an0N_1212735299z@goc42 und littlejune
Ich habe noch selten in diesem Forum einen solchen offenen und freimütigen Zustandsbericht einer Mutter gelesen wie den von Littlejune. Es gehört viel dazu, nicht nur vor sich selber zuzugeben, dass nicht alles so läuft wie es sollte, sondern auch vor anderen. Offensichtlich wendet sie sich an uns, weil sie Hilfe braucht um ihrem Kind die Mutter sein zu können, die sie gern wäre. Deine verbale Attacke hilft nun leider gar nicht, im Interesse des Kindes kann der also wohl nicht gewesen sein.
Liebe June, ich finde es ganz bemerkenswert, dass du dich mit deinen Muttergefühlen auseinandersetzt, um deinem Kind eine gute Mutter sein/werden zu können und nicht bloss versuchst, nur nach aussen die Fassade zu wahren. Das ist schon mal ein großer Schritt und wahrscheinlich der schwierigste.
Ich bin keine Psychologin und es ist schwierig, dir hier Tipps zu geben, aber ich schreibe mal einfach ein paar Gedanken auf, die mir so gekommen sind.
1. Die perfekte Mutter kann es meiner Meinung nach nicht geben, weil Muttersein immer eine Gratwanderung ist zwischen den eigenen Bedürfnissen, denen des Partners und denen der Kinder. Alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen, ist denke ich praktisch unmöglich. Das beste für die Kinder zu wollen ist nicht gleichbedeutend wie das beste auch zu erreichen. Deshalb solltest du die Dinge, die gut funktionieren und dir leicht fallen erst einmal schätzen. An den anderen Dingen kannst du dann, wie wir anderen Mamis auch, arbeiten!
2. Ich habe mir überlegt, wie du dich mit deinem Kind beschäftigen könntest, ohne es direkt bespaßen zu müssen und ohne dauernden direkten Körperkontakt, der dir ja ziemlich schwer fällt.
Hast du eine Freizeitbeschäftigung, die dir Spaß macht und die du mit deinem Kind gemeinsam machen könntest? Ich denke da an Dinge wie radfahren (im Fahrradsitz), skaten/joggen (mit Buggy) oder schwimmen (mit einem Schwimmlernring, da kann das Kind dann neben dir herumpaddeln, ohne an dir zu hängen). Du könntest mit ihm zusammen etwas machen, das erst mal DIR Spaß und Freude bringen soll und in zweiter Linie deinem Kind. Ganz ehrlich: Schon ein Stadtbummel im Buggy ist für dein Kind interessanter als der Laufstall. Es muß also nichts weltbewegend Spannendes werden, es geht eher darum eine gelöste Atmosphäre zu schaffen, in der du ungezwungener mit deinem Kind umgehen kannst.
3. Du schreibst nichts über das Verhältnis deines Partners zu deinem Kind. Welche Gefühle hat er für das Kind? Wie funktioniert die Familie wenn er da ist?
LG,
BQ