rakel_12447853Alte Glaubenssätze
Hi Malida,
wenn ich so lese, dass Dein Mann erst "Deiner" wurde, als Du gesehen hast, wie er mit den Kindern umgeht, sehe ich, dass ich von Anfang an mit einer negativen Einstellung hinein gegangen bin.
Ich habe mir immer gesagt, dass ich keinen geschiedenen Mann mit will, der schon Kinder hat. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das viel Ärger, Zeit, Nerven und auch Geld kostet und man damit immer eine Ex im Leben hat, die man so dringend braucht, wie einen Kropf. Das wollte ich einfach nie in meiner Beziehung haben.
Dann habe ich ein Prachtexemplar kennengelernt, das das no-go Kinder mitgebracht hat (wenn es nur eine Ex ist, kann man ja darüber hinwegblicken, ohne Kinder hat man die ja nicht mehr an der Backe).
Rückwirkend betrachtet glaube ich, dass ich diese Tatsache einfach versucht habe, zu ignorieren. Ok, dann hat er halt Kinder, ist eine finanzielle Belastung und wenn er sie sieht, habe ich dann wohl "Zeit für mich". Somit habe ich mir das recht schön geredet.
Doch irgendwann wird man in diesen Sog hinein gezogen, man ist mittendrinnen, hat Kontakt zu den Kindern, bekommt die Sorgen über sie mit und den Kummer, den der geliebte Partner erleidet, weil sie ihm fehlen. Das war eigentlich besonders schwer für mich, zu sehen, dass er unter dieser Situation leidet.
Und darum glaube ich, dass der Hauptpunkt an meinem Problem nicht die Kinder an sich sind, sondern die Nebenwirkungen wie Stress, Ärger, Kummer, die Tatsache, dass eine Ex Einfluss auf unsere Freizeit hat und natürlich auch Finanzen. Diese Punkte sind mitten in unserer Beziehung und auf der einen Seite will ich für meinen Partner da sein, auf der anderen stinkt es mir gewaltig.
Kann ich mich denn da überhaupt raus nehmen? Ich meine, als Partner ist man doch bei Problemen da.
Oder kann ich wirklich sagen, das ist nicht unser Stress?
Dass die Kinder zu den Besuchstagen da sind, ist ok. Erstens bin ich mittlerweile so weit, dass ich mir sage, ich MUSS nicht immer dabei sein, ich bestimme mit über mich, zweitens habe ich mit meinem Mann geklärt, dass ich dann auch noch da bin und er auch mir zeigen muss, dass ich für ihn wichtig bin. Auch, wenn es für einen Mann oft schwer ist, zwei Dinge gleichzeitig zu tun, er bemüht sich.
So, was mache ich aber in der übrigen Zeit, wo eigentlich die Haupttroubles da sind (irgendwie kommt halt immer hoch, was negativ ist, auch, wenn das gar keine Situationen sind, in denen die Kinder bei uns sind).
Oft denke ich mir, wegen meiner eigenen blöden Gedanken kann ich die Paarzeit gar nicht richtig genießen.
Also wie damit umgehen? Manchmal gelingt es mir aber schon, wenn wieder mal lauter Blödsinn in mir hochkommt, diese Energie einfach positiv umzulenken, indem ich intensiv an schöne Ereignisse in unserer Zukunft denke.
Wahrscheinlich hast Du Recht, dass man die doofe Situation einfach als Chance sehen sollte, daran zu wachsen. Mit Deinen Inputs hilfst Du mir da schon, die Bereicherung, wenn sie da sind (Spaß mit ihnen ohne elterliche Pflichten, aber vielleicht der Chance, Werte weiterzugeben), sehe ich schon. Wo liegt aber die Chance auf eine Bereicherung im Zusammenhang mit dem Rundherum (meinen vorhin erwähnten blöden Gedanken)?.
Schönen Tag!