Schönen guten Tag.
Ich weiß garnicht so wirklich, wie ich anfangen soll. Das könnte etwas länger dauern und ich hoffe, dass es jemanden gibt, der sich die Zeit nimmt, das hier zu lesen.
Angefangen hat das alles, als ich vor fast drei Jahren in die Hauptstadt zog. Da war ich 18. Ich lernte einen Afrikaner kennen und verabredete mich in meiner ländlichen Blauäugigkeit auch mit ihm. Bei ihm zu Hause waren auch noch Cousin und Bruder, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Ich trank einen Wodka-O mit ihm und wollte dann eigentlich wieder gehen. Ich war sogar extra vorsichtig und achtete darauf, dass nichts in meinem Getränk landete, was nicht hineingehörte. Allerdings schien er es doch irgendwie geschafft zu haben, etwas reinzumischen. Denn ab einem bestimmten Zeitpunkt hatte ich keine Erinnerungen mehr. In letzter Zeit kamen diese allerdings zurück und ich erinnere mich daran, dass der Abend in einer schmerzhaften Vergewaltigung endete.
Hinzu kommt, dass ich eine Weile bei einem Lieferservice arbeitete und nach Beendigung meines Arbeitsverhältnisses auch noch dann und wann meine alten Kollegen besuchte. Einmal war nur ein Kollege da, der immer sehr nett war, Frau und Kinder hat. Er ging mit mir in den Innenhof um zu rauchen. Machte allerdings die Tür zu, was mich doch etwas wunderte und fing an mich unter meinem Kleid zu berühren. Ich ging einen Schritt zurück und sagte, dass er das mal bitte lassen solle und ich das nicht wollte. Daraufhin drückte er mich in eine Ecke und drang mit den Fingern in mich ein. Vaginal sowie anal. Ich stieß ihn weg, doch er hielt mich fest und sagte "Wenn ich dich vergewaltigen wollte, hätte ich das schon getan." Daraufhin duckte ich mich unter seinem Arm durch und sah zu, dass ich weg kam.
Das alles hatte ich eigentlich recht gut verarbeitet und es irgendwann art acta gelegt, doch nun geschah vor ca. 2 Monaten noch so eine Geschichte. Ich ging nachts nochmal zu einer Tankstelle in meiner Umgebung und begegnete dabei zwei jungen Männern. Ich kannte sie, denn sie arbeiteten in einem Restaurant in meiner Umgebung, wo ich des öfteren Essen holte. Diese Begegnung endete mit reichlichen Blutergüssen, Würgemalen, einer angeknacksten Rippe und einer weiteren Vergewaltigung. Ich ging danach zu einer Beratungsstelle, was mir aber nicht wirklich half. Ich bin ein sehr sturer Mensch und versuche immer alles aus eigener Kraft zu schaffen. Diesmal musste ich mich allerdings geschlagen geben. Ich hatte zum Zeitpunkt der Tat Kontakt mit einem Jungen, den ich schon eine Weile kannte. Kurz darauf trennte ich mich von meinem damaligen Freund, da es einfach nicht mehr funktionierte. Dem Jungen allerdings, erzählte ich alles und das war es, was mir im Endeffekt wirklich half. Ich muss leider auch zugeben, dass ich mich eine Zeit lang geritzt hatte, weil ich mit der Situation einfach nicht klar kam. Derzeit geht es mir eigentlich sehr gut, denn ich bin jetzt in einer glücklichen Beziehung mit ihm und er stützt mich und hilft mir wo er kann. Ich musste immer die starke Frau sein, da ich schon früh auf mich selbst gestellt war. Aber bei ihm darf ich auch ruhig mal schwach sein und das finde ich persönlich sehr hilfreich.
Es tut mir sehr leid, wenn das hier alles sehr trocken und gefühllos klingt, aber es bringt mir nichts, wenn ich hier mit Tränen in den Augen auf die Tasten eindresche. Ich versuche die Gefühle in Ignoranz umzuwandeln, bin mir allerdings nicht sicher, ob das einen Sinn hat. Es wäre nett, wenn mir jemand einen kleinen Tipp geben könnte, denn ich merke, dass es meinen Freund sehr fertig macht, wenn ich nachts Albträume habe und er mich wecken muss. Ich merke ihm an, dass er auch ein wenig überfordert ist und versuche deshalb, es mir nicht mehr allzu sehr anmerken zu lassen.
Liebe Grüße, Eden.