oliver_12558894Hallo Nathan!
Muß Dir jetzt auch mal widersprechen... ;-)
Ich denke, es ist ein großer Unterschied, ob in einem größeren Unternehmen offensichtliche Hierarchien herrschen und die Personen, mit der größten Kompetenz am Ruder sind, oder ob von Einzelhandel, Krankenhäusern o.ä. die Rede ist.
Außerdem muß man, meiner Meinung nach, zwischen "Frauenjobs" und "Männerjobs" unterscheiden. So schade das auch ist...
Männer akzeptieren oft (aber auch nicht immer), wenn jemand aus ihren Reihen plötzlich Vorgesetzter wird.
Im Allgemeinen ist es aber so, daß jemand für eine Führungsposition von außen geholt wird, um die Akzeptanz zu erhöhen und genau die von Hexe befüchteten Probleme nicht entstehen.
Männer erledigen ihre Jobs zumeist dennoch gleichbleibend, auch wenn sie den neuen Vorgesetzen nicht annehmen.
Bei Frauen sieht das anders aus!
Eine 60jährige Schuhfachverkäuferin läßt sich von einer 23jährigen Handelsassistentin, die ihr vor die Nase gesetzt wird und vielleicht sogar den praktischen Teil ihrer Ausbildung in der Filiale gemacht hat, gar nichts sagen!
Da stehen Alter und Berufserfahrung gegen Jugend und wenig Erfahrung.
Die 60jährige hat vielleicht sogar selber 10 Jahre eine Filiale geleitet, bis jemand beschlossen hat, für Filialleitungen dieses Unternehmens eine spezielle Ausbildung zu fordern, so daß sie diesen Job wieder abgeben mußte. Ihre schulische Ausbildung hat vielleicht nicht gereicht, um die weiterführende Ausbildung nachzuholen, nun bekommt sie "junge Hüpfer" vor die Nase gesetzt!
Diese Mitarbeiterin wird evtl. die Mitarbeit verweigern, ihre Arbeit nicht erledigen, Trotzreaktionen zeigen, im schlimmsten Fall sogar sabotieren.
Aufgrund ihres Alters wird man sie aber nicht kündigen, die Filiale wird unproduktiv, die junge Filialleitung bekommt Druck von allen Seiten, das Arbeitsklima wird unerträglich,...
Mitunter wird eine Filialleitung auch gar nicht aufgrund ihrer besonderen Kompetenz ausgewählt, sondern, weil "einer den Job machen muß und der Chef jemanden bevorzugt".
Dann sieht die Lage noch schlimmer aus.
In Krankenhäusern siehts mit der "stellvertretenden Stationsleitung" oft ähnlich aus.
Mitarbeiterin x hat 15 Jahre Berufserfahrung, war aber 3 Jahre im Erziehungsurlaub, kommt wieder und bekommt Küken y, frisch aus der Ausbildung, vor die Nase gesetzt.
Küken y wurstelt an den Dienstplänen mit herum und teilt Mitarbeiterin (und Mutter) x dauernd für Tagschichten am Wochenende ein oder drückt ihr Nachtschichten unter der Woche aufs Auge, obwohl es andere Absprachen gab.
Küken y will es eben allen recht machen und versucht, nach ihrem Gerechtigkeitssinn einzuteilen.
Mitarbeiterin x wird stinksauer, unzufrieden, erkrank öfter,...
Positonen von Vorgesetzten werden oft nicht nach Kompetenz besetzt und selbst wenn, kann das schon zu Problemen führen.
Ich finde es vernünftig, wenn man sich Gedanken darüber macht, bevor man so einen Job antritt und sich überlegt, wie man die neue Aufgabe gestalten will.
Mag sein, daß solche Dinge in anderen Ländern besser funktionieren, aber hierzulande, vor allem da, wo viele Frauen aufeinandertreffen, klappt das nicht immer so reibungslos.
Zu sagen "Du wirst schon besser sein und wirst schon die passende Autorität ausstrahlen, mach dir mal keine Sorgen.", halte ich für Augenwischerei.
Grüßle, harter Kern