aslxg_12049268Hallo teuz4,
ich hatte über viele Jahre dasselbe Problem. Die Rötung (nahezu beschwerdefrei) ging immer mal weg, kam aber immer wieder, und es hat mich zeitweise sehr belastet. Ich habe wahrscheinlich so ziemlich alle deutsch- und englischsprachigen Foren und Informationsseiten im Internet gelesen, um der Ursache auf den Grund zu kommen. Seitdem kenne ich wohl fast alle harmlosen und weniger harmlosen Ursachen für Balanitis.
Erst dachte ich bei mir an Pilz, da ich doch immer mal Zuckerhaltiges gegessen und getrunken habe (Schokolade und Kuchen, Säfte, Alkohol) oder eine Pilzinfektion durch Geschlechtsverkehr. Also besorgte ich mir eine Antipilzsalbe und schmierte mein bestes Teil damit ein. Sie schien auch zu helfen, denn es stellte sich nach ca. 2-3 Wochen eine Besserung ein, und nach ca. 6 Wochen war es erstmal weg.
Ich dachte, die Salbe hätte geholfen, doch dies sollte sich als Irrtum herausstellen. Denn ein gutes Jahr später hatte ich wieder dieselbe Rötung, ich probierte wieder dieselbe Salbe und zur Unterstützung eine radikale zuckerfreie Diät inkl. komplettem Verzicht auf Alkohol. Diesmal hatte die Salbe keinerlei Wirkung, auch die Diät nutzte überhaupt nichts. Ich fing zusätzlich an zu trainieren, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen. Zwei Monate später war ich zehn Kilo leichter, die Frauen waren mir deutlich mehr zugeneigt als zuvor ;-), aber die Rötung war immer noch da. Sie wurde aber wie beim ersten Mal ganz langsam besser. Ich probierte nacheinander zwei weitere Anti-Pilzsalben sowie ein Desinfektionsmittel für Schleimhäute aus. Keine Besserung, eher Verschlechterung, da die Haut von dem ganzen Zeug doch etwas angegriffen wirkte. Kein Wunder. Schluss mit Salben etc.
Plötzlich wurde die Rötung an einem Tag wieder deutlich schlechter, und ich erinnerte mich, dass ich am Vorabend eine Menge Walnüsse gegessen hatte. Nussallergie??? Ich strich Nüsse von der Speisekarte. Aber es stellte sich keine wirklich nachhaltige Besserung ein, es war wirklich zum Verzweifeln. Zum Glück war meine Frau immer sehr verständnisvoll und gelassen bei der Sache. Da sie keinerlei Symptome hatte, vermutete sie nichts Ungutes/Ansteckendes dahinter. Meine Lust auf Sex hielt sich allerdings in Grenzen, mit Gleitgel hatte ich immerhin keine Schmerzen, aber dauernd das Gefühl zu haben, dass am Penis irgendwas nicht stimmt, ist einfach besch......
Ich ging zum Urologen. Es hat mich viel Überwindung gekostet. Ich hätte es gleich tun sollen. Denn er sah mein Teil an und sagte: "Eine Rötung, ja, aber das ist nichts." Das war eine große Erleichterung. Er riet mir zu Penis-Bädern mit Kamillentee. Auch das half nichts. Drei weitere Wochen später ging die Rötung zurück und verschwand.
Doch vier Wochen später war sie abends recht heftig plötzlich wieder da. Was hatte ich heute gegessen und getrunken? Kaffee und Capucchino, ziemlich viel rohen Schinken (Prosciutto), Alkohol (1/2 l. Bier, ein Viertel Wein und zwei Gin Tonic). Jetzt kam ich der Sache ENDLICH auf die Spur. Alle diese Dinge enthalten HISTAMINE. Und in der Kombination ziemlich reichlich.
Ich habe eine Histamin-Intoleranz! Kein Pilz, keine Geschlechtskrankheit, kein Lichen sclerus und was ich da sonst noch alles gegoogelt habe...die HISTAMINE sind das Problem. Auf die Idee musste ich allerdings selber kommen. Seitdem vermeide ich Histamine, vor allem in Kombination. Und die Rötung ist komplett weg.
Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen. Ich bin sicher, unter den vielen Betroffenen sind etliche Männer, die genau dasselbe Problem wie ich haben. Histamine sind in etlichen Nahrungsmitteln (vor allem Alles lang Gereifte, alter Käse, Prosciutto (roher Schinken), Rotwein, Bier, Schokolade, Orangen...), man findet reichlich Infos dazu. Ich komme gut damit klar, das alles wegzulassen oder zumindest einzuschränken. Es reagiert auch jeder Körper anders, man muss für sich herausfinden, was geht und was nicht. Bei mir ist mal ein Espresso oder ein Happen San Saniele Schinken kein Problem. Aber sehr viel von einer Sache oder die Kombination aus mehreren histaminhaltigen Nahrungsmitteln ungut.
Viel Erfolg!