Es ist jetzt der punkt erreicht
an dem ich sage: Ich will das nicht mehr!
Ich weiss, dass sie krank ist. Ich habe das nicht irgendwo mal gesehen...ich habe es selbst erlebt. Ich bin selbst in Behandlung und wenn ich in der Therapie eins gelernt habe, dann ist es, dass man sich nicht aufopfern darf als Angehöriger. Wenn ich etwas aus meiner Depression gelernt habe, dann, dass man einen depressiven Menschen nicht zu "seinem Glück" zwingen kann...das bringt nichts. Motivieren ja, aber ein Nein muss akzeptiert werden. Rücksicht ja, aber nicht über die eigenen Grenzen hinaus und so langsam komme ich einfach an meine Grenzen. Es kann nicht sein, dass mein stabiler Zustand durch die Krankheit meiner Mutter gefährdet wird. Kava...ich habe meine eigene Familie. Ich habe einen Mann und meinen Sohn und denen bringt es rein gar nichts, wenn ich total kaputt bin.
Seit Wochen esse ich schlecht, ich schlafe wenig und meine Gedanken kreisen nur noch darum wie ich ihr helfen kann...es geht an meine Psyche. Mein Mann und ich, wir haben deswegen Streit, weil er Angst hat, dass ich mich damit kaputt mache und er hat Recht. Ich muss an meine kleine Familie denken.
Meine Mutter ist in der Klinik...da ist sie gut aufgehoben und so lange sie nicht versteht, dass sie das für sich selbst macht und nicht für ihren Freund, werde ich da gar nichts bewegen können. Ich befürchte, dass das nicht mal die Ärzte schaffen, denn sie wird immer wieder einbrechen, wenn es in der Beziehung Probleme gibt, weil sie das alles nur für ihren Freund macht und nicht für sich selbst. Da kann ich noch so oft hinfahren, telefonieren und gut zureden...sie will es nicht verstehen!
Ich lasse sie nicht im Stich. Ich schütze mich selbst. Mein Sohn ist knapp 6 Jahre alt und braucht eine Mutter, die sich um ihn kümmern kann. Ich hatte das als Kind selbst durch. Ich gefährde das nicht nochmal und schon gar nicht für eine Person, die die falsche Motivation hat stabil zu werden. Wenn eine Besserung in Sicht wäre, dann würde ich nicht aufeben, aber da sie es für ihre Beziehung macht, ist der nächste Tiefpunkt in Sicht.
Nein, ich will das nicht mehr! Ich habe den Ranzen voll.