Ich habe die Studie gelesen und einige Zeitungsbericht darüber
aber nicht diesen Bericht gesehen.
Orna Donath hat 23 Frauen befragt, die die Frage, ob sie Ihre Entscheidung bereuten, Kinder bekommen zu haben. Es ist also eine Mikrostudie, die keinerlei statistische Auswertung zulässt. Ihr großer Erfolg ist aber, denek ich, dass ein verpöntes Thema in den Mittelpunkt gerückt wird.
Die Autorin der Studie gibt selbst zu, dass die Diskussion häufig Richtung 'Ambivalenz der Mutterschaft' abgedriftet sei. Und die allermeisten Diskussionsbeiträge aus verschiedenen Ländern nicht Ihre Studienergebnisse bestärkten.
Letztlich kann niemand sagen, wie viele oder wenige Frauen Ihre Mutterschaft tatsächlich bereuen. Denn darüber gibt es bislang keine statistischen Erwägungen.
Ich habe die Studie damals in Signs gelesen. Die Mütter hatten allesamt einen recht fremdbestimmten Kinderwunsch. Viele fühlten sich von der Gesellschaft regelrecht gedrängt Kinder zubekommen (Israel hat eine durchschnittliche Geburtenzahl von 3,04 pro Frau!!!), andere von der Familie, vom Partner. Wieder andere 'konnten' aus religiösen Motiven nicht hinreichend verhüten.
Die Autorin ist selbst hat keine Kinder und verhält sich hinsichtlich dieser Frage in ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mehr als seltsam - sie erzählt es den Frauen etwa und hat dafür einen kruden Ausdruck gefunden. Sie sei 'Mutter von Niemand' betont sie in den Interviews.
Naja, am Ende bleibt für mich festzuhalten, egal in welcher Hinsicht man sein Leben fremdbestimmen lässt - es führt mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine als unglücklich empfundene Situation. Ich habe meine Kinder alle freiwillig bekommen, viel früher, als in meinem Umfeld normal ist (mit Mitte 20 angefangen). Ich bekomme bald mein drittes und bin immer noch nicht so alt, wie meine Kolleginnen druchschnittlich beim ersten.
Ich bin alles andere als eine Supermutti - changiere zwischen autoritärem Drachen und auf Liebe und Freiwilligkeit setzender Hippiebraut. Mein Mann ist da ganz ähnlich. Wir kommen gut aus. Die Kinder sind gut geraten - sind aber auch nicht 'mein Projekt'. Ich muss ihnen weder Krankheiten noch überkandidelte Talente andichten, damit ich was zu tun habe. Es klappt einfach so, ganz entspannt. Wir hatten harte Zeiten - meine 6-jährige schläft immer noch nicht vernünftig, es gab ernsthafte Krankheiten, Operationen. Wir haben die Betreuungssituation mehrfach völlig umgedreht. Warum? Weil es so wie es war nicht gut war, wir was neues ausprobieren wollten. Ohne Dogmen läuft es einfach besser. Wir haben jetzt einen Weg für uns und die Kinder gefunden, mit dem alle gut fahren. Damit werden wir weder reich noch berühmt, unsere Kinder werden keine kleinen Einsteins mit drei abgeschlossenen Schulformen mit 15, aber wir sind glücklich. Ganz jenseits von gesellschaftlicher Erwartung.