an0N_1224204199zLandwirte sind Opfer des globalen Lebensmittelmarktpreises.
Die Landwirtschaft in der EU wird massiv subventioniert. Insgesamt handelt es sich um einen 3-stelligen Milliardenbetrag. Die marktwirtschaftlichen Gesetze von Angebot und Nachfrage gelten also nicht. Die EU, die USA und Japan zahlen zusammen über 80 Prozent aller weltweiten Agrarsubventionen. Diese drei Regionen (USA, EU, Japan) zerstören damit nachhaltig den weltweiten Lebensmittelhandel aufgrund der Preisverzerrungen durch die astronomischen Subventionen.
Zusätzlich zu den Milliardensubventionen schotten sich die Märkte in den USA, der EU und Japan mittels Importzöllen gegenüber irgendwelcher Konkurrenz ab.
Im Ergebnis hat man in der westlichen Welt eine planwirtschaftlich-sozialistisch anmutende Landwirtschaft. Einzig die Höhe staatlicher Subventionen entscheidet darüber, wie viel (im Übermaß) produziert wird; also keineswegs die Nachfrage. Zur Not wird Überproduktion kostspielig (subventioniert) in Tierfutter oder Dünger verwandelt. Damit schließt sich der Kreis. Bei etwas mehr Subventionen bräuchte die Landwirtschaft den Endkonsumenten gar nicht mehr: es könnte en masse produziert, danach in Futter und Dünger umgewandelt, um dann erneut zur Produktion verwendet zu werden. Ein idealer geschlossener Kreislauf, bei dem Endkonsumenten nur stören würden.
Bio-Landwirtschaft erhält übrigens nochmals deutlich höhere Subventionen. Was sich vielleicht ideell lohnt, jedoch nicht immer materiell, wie folgender Artikel aus "Die Zeit" ausweist:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-12/bio-bauern-oekolandbau/seite-3
Der größte Nachteil der hemmungslosen Subventioniererei in den Industrienationen besteht darin, dass dadurch die Landwirtschaft in der III. Welt und in Schwellenländern regelrecht platt gemacht wird. Gegen die zig Milliarden schweren Subventionen kann kein Bauer in diesen Ländern mit seiner Produktion anstinken. Im Ergebnis kann sich auch keine florierende Landwirtschaft in den Ländern der III. Welt oder in Schwellenländern entwickeln.
Die "Entwicklungshilfe" der Industrieländer ist der schal schmeckende Versuch, sich des schlechten Gewissens zu entledigen. Blöderweise landen die "Entwicklungsgelder" überwiegend in den Taschen von Bonzen, Clan-Despoten und Warlords zum prunkvollen Leben und Waffenkauf. Der kleine Rest, der an "Entwicklungshilfe" bei den Leuten ankommt, z.B. kostenloses Mehl, gibt der heimischen Landwirtschaft dann endgültig den Todesstoß.
Diese Kombination aus "Entwicklungshilfe" und massiver landwirtschaftlicher Subvention sorgt dafür, dass die schwachen Länder nicht die geringste Chance haben, von sich aus den Arsch hoch bekommen zu können. Das ist unmöglich.
Soviel zur von Dir kritisierten Globalisierung, unter der - angeblich und ausgerechnet - die Landwirtschaft in Industrienationen "leiden" soll...
Pacjam