Meine kleine Schwester
hat das UTS. Sie ist mittlerweile 21 und führt ein vollkommen normales Leben. Das UTS wurde erst im Alter von 8 oder 9 Jahren festgestellt, weil sie plötzlich gar nicht mehr gewachsen ist. Ihr wurden dann ziemlich schnell die nicht richtig ausgebildeten Eierstöcke entfernt (wegen der Gefahr, dass das Gewebe entartet) und sie hat dann Wachstumshormone bekommen. Jetzt ist sie ca. 1,50 m klein, wobei in unserer Familie alle sehr klein sind (auch ich bin nur 1,57 m groß). Die letztendliche Größe hängt also auch von der Größe der Eltern ab. Äußerlich hat sie sonst keinerlei Auffälligkeiten. Sie ist überdurchschnittlich hübsch und sehr sozial. Diese starke soziale Ader soll angeblich auch mit dem UTS zusammenhängen. Frauen mit UTS müssen, soweit ich weiss, wegen der Knochendichte ihr ganzes Leben lang weiter Hormone nehmen.
Meine Schwester ist damals, als man das UTS festgestellt hat, einmal von oben bis unten durchgecheckt worden. Ihre Organe sind alle unauffällig. Sie hätte als Kind aber häufig Mittelohrentzündungen, die wohl mit dem UTS in Verbindung standen. Ansonsten wurde mit ca. 12 die Pubertät durch weibliche Hormone eingeleitet. Dies ist leider etwas aus dem Ruder gelaufen (weil ihr Körper sehr extrem und atypisch auf die Hormone reagiert hat), was zur Folge hatte, dass ihr innerhalb eines Jahres Brüste in Körbchengröße E gewachsen sind. Das hätte man durch eine engmaschigere Kontrolle durch die Endokrinologen wahrscheinlich verhindern können... (Die Krankenkasse hat dann als sie 16 war eine Brustverkleinerung gezahlt.)
Also um dir die Angst zu nehmen: Mädchen mit UTS, die es auf die Welt schaffen (und das wird deine kleine Kämpferin sicher!) können in der Regel ein ganz normales Leben führen!!! Meine Schwester hat auch Fachabitur gemacht, war ein Jahr als Au-pair in Amerika und macht jetzt eine Ausbildung zur Erzieherin. Wenn sie mal ein Baby möchte, dann bekommt sie ein paar Eizellen von mir ;-)