Danke für eure Antworten
Das ist es ja eben, sie bekommt nicht alles was sie will. Im Gegenteil - ich bin eher streng. Wenn sie spinnt und schreit bekommt sie genau das nicht. Was natürlich zu einem noch viel größeren Geschrei führt.
Wenn es um die Nähe ging im Babyalter hat sie die immer bekommen und das sehe ich auch als absolut richtig an. Allerdings will sie immer kuscheln wenn sie gerade furchtbar los zickt. Dann erklär ich ihr, dass ich sehr gern kuschle mit ihr sie sich aber beruhigen soll sonst geht das nicht.
Ich weiß nicht wie oft ich mit ihr schon die Diskussion geführt habe ob sie schnell mit in den Keller geht. Sie sagt ja, geht aber nicht mit. Ich frag sie noch einmal und sage ihr, dass ich sonst alleine gehe - sie sagt wieder ja bleibt aber stehen und spinnt. Also mache ich das Treppenschutzgitter zu und gehe. Und sie flippt völlig aus. Und es wird nicht weniger. Es stellt sich quasi kein Klitzekleiner Lerneffekt ein. Also dass sie lernt, dass ich gehe wenn sie nicht kommt.
Sie müsste täglich ohne Essen ins Bett gehen, da es immer ein Theater ist. Ich möchte ja konsequent sein, bin mir dann aber unsicher wie ich die Konsequenz in diesem Fall durchziehen soll.Sie turnt nur rum beim Essen und spielt damit also sage ich ihr ein zwei mal dass sie ordentlich essen soll. Dann sage ich, dass es jetzt weg ist aber wenn ich es ihr weg nehme haben wir verständlicher Weise wieder Theater und sie müsste quasi hungrig ins Bett gehen. Oder wie macht ihr das? Dürfen eure Kinder weiter essen, wenn sie sich beruhigt haben?
Was ich für mich erkannt habe ist, dass ich glaube ich zuviel diskutiere und dann plötzlich doch reagiere und sie damit eventuell überfordert ist.
@awicka: Du hast mich wohl ein bissl falsch verstanden bzw habe ich mich falsch ausgedrückt.
Ich erwarte von meinem Kind nicht auf mich Großartig Rücksicht zunehmen auf meine Müdigkeit usw. Da hätte ich sonst schon vor über einem Jahr durchdrehen müssen.
Ich meinte damit dass ich kein Kind kenne, dass so wahnsinnig besitzergreifend ist. Alles sollte ihr gehören und niemand darf es nur ansehen.
Die Kinder mit denen ich zu tun habe kreischen auch mal oder nehmen mal was weg aber keines mit so extrem wie meine Tochter.
Und ich sehe so ein Buch natürlich nicht als Bedienungsanleitung. Sondern ich versuche mir aus solchen Büchern Alternativen und Tipps zu holen wie ich mit meiner Tochter besser umgehen kann.
Ich verstehe sie auch, dass es frustrierend ist, wenn man so ein kleiner Mensch ist mit Wünschen und einem eigenen Willen und da kommen wir Erwachsenen und sagen Nein und bestimmen. Ich frage sie auch immer was sie möchte und versuche dann wenn es geht einen Kompromiss zu finden oder ihr kurz zu erklären um was es geht. Aber in 90% der Fälle spinnt sie einfach weiter.
Mir ist auch bewusst, dass sie manchmal von ihren Gefühlen überrollt wird und man merkt auch oft, dass sie nicht aus ihrer Haut herauskann. Wenn ich das Gefühl habe, dass sie alleine nicht mehr runter kommt nehme ich sie zu mir und umarme sie. Dann beruhigt sie sich.
Ich versuche auch ruhig zu bleiben aber bei diesen ganzen Trotzanfällen und dem Geheule aus dem Nichts gelingt es nicht immer! Leider immer weniger da meine Nerven schon blank liegen und ich mich immer frage was ich falsch mache.
"Du willst sie doch nicht verändern, sondern bei ihrer Entwicklung begleiten.
Es geht nicht darum, etwas auszurotten, sondern Kompetenzen an die Hand zu legen. "
Genau darum geht es mir! Aber wie schaffe ich das???
Ich versuche auch sie mit entscheiden zu lassen! Deshalb fragen wir sie zBsp auch ob sie auf den Knopf der Kaffeemaschine drücken möchte. Sie sagt nein, ich frag sie noch mal sie sagt wieder nein. Also drücke ich und sie flippt völlig aus, dass sie das ja wollte. So sieht es bei den meisten Entscheidungen aus die sie treffen darf. Sie sagt etwas und dreht danach völlig durch, da ihr das doch nicht passt.
Das klingt jetzt so als würde ich eh schon alles richtig machen. Nein das bestimmt nicht aber ich bemühe mich sehr aber es funktioniert irgendwie nicht.
Sie einfach ignorieren ist wahnsinnig schwer in den Situationen! Ich erkläre ihr immer, dass sie sich beruhigen soll und mir dann sagen soll was los ist bzw frage ich sie was los ist. Aber dass kann schon mal 20 min dauern in denen sie kreischt und brüllt. Ignoriert ihr sie die ganze Zeit?
Sie ist auch immer völlig gefrustet, wenn etwas nicht funktioniert. Sie kann der Puppe die Hose nicht anziehen - sie brüllt los. Ich sag ihr immer sie soll einfach "Bitte Mama helfen sagen" und ich komme und helfe. Aber nein sie muss erst mal los brüllen.
Gerade ist sie ausgeflippt weil ich unsere Katze herein gelassen habe! "Eh ned Ylvie eina" schreit sie und wirft sich auf den Boden. Ich hab nur kurz gesagt, dass Ylvie herein darf. Und sie danach brüllen lassen. !?!?
Ich tu mich wahnsinnig schwer zu beschreiben wie es bei uns abläuft und ich will mein Kind auch nicht wie ein Monster darstellen. Ich will ihr zu mehr Sozialerkompetenz helfen und dass sie lernt, dass das Gekreische zu nichts führt und nicht gern gesehen wird.
Sie darf mal trotzen und ihren Unmut preis geben aber nicht völlig ausrasten.
Ich muss dazu sagen, dass ich als Kind auch wahnsinnig jähzornig war. Für mich war es schlimm, dass ich in so einem Anfall noch mehr geschimpft wurde. Und ich hab heute sehr stark mit meinem Selbstwert zu kämpfen. Ich litt unter starken Depressionen bis hin zum Selbstmordversuch und bin immer noch nicht die stabilste Person.
Daher habe ich wahnsinnige Angst, dass meine Tochter so wird wie ich. Sie spiegelt mich sehr stark wieder wie ich als Kind war.
Auch wenn mir das Verständnis der Eltern oft gefehlt hat, verstehe ich sie jetzt ein Stück weit auch. Ich kann ja nicht immer Verständnisvoll auf sie zugehen wenn sie mal wieder komplett ausflippt nur weil ein Kuscheltier umfällt.
Versteht ihr was ich meine?