tuyet_988758Liebe Bergsteigerin
So eine Phase hatte ich bei meinem allerersten Klinik Aufenthalt auch.
Ich hatte die "magische Zahl" erreicht und schlitterte in eine Krise. Ich habe dann beschissen, morgens und abends die Butter nur zur Hälfte gegessen und meinen Ausgang genutzt um um den See zu "rasen".
Auch SVV ist mir einmal wieder passiert, als alte Dinge hoch kamen und mein Selbsthass so groß war.
Ich habe es jedenfalls "geschafft", mein Gewicht in der Klinik dann unter der magischen Grenze zu halten. Prima. Wurde dann auch nach einigen weiteren Wochen als arbeitsunfähig entlassen und schlitterte dann von der Anorexie in die Bulimie rein, da ich zuhause sofort wieder reduzierte und dann irgendwann Fressanfälle kamen.
Im Nachhinein betrachtet habe ich dadurch viele viele weitere Jahre meines Lebens vergeudet.
Aber womöglich brauchte ich die Essstörung noch zu sehr.
Jetzt bin ich über meiner magischen Grenze / Angstgewicht.
Mein Körper und vor allem mein Geist haben mir irgendwann nichts mehr verziehen
Ich ärgere mich wirklich, dass ich damals in der Klinik nicht schon mehr für sondern gegen mich gekämpft habe !
Ich habe auch heute noch Probleme mit dem Essen, phasenweise, es kommen mal Hunger Tage vor und auch mal psychische FAs
Aber ich habe gelernt, damit zu leben.
Mein Körper Gefühl ist einen Tag gut, an anderen Tagen weniger gut, aber das haben "normale" Menschen auch.
Ich wiege mich nicht mehr oft, schwanke im untersten NG, und mache mir aber keinen Kopf mehr darüber, da ich diese magische Angst Zahl ohnehin überschritten habe ;-)
Das hat aber seine Zeit gedauert.
Was ich dir mit all dem sagen will...
Du kannst jetzt weiter nach vorne ins Unbekannte gehen, das erfordert Mut und Kraft.
Es wird Dir letztlich auch keine Garantie auf Gesundheit, Lebensfreude etc geben
Den Weg zurück und was dich da erwartet kennst du jedoch schon ... Und es wird nicht besser werden
Ich wünsche dir alles alles Verfügbare an Kraft und Mut !
Gib dir die Chance.
Du schaffst das