Hallo, ihr Lieben!
Ich weiß, dass es in diesem und anderen Foren schon viele ähnliche Threads gibt - habe mich schon durchgelesen... Dennoch möchte ich hier gern einen neuen starten, da ich nicht glaube, es antwortet mir noch jemand in den alten Diskussionen :lol: .
Mein Problem, wenn man es denn so nennen kann, besteht darin, dass irgendwie gerade der Hochzeitswahnsinn ausgebrochen ist in unserem Freundeskreis. Die ersten Kinder sind schon länger da - bei einigen befreundeten Paaren sogar schon das zweite oder dritte. Da mein Freund 5 Jahre älter ist als ich (ich 26), nicht ungewöhnlich. Hat mich bisher auch noch nicht sonderlich gekümmert. Jetzt aber, wo es auch unter meinen Bekannten und den Leuten etwas näher an meinem eigenen Alter zu den ersten Verlobungen und Eheschließungen kommt, merke ich, wie sich so langsam ein ganz kleines Neidgefühl bei mir einnistet - und so mag ich mich überhaupt nicht! Nicht falsch verstehen - ich freue mich für alle und kann ganz unmissgünstig stundenlang zuhören, wenn mir gute Freundinnen von Hochzeitsplanung etc. erzählen, aber seit einiger Zeit werde ich danach schon etwas wehmütig und wünsche mir das für mich selbst auch.
Mein Freund und ich sind schon seit ca. 6 1/2 Jahren zusammen und endlich, seit etwa einem halben Jahr, haben wir auch eine gemeinsame Wohnung. Alles läuft wunderbar und so reibungslos, wie ich es mir vorher nie hätte träumen lassen - es ist, als wäre es nie anders gewesen. Diese lange gemeinsame Zeit und die Tatsache, dass das Zusammenleben so gut funktioniert - ach, einfach dass wir jetzt ohnehin schon alles teilen, als wären wir verheiratet, weckt in mir den Wunsch, noch einen Schritt weiter zu gehen. Dazu kommt noch, dass wir uns auch einig sind bezüglich der weiteren Lebensplanung. So wollen wir zum Beispiel beide bald - etwa in den nächsten zwei Jahren - Kinder. Besonders er freut sich sehr darauf und schneidet das Thema nicht selten von sich aus an. Darüber freue ich mich immer wahnsinnig und liebe ihn dafür noch ein kleines Stückchen mehr.
Der Knackpunkt: Er hält nicht besonders viel vom Heiraten und von der Ehe als Institution an sich, hat aber schon mal durchblicken lassen, dass er es mir zu Liebe trotzdem tun würde. Ich dagegen bin da in gewisser Weise sehr konservativ und würde mir einfach wahnsinnig wünschen, verheiratet zu sein bevor die Kinder kommen. Das weiß er auch, äußert sich aber nie weiter zu dem Thema, wenn man dank äußerer Umstände einmal wieder darauf zu sprechen kommt.
Irgendwie hofft ein kleines Stück von mir trotzdem immer noch auf einen Antrag. Er ist aber tatsächlich das Gegenteil von romantisch oder einfallsreich und muss schon bei den kleinsten Dingen immer mit der Nase darauf gestoßen werden, wenn man etwas von ihm möchte. Er ist so ein typischer Mann, der eben eine ganz klare Ansage braucht, damit was geht. Das meint er gar nicht böse, aber schön ist es für mich auch nicht - vor allem nicht bei diesem Thema. Da ich auf keinen Fall irgendwann einen "erbettelten" Antrag haben möchte, verhalte ich mich beim Thema Hochzeit immer betont lässig, als ob mir das so üüüüüberhaupt nicht wichtig wäre, insgeheim sieht es in mir aber, wie eben ja schon beschrieben, doch ein wenig anders aus. Auch wenn wir ja nun wirklich noch Zeit haben, wünsche ich mir eine Hochzeit - auch bald - schon sehr. Vor allem, dass jetzt Paare heiraten, die zum Teil erst halb so lange zusammen sind wie wir, schürt manchmal meine Ungeduld.
Habt ihr gute Tipps, wie ich gelassen bleiben und nicht irgendwann zur Zicke mutieren kann? Ich mag eben diese neidische Seite von mir überhaupt nicht und wollte "so eine" auch nicht heiraten... Wie kann ich bloß vermeiden, ihn doch irgendwann unter Druck zu setzen und meine Unzufriedenheit in Schach halten? Ich hoffe, irgendjemand liest diesen schrecklich langen Text durch und ist so nett, eine Antwort zu schreiben :shy: