Naja
Tatsache ist, dass die TE aber zumindest schreibt, bei ihr stünde wohl eine Privatinsolvenz an.
Sie schließt das also nicht aus - und informiert sich dementsprechend, auch in der Richtung wie man bestimmte Annehmlichkeiten weiterhin realisieren kann.
Wenn ich mich recht an einen anderen Thread von ihr erinnere, sind die Gläubiger aber noch gar nicht mit konkreten, unmittelbar anstehenden Forderung, an sie herangetreten. Wenn ich das dort richtig verstanden habe, hat sie auch noch gar nicht begonnen, überhaupt mal Raten zu zahlen oder doch wenigstens mal sämtliche Tilgungsoptionen mit den Gläubigern auszuloten.
Und da finde ich es schon merkwürdig, wenn man sich gleich so umfassend über den aller-aller-aller-aller-letzten Weg informiert.
Es gibt solche und solche Schuldner.
Es gibt die, die noch nicht eine Rate gezahlt haben, sich den Hintern darauf plattsitzen, dass sie unterhalb der Pfändungsgrenzen liegen - und meinen, bei ihren wäre eh nicht zu holen, freiwillig zahlen MÜSSTEN sie bei ihrem Einkommen dann ja auch nicht - und eine Privatinsolvenz wäre ja ihr gutes Recht.
Und es gibt die, ebenfalls mit dem Arsch voll schulden, ebenfalls geringes Einkommen, ebenfalls unterhalb der Pfändungsfreigrenzen - die TROTZDEM für ihre Schulden einstehen wollen, die Monat für Monat geringe Raten zahlen, obwohl sie - gesetzlich - nicht müssten. Die aber für ihre Fehler, sprich Schulden, aufkommen WOLLEN. Und es dann in Kauf nehmen, eben auch Jahre und Jahrzehnte abzuzahlen.
Bei einer Schuldnerberatung werden ALLE Möglichkeiten aufgezeigt. Und viele Berater, wie auch so viele Leute, finden die Vorstellung 20, 30 Jahre oder noch länger, Schulden abzubezahlen, offenbar absolut unvorstellbar, "unwürdig" oder was weiß ich.
Klar ist das sicherlich keine Traumvorstellung - aber in meinen Augen ehrlicher und aufrechter, als sich die Schulden einfach so von der Backe zu wischen, weil der Staat einem das erlaubt.
Wir hatten in der Kanzlei einen Mandanten, der hatte Rechnungen bei uns offen von mehreren tausend Euro. Der zahlte anfangs monatlich Raten von 10 Euro, und wenn er so etwas übrig hatte, überwies er auch das. Die Raten deckten gerade so den Zinsanfall, da entfielen immer nur ein paar Cent auf die Hauptforderung. Aber der zahlte ganz konsequent regelmäßig seine Miniraten.
War ein junger Kerl, gerade 19 als die Forderung entstand; als ich in die Kanzlei kam, hatte der schon so gut 10 Jahre lang gezahlt (saß etliche Jahre im Knast). Als der rausgekommen war, bezog er zunächst Hartz IV - und erhöhte seine Raten, zunächst auf 25, dann auf 50 Euro, suchte sich einen Minijob - die Raten stiegen auf 75 Euro. Irgendwann hatte er einen "richtigen" Job, und konnte entsprechend höhere Raten zahlen.
Der hat seine Rechnung, inklusive Vollstreckungskosten und Zinsen über gut 16 Jahre ganz ganz konsequent - und stolz - bis auf den letzten Cent beglichen.
Was er - rechtlich - nicht hätte machen müssen. Aber der WOLLTE in jeder Hinsicht für gemachte Fehler - inklusive gemachte Schulden - einstehen.
Es geht also auch so!