Hallo ihr Lieben.
Ich bin im Moment nicht sehr glücklich mit meiner Beziehung aber bin absolut ratlos was ich nun machen soll. Ich habe zwar schon viel mit Freundinnen und meiner Mutter darüber gesprochen aber ich dachte vielleicht hilft es mir, eine Entscheidung zu finden wenn ich neutrale Standpunkte höre.
Hier nun erstmal ein paar Dinge:
Ich führe mit meinem Freund eine Fernbeziehung, wir sind seit ca. 5 Jahren zusammen und wohnen ungefähr 2 Auto-Stunden auseinander. Wir sehen uns alle paar Wochenenden und wenn wir gemeinsame Urlaubstage haben, entweder bei mir oder bei ihm. Wir sind beide 25 Jahre alt.
Die Anfangszeit war natürlich wunderschön, die ersten Telefonate, die ersten Treffen. Dass das nicht für immer so bleibt war mir natürlich klar, ich kannte es ja schon von meinem ersten Freund.
Nun ist es aber so, dass mein Freund über die Jahre seine Gefühle immer weniger zeigte, mittlerweile fast gar nicht mehr. Es gibt quasi Null Zärtlichkeit in unserer Beziehung mehr, was mich sehr schmerzt denn, ich bin nun mal so, dass mir Nähe sehr wichtig ist und ich diese Zuneigung einfach brauche. Praktisch sieht das so aus, dass er mich kaum noch in den Arm nimmt, nur zur Begrüßung mal wenn wir uns dann wiedersehen. Wir küssen uns auch kaum, wenn, sieht es eher nach freundschaftlichem Küsschen aus. Wann er mir das letzte Mal in irgendeiner Form gesagt hat, dass er mich liebt oder ich ihm wichtig bin, daran kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich das Gefühl habe, immer hintenan zu stehen. Ich wünsche mir z.B. schon eine ganze Weile, dass wir mal einen gemeinsam Urlaub machen. Er meint nur immer er hätte keine Zeit oder es würde nicht mit seinem Urlaub passen. Allerdings schafft er es seit Jahren sich seinen Urlaub für andere Dinge passend zurechtzulegen.
Gut, bis zu diesem Punkt könnte man jetzt vermuten, dass er einfach tatsächlich keine Gefühle mehr für mich hat oder nur noch aus Gewohnheit mit mir zusammen ist. Nun kommt allerdings der Teil, wo es seltsam wird.
Wir telefonieren viel. Quasi die ganze Zeit sobald wir beide zuhause sind. Das möchte er auch so. Wenn ich mal nicht direkt anrufe wenn ich heimkomme, ruft er an und fragt wieso ich nicht anrufe. Er möchte auch, dass wir uns an jedem Wochenende treffen an dem wir beide Zeit haben. Es ist nicht so, dass ich mich ihm aufdrängen würde. Er möchte auch, dass wir irgendwann zusammenziehen sobald sich etwas passendes findet. Wenn ich ihn wortwörtlich- frage, ob er mich noch liebt, sagt er ja. Nur, mir das von sich aus zu sagen oder zu zeigen, schafft er irgendwie nicht.
Wenn ich versuche ihm klarzumachen wie unglücklich ich mit der Situation bin, also nicht vorwurfsvoll, sondern ihm einfach darlege wie ich es empfinde, dann heißt es nur, das wäre dann meine Sache und ich müsste gucken wie ich damit umgehe bzw. was ich daraus mache. Er könnte sich nicht verbiegen. Und es würde dann auch keine Rolle spielen wie er das ganze sieht. (?) Grade so, als ob es ihm total egal wäre wenn ich ihn verlassen würde. Andererseits scheint er mit der Situation ja vollkommen zufrieden zu sein. Ich beschwere mich ja schließlich nicht
Freundschaftlich kommen wir eigentlich gut aus, klar wir haben unterschiedliche Ansichten und ecken schon hier und da mal an, weil er eher der rationale Typ ist und ich eher die zugegeben etwas schusselige, verträumte Romantikerin. Trotzdem sind wir gute Freunde. Aber das ist es eben, es ist quasi mehr Freundschaft als dass es Beziehung ist. Ich habe schonmal gesagt bekommen, dass man, wenn man es nicht wüsste, gar nicht merken würde, dass wir ein Paar sind.
Kann jemand von euch diese seltsame Situation vielleicht deuten? Bin ich einfach nur überanhänglich? Oder stimmt da tatsächlich irgendwas nicht? Ich weiß nicht mehr ob ich die Beziehung wirklich weiterführen oder sogar mit ihm zusammenziehen soll. Ich habe Angst davor meine beste Zeit an jemanden zu verschwenden der mich nicht liebt. Gefühle wären von meiner Seite aus schon noch vorhanden, nur bin ich eben trotzdem nicht glücklich.