Naja...
Ich denke, dass es da auf sehr viel mehr Faktoren als Stadt/Land ankommt.
Ich würde mich als Landkind bezeichnen. Bin in einem kleinen Kaff aufgewachsen, war oft am Bauernhof bei Freunden, kannte im Wald jeden Ast und kannte Plätze für Himbeeren, Brombeeren...
Im Sommer lief ich nur barfuß, mit 10 radelte ich Kilometerweit durch die Gegend und eien Schramme bei mir oder bei Freunden, die dabei waren, haben mich nicht aus der Bahn geworfen.
Und dann ist da mein Bruder. So aufgewachsen wie ich.
Bei kleinsten Dreckfitzelchen auf der Hand wurde geschrien, blutende Mini-Wunden waren eine Katastrophe. Auf den Berg gehen... lieber nicht. In der Hängematte übernachten... könnte ha ein Tier kommen. Zelten... lieber Hotel, Beeren aus der Natur...uaaaah Usw. Konsole und Fernseher waren hoch interessant.
Dafür ist er beim Essen unkompliziert (im Gegensatz zu mir), beim Kleidungsstil könnte ich mir was abschauen. Auch bei der Organisation...
Geht man nach einigen Kriterien, die hier genannt wurden, wäre ich eindeutig ein Landkind, er Stadtkind ;-)
Ich denke, dass die Ursprünglichkeit und Naturverbundenheit auch in Dörfern abnimmt. Man hat nicht mehr die Zeit und die Muße, sich mit der vermeintlich langsamen und dreckigen Natur auseinandersetzen. Wie viele Kids dürfen nicht barfuß laufen, weil man abends die Füße waschen muss? (Oder die Eltern Angst vor Verletzungen haben)
Ursprünglichkeit und Naturverbundenheit zeichnen für mich "Landkinder" aus... nicht der Charakter oder (erlernte) Verhaltensweisen.