Servus zusammen,
ich hoffe ich bin hier bei Euch richtig, denn ich weiss mit meiner Frau nicht mehr weiter und sehe einfach keinen Ausweg.
Zur Vorgeschichte: Meine Frau ist vor vier Jahren aus dem Ausland hergezogen. Vor der Heirat kannten wir uns etwa ein Jahr, in dem ich sie monatlich besuchte. Danach drei Monate Zusammenleben hier und dann die Hochzeit. Schon damals stieß es mir etwas auf, daß sie nach dem Einzug eigentlich nichts getan hat, um hier ein Leben aufzubauen. Ihr Tagesablauf bestand eigentlich nur aus "Aufräumen/Putzen, irgendwelche Spaßsachen machen wie Fotos sortieren, mit Freunden aus der Heimat chatten und warten, bis ich heim komme" Sämtliche Versuche, sie ein bißchen unters Volk zu bringen, waren vergeblich. Dann wurde sie schwanger.
Ab dem Zeitpunkt dann war eigentlich gar kein Weiterkommen mehr. Sie war einfach nur Vollzeitschwanger. Tagesablauf "Aufräumen/Putzen, Sachen über Babies lesen, warten bis ich heimkomme" Damals hatte ich gedacht ok, wenn der Hosenmatz auf der Welt ist, wird sie andere Frauen kennenlernen, Krabbelgruppe usw.
Dann kam das Kind und statt besser wurde/wird es schlimmer. Sie hat offen gesagt keine Ahnung, wie man ein Kind groß zieht, aber auch niemanden, von dem sie Rat bekommen würde. Nur ums klarzustellen, ich hab auch nicht den Superdurchblick. Ich sehe, daß sie eine totale Glucke ist und für das Kind nicht gut ist, aber ich bin auch kein Superpapa, der ohne Hilfe alles kann. Nur sie verschließt sich gegenüber jedem Vorschlag, Kontakt zu anderen zu finden. Rückbildungsgymnastik? Oh nein, ich bin viel zu müde! Müttergruppe? Oh nein, das gefällt mir nicht! Ihre Mama ist 10.000km weit weg und hilft natürlich wenig.
Langer Rede kurzer Sinn, aktuell besteht ihr Leben daraus, daß sie auf einem Stuhl in der Küche sitzt, vor der Arbeitsplatte, daneben steht der Hochstuhl meines Sohnes, daneben der Laufstall. Neulich hat sie angefangen, das Bett meines Sohnes auch noch mit in die Küche zu ziehen, weil er ja lieber darin gespielt hat. Und ihn allein im Bett lassen wäre ja unmöglich. Doch dazu später. Ich kenne diese Art von "Versumpfen", denn als ich mal zwei Jahre lang ohne Job war, ging es mir genauso. Irgendwann ist kein Sinn mehr da, was zu tun und man schleppt sich von Aufwachen bis Einschlafen. Als Arbeitsloser bekommt man aber irgendwann einen Job, aber was mach ich mit ihr? ich sehe, daß es ihr mit jedem Tag schlechter geht, aber sie ist vollkommen resistent gegen jede Form von Hilfeangebot.
Das andere ist, daß sie das Kind dermaßen umgluckt, daß ich momentan wirklich Gefahr sehe, daß sie ihn sich nicht entwickeln lässt. Bis vor einer Woche lief sie panisch zu ihm, wenn er im Laufstall anfing zu meckern, weil er sich ja nicht selber wieder auf den Rücken drehen kann (Natürlich konnte er das, aber er schreit halt manchmal seinen Teddybären an oder kräht weil seine Energie raus muß) Wenn sie ihn auf seinen "Spielplatz" im Wohnzimmer setzt, eine dicke Decke mit Schaumstoff und Teppich drunter, dann bleibt sie daneben sitzen und sobald er mal 20cm an den Rand kommt, weil er mal den Teppich anfassen will, nimmt sie ihn und legt ihn wieder in die Mitte, was er natürlich mit Schreien quittiert. Wenn er sich in seinem gepolsterten Laufstall auf den Rücken dreht (ja, seit zwei Wochen hat sie verstanden, daß er das selber kann) und dabei sein Kopf mit einem kaum hörbaren Plopp auf das Polster kommt, rast sie sofort hin, streichelt ihn und tröstet ihn, was er dann mit entweder totalem Ignorieren quittiert, weil es gerade wichtiger ist, am großen Zeh zu lutschen, oder er schaut sie an wie ein Auto, weil er keine Ahnung hat, was sie will.
Man mag jetzt sagen ok, daß Geglucke ist halt so eine Sache und man kann es ihr ja besser vormachen. Schön wärs! Ihre Argumentationskette lautet nämlich: "Du lässt ihn den Teppich anfassen, ohne ihm danach sofort die Hände abzuwaschen, deswegen weisst Du nicht wie man ein Kind richtig rein hält, deswegen bist Du gefährlich für das Kind und deswegen muss ich ihn immer unter Kontrolle haben"
Resultat: Wenn ich sage ich gehe mit dem Kind jetzt alleine irgendwo hin, bekomme ich zu hören "Nein, ich erlaube das nicht. Ich lasse Dich nicht mit ihm weg." Ich hab schon ein- zweimal gesagt "Ich geh jetzt und fertig" Entweder sie zieht sich dann sofort an und geht mit, oder sie nimmt ihn einfach und lässt ihn nicht mehr los. Die Krönung war "Nein er ist noch zu klein und kann noch nicht alleine mit Dir weg. Vielleicht später, so in ein bis zwei Jahren"
Mittlerweile denke ich Tag und Nacht nur noch daran, wie ich mich von ihr trenne und das Kind bei mir behalten kann. Ich sehe absolut keinen Ausweg mehr, irgendwas zu ändern.
Lass uns zu einer Paarberatung gehen. - Nein wir können das alleine
Lass uns zu meinen Eltern fahren, damit sie dir helfen - Nein das will ich nicht
Lass uns mit den Nachbarn reden (sie kommen aus demselben Land) - Nein das hat keinen Sinn
Wir können zum Psychologen gehen. - Nein das muss nicht sein.
Es muss aber sein, es wird immer schlimmer!
Neulich mal hatte ich sie gebeten, ob sie nicht vielleicht bitte mal den Boden wischen könnte, nachdem dort noch der Dreck von zwei Wochen klebt (da habe ich aufgehört, nach der Arbeit noch zu putzen, während sie im Wohnzimmer auf dem Teppich sitzt und guzi guzi guuu macht). Antwort: Stellst Du schon wieder Ansprüche? Ich habe seit zwei Wochen Kopfschmerzen, bist Du verrückt? Als ich dann sauer wurde und gesagt habe es reicht langsam, springt sie auf, packt das Kind, schreit "Er muss das nicht hören!!!" und schließt sich im Kinderzimmer ein.
Was soll ich nur machen?
Wenn jemand von Euch jetzt lospoltern will, dann fragt bitte vorher nochmal nach, den ich bin hier kein Arschlochpapa. Es gibt in unserem Umfeld niemanden, der nicht versteht, was ich meine. Aber sie ist einfach total resistent.