Ich war wegen dieser Sache nicht nur
einmal beim Dorfschamanen, sondern bin im Lauf der letzten drei Jahre in Deutschland und Österreich von diversen Universitätsklinikumsprofessor /inn/en herumgereicht worden, die sich von ihren Kolleg/inn/en mehr erhofft haben als sie selbst tun können. Mit der Zeit fand ich diese nutzlose Krankenhaus-Herumreiserei nervig. Das will ich nicht mehr.
Ich gehe noch arbeiten, weil ich noch arbeiten gehen kann und niemand in Gefahr gerät wenn ich bei der Arbeit unvermittelt ausfalle. Ich habe zwar ab und zu starke Kopfschmerzen aber ich muss nicht kränklich und schwach im Bett dahinsiechen. Ich möchte auch nicht groß einen draufmachen oder so etwas, sondern ganz normal leben und aus meinem Alltag heraus sterben. Zum Beispiel in der Werkstatt in meinen Arbeitsstiefeln mit meinem Werkzeug in der Hand, umgeben von meinen Freunden. Oder in der Kantine mit dem Tablett in der Hand in der Schlange anstehend. Das einzige, was ich mir erhoffe, ist, dass ich es realisiere wenn es so weit ist und es dann noch schaffe, hinzustehen und mich anständig zu verabschieden wenn Leute um mich herum sein sollten.
Der Frau die Wahrheit zu sagen würde wohl dazu führen, dass meine Krankheitsgeschichte unter der Hand im Vertrauen die Runde macht. Das möchte ich nicht.
Die Frage ist also wohl, wie ich auf ihre Erklärung ablehnend reagieren kann ohne sie zu verletzen oder ihrem Ego zu schaden. Ich habe in solchen Dingen nicht viel Erfahrung.