Ich verfolge deine Threads jetzt schon die ganze Zeit
und möchte dich virtuell mal ganz fest drücken. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich weiß wie es dir geht.
Vor gut 10 Jahren war ich in einer ähnlichen Situation wie du. Mein Mann hatte auch eine Affäre. Er kam jedoch auf mich zu und wollte die Scheidung (die ich erst verweigerte).
Ich kannte die Frau auch mehr oder weniger flüchtig, wir hatten uns mal im selben Bekanntenkreis kennengelernt. Sie war so, wie ich es mal war. Fröhlich, spontan, beliebt - ein Typ zum Pferdestehlen. Und ich war damals überfordert mit Kleinkind, frustriert wegen meiner fehlenden Berufsperspektiven, unglücklich in meiner Mutterrolle (weil meine Tochter ein ausgesprochenes Papakind war und ich das Gefühl hatte, von meinem Kind abgelehnt zu werden).
Das Schlimmste war ja, dass ich verstehen konnte, was er an seiner Neuen so toll fand. Sie war so fröhlich, so strahlend und kam überall gut an - sie lebte das Leben, das ich gerne gehabt hätte. Und gleichzeitig hasste ich sie wie die Pest.
Bei mir war es damals insofern anders, da diese Affäre nicht lange lief und mein Mann auch von sich aus die Trennung wollte. Ich kämpfte damals mit allen Mitteln um ihn (im Nachhinein betrachtet habe ich mich total erniedrigt). Aber ich wollte einfach nicht alleine sein und hatte wahnsinnige Angst vor einem Neustart. Ich war seit meinem 17. Lebensjahr immer in einer Beziehung gewesen und hatte Angst vor dem Alleinsein......
Auch er nahm unsere Tochter zu ihr mit - und sie mochten sich auch. Das war schwer zu ertragen. Das war während der Zeit, als er die Scheidung wollte, ich aber nicht zustimmte. Aber ich war damals darauf angewiesen, dass er auf unser Kind aufpasste, da ich damals eine berufliche Umschulung angefangen hatte, die sehr zeitintensiv war. Und da die beiden schon zusammen wohnten war es unumgänglich. Aber es tat schon sehr weh - zumal meine Tochter Papas Neue auch mochte....
Heute habe ich soviel Abstand, dass ich mit seiner Neuen (seine nunmehrige Frau) auch ungezwungen rede. Das hat wohl auch damit zu tun, dass ich mit der Zeit sah, dass die beiden keine flüchtige Affäre hatten, sondern sie haben geheiratet und mittlerweile 3 Kinder miteinander. Aber das Ganze ist auch schon 10 Jahre her. Ich hatte mittlerweile auch wieder eine Beziehung, die aber leider in die Brüche gegangen ist.
Manchmal denke ich darüber nach, was wohl wäre, wenn ich mit meinem damaligen Mann zusammengeblieben wäre. Wenn ich mir dann so eine schönes, sorgenfreies Leben vorstelle, dann tuts schon wieder etwas weh. Aber wer weiß, ob es denn so geworden wäre. Mit solchen Gedankenspielen tut man sich selber weh, also lass ich es besser.
Wenn du noch was zu meiner Geschichte wissen möchtest, dann frag ruhig. Ich habe es ja hier nur kurz umrissen.
Ganz liebe Grüße
Olivia