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  • Katholisch Heiraten, Evangelisch taufen?

Mein zukünftiger und ich sind Christen, allerdings ist er katholisch und ich evangelisch. Da ich mit einigen Aussagen und Ansichten der katholischen Kirche nicht so einverstanden bin, wollen wir unsere Kinder, wenn sie denn dann irgendwann kommen, evangelisch taufen lassen. Da seine Familie aber recht Kirchentreu ist, wollen wir sozusagen der Familie zuliebe katholisch heiraten. Ich finde es auch nicht schlimm, da ich mich wie gesagt als Christin sehe und für mich in meiner Ehe nicht unbednigt trennen muss zwischen Katholisch und Protestantisch.


Trotzdem will ich ungern meine Kinder katholisch taufen, da ich es für falsch erachte sie in der Beziehung auch mit von einer Religion leiten zu lassen, die homosexualität und vorehelischen oder verhüteten Sex als Sünde erachtet und meinen Kiddies weismachen will, Frauen seien nur bedingt gleichberechtigt. Ich selbst kann da differenzieren, für meine Kinder will ich es aber eben einfach nicht. Sie sollen mit Gott, aber einer tolleranteren Kirche aufwachsen.


Mein Problem: Ich habe gelesen, dass man vor eine katholischen Hochzeit ein Pfarrergespräch hat, in dem man unter anderen gefragt wird, ob man seine Kinder auch katholisch taufen wird. Soll ich da jetzt "nein" sagen oder wie? Ich will den Pfarrer ja nicht anlügen... oder traut er uns auch, wenn unsere Kinder evangelisch werden?

    Ja, es stimmt, diese Frage wird gestellt...
    ... und es ist natürlich ein Konflikt, ob man da Ja oder Nein sagt. Bzw., soweit ich weiß, wird nicht die Taufe verlangt, sondern, dass man die Kinder katholisch erzieht. Erkundige dich da nochmal genau, denn das ist ein Unterschied!


    Ihr hättet noch die Möglichkeit, ökumenisch zu heiraten. Das ist auch gleich eine schöne Sache, um beide Konfessionen zu ihrem Recht kommen zu lassen. Mein Mann ist auch katholisch und ich evangelisch, und wir haben ökumenisch geheiratet. Es gibt zwar keine "richtie" ökumenische Trauung, das heißt, sie ist immer noch entweder evangelisch oder katholisch, aber der Pfarrer der anderen Konfession ist auch mit dabei.


    Wir haben evangelisch-ökumenisch geheiratet, und dafür brauchte mein Mann von der katholischen Kirche die Erlaubnis, eine sogenannte "Dispens von der Formpflicht." Die ist recht einfach zu kriegen, das regelt der katholische Pfarrer. Und im Zuge dieser Dispens hat der Pfarrer mit uns auch so ein Gespräch geführt, wo er uns sagte: "Ich muss Ihnen jetzt einige Fragen stellen, von denen Sie zu Recht sagen werden: Was geht denn den das an. Aber sagen Sie einfach immer Ja, dann passt das schon." Er muss diese Sachen auf einem Formular ankreuzen. Und da kam eben auch die Frage, ob man bereit sei, die Kinder im katholischen Glauben zu erziehen. Ich finde, eine solche Frage kann man guten Gewissens mit Ja beantworten, wenn man eine Ehe führt, wo beide Partner gläubig sind und diese Religion auch ihren Kindern weitergeben wollen. Denn du hast recht, so groß sind die Unterschiede nicht, und auch einem vernünftigen Pfarrer ist es wichtiger, dass das Kind überhaupt im Glauben erzogen wird, ganz gleich, ob jetzt das katholsiche oder evangelische Gesangbuch verwendet wird. ;-)


    Es gibt Ratgeber in den Pfarreien zum Thema "Gemischtkonfessionelle Ehe". Das kommt ja recht häufig vor, die machen das auch nicht das erste Mal und werden euch nicht unter Druck setzen.

    8 Jahre später