Liebe sandieely
Mach dich nicht so fertig... Das bringt nichts, tut dir nicht gut und hast du sicher auch nicht verdient ;)
Es ist eigentlich ganz normal und bei den meisten so (bei mir auch), dass man nach langer restriktiver - also hungernder Phase mit zu wenig Kalorien - wirklich merkt, dass der Körper nach Nahrung giert. Oder Gier ist vielleicht zu negativ belastet... Der Körper "sehnt" sich eben nach Essen, Energie etc. Er braucht sie ja so dringend.
Das führt eben oft dazu, dass man wenn man wieder anfängt zu essen, schnell die "Kontrolle" verliert bzw man das Gefühl hat jegliches Maß zu verlieren...
Aber ich würde sagen, dass du jetzt keinen "echten" FA hattest... Du hast die 3000 kcal doch über den ganzen Tag gegessen, oder?
(3000 kcal auf einmal zur normalen Ernährung dazu, kann man schon FA nennen.)
Als ganze Tagesmenge ist das jetzt nicht "so" viel, wenn man mal von 1800-2200 durchschnittlich ausgeht - also wegen der Menge keine Bange ;)
Dass du dich erbrochen hast, ist natürlich nicht gut... Auch wenn es nicht "bewusst" war, denke ich dass du dir unterbewusst doch ganz schön Stress gemacht hast.
Ich kenne das mit diesem "einfach hochkommen". Mir hilft es da sehr gut, wenn ich versuche mich nach den Hauptmahlzeiten kurz zu entspannen, zb mit so Atemübungen, mit dem Hund kuscheln oder auch einfach kurz hinlegen :) Einfach den Fokus weg vom Essen lenken, so gut es geht eben...
Versuch bitte einen weiteren Ess-Brechanfall zu vermeiden, denn wenn man einmal in dem "Trott" ist, ist es extrem schwer da wieder rauszukommen :(
Versuch regelmäßig und ausreichend zu essen.
Also vielleicht peilst du erstmal 1800-2000 kcal an und isst das dann auch in 5-6 Mahlzeiten verteilt.
Wenn du dann noch hungrig bist natürlich auch mehr ;)
Regelmäßigkeit, also viele Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, fällt mir leichter als 3 große und ich fühl mich auch besser :)
Hast du mittlerweile eig nochmal mit deinen Eltern gesprochen?
Ich möchte dir nochmal sagen, dass du allein für dich verantwortlich bist und du es deinen Eltern in keinster Weise recht machen musst - das ist einfach falsch.
Ich finde es toll, dass du eine Therapie machen willst :)
Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung und du schaffst das, wenn du es selbst ganz allein für dich willst!
Meine Eltern bzw mein Vater hat auch immer so getan als bräuchte ich keine Therapie und könnte es einfach abstellen... Ich war damals 15 und mein Vater hat mich mit Gewalt zum zunehmen gebracht.
Heute denkt er ich bin wieder "normal" und "vernünftig" - gesund nicht, weil ich war ja nie krank...
Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich einer ambulanten Therapie bei nicht richtiger Unterstützung der zusammenwohnenden Familie so kritisch gegenüber stehe.
Du kannst auch jetzt schon mal ohne Arzt bei Psychotherapeuten anrufen und schauen wann du einen Termin bekommst. Und gib nicht auf, bei vielen Absagen und langer Wartezeit...
Oder wenn du selbst lieber in eine Klinik möchtest kannst du ja auch schonmal schauen, was für eine dir "gefällt".
Ganz liebe Grüße