carim_11845554In der Regel ist das offene Sprechen über Themen mit solch persönlichem Charakter grundsätzlich ein Tabu. Für Mann und Frau. Das wird höchstens mit dem Facharzt, engsten Freunden, evtl. einzelnen Familienmitgliedern oder in einer Selbsthilfegruppe offen besprochen. Abseits davon wird das wohl niemand wagen und in den meisten Fällen würde es das Umfeld auch schwer irritieren und überfordern.
Insofern nimmt es eigentlich nicht Wunder, dass man wenig bis gar nichts davon hört.
Zitat von Lionne69: ↑
Stattdessen wird verheimlicht, vermieden und viel zu oft mit Alkohol kompensiert, was wiederum in einem Teufelskreislauf führt. Oder/ und die Frau als Schuldige klassifiziert.
Selbstverständlich wird verheimlicht und vermieden. Und in gewisser Weise ist die Frauenwelt tatsächlich in der Verantwortung. Nicht für die Erektionsstörungen an sich, wohl aber für den hier von Seiten der Damen bemängelten Umgang mit dieser.
Lies mal im Forum zu irgendeinem Thema quer - wer ist denn der größte und unnachgiebigste Kritiker der Männerwelt? Wohnt er bei der Mutter, wird er umgehend als Muttersöhnchen abgestempelt. Hat er kein Interesse an Heirat und Kindern, nutzt er die Frau als kostenlose Prostituierte und Putzkraft. Hat er ein sensibles Wesen, ist er ein unmännliches Weichei. Ist er zu klein im Körperwuchs, muss er einen aggressiven Charakter haben ("Wadenbeißer"). Hat sie ihn betrogen, wird er sie wohl vernachlässigt (und / oder misshandelt) haben. Ist ihre Lust auf Sex überschaubar, macht er irgendwas falsch. Die Liste ließe sich beliebig ergänzen.
Frauen kennen Empathie und Unterstützung. Allerdings nur für ihresgleichen, Kinder und gesichtslose Massen. Der einzelne Mann wird, trotz sämtlicher Emanzipation, immer noch an den Charakteristika des Beschützers und Versorgers gemessen. Zeigt er Schwäche, hat er seinen Nutzen überlebt.
Und da wundert ihr euch ernsthaft, dass Männer ein hochsensibles Thema wie das Nachlassen der Potenz tabuisieren?
Wäre ich betroffen, würde ich mir eher die Zunge abbeißen, als eine Frau um Verständnis oder Unterstützung zu bitten. Nicht einmal eine weibliche Ärztin würde ich zu dem Thema aufsuchen.
Überraschen dürfte die Damenwelt übrigens, wie offen das Problem teilweise in befreundeten Männergruppen besprochen wird. Vermutlich, weil hier niemand verurteilt ...