Dass es so gelaufen ist, ...
... tut mir sehr leid für dich.
Gewiss ist das von Fall zu Fall sehr unterschiedlich.
Wie gesagt, ich möchte meinem Sohn den Kontakt nicht untersagen. Darauf möchte ich absolut nicht hinaus. Ich möchte, dass mein Sohn seinen Vater kennenlernt und ich würde ihm auch nichts einreden. Ich denke auch nicht nur an die nächsten drei, sechs oder neun Jahre, sondern auch an die Zeit, wo der Kleine dann Teenager ist und vielleicht bei mir etwas anders vorgelebt bekommt, als der Papa es ihm vorleben würde.
Der Kindsvater ist ein, wie sage ich das?... sehr einfacher Mensch. Das Feierabendbier - oder eben eher die drei oder mehr Feierabendbiere - müssen jeden Tag sein, war der Tag scheiße, kann man ihn schon mal mit einer halben Flasche Schnapps ausklingen lassen, es werden 2 BigPacks am Tag geraucht, mindestens eines davon in der Wohnung. Das fängt morgens auf der Toilette an und endet abends im Bett - nicht einmal beim Kochen stellt das Rauchen ein Problem dar. Abgewaschen wird, was gebraucht wird, während die Schränke leer sind. Wenn nichts anderes anliegt, wird auch mal ein Tütchen geraucht. Und seine Aussage war klar: Er möchte für das Kind dasein und auch für mich, sein Leben möchte er aber nicht ändern.
Und das macht mir Angst. Er ist einer dieser Typen, die nie richtig erwachsen werden. Dieses Jahr wird er nun 28 und er wechselt immer mal die Partnerin, lässt kein Konzert, kein Festival aus, ist unehrlich und verantwortungslos. Er möchte noch nicht einmal, dass jemand weiß, dass das Kind von ihm ist, schließlich hat er ja seine Freundin zu verlieren, die er zwar nicht liebt, "aber es passt halt".
Ich weiß einfach nicht, ob das der Umgang ist, dem man einem Kind ggf. auch gegen dessen Willen zumuten muss. Die altmodische Standardregel scheint zu besagen, bis das Kind drei Jahre alt ist, muss ich es ihm nicht mitgeben - und danach soll meiner Kleiner in diese versiffte Bude? Oder ab dem sechsten Lebensjahr sogar dort übernachten, wo in jedem Raum geraucht wird?
... Nichts gegen rauchende Eltern, ich habe bis zur Schwangerschaft selbst geraucht, würde aber nie meine Bude zuqualmen und schon gar nicht, wenn da ein Kind umherschwirrt. Doch er sieht keine Notwendigkeit darin, solche Dinge einmal zu ändern.
Das ist nichts, was ich unterstelle, sondern beruht auf seinen Aussagen.
Was den Unterhalt betrifft: Ich bin nicht zwangsläufig darauf angewiesen. Klar, wir müssen uns nichts vormachen, es ist immer gut, einen Taler mehr im Partmonee zu haben, aber ich kann darauf verzichten.
Jetzt, im ersten Jaht, bekommt ich ein ganz gutes Elterngeld und wohne noch dazu für das erste Jahr bei meinen Eltern. Die haben ein großes Haus und ich habe meine eigene Wohnung hier. Sollte ich finanziell Hilfe brauchen, springen sie definitiv ein, das haben sie mir von sich aus zugesichert.
Im Anschluss kann ich wieder in meine Festanstellung, das wurde mir von meinem Arbeitgeber bereits zugesichert und ich weiß, dass ich ihm da vertrauen kann, wenn natürlich auch nicht blind, aber dafür gibt es bereits "Plan B". Und ich habe Glück - ich verdiene für eine Berufseinsteigerin ziemlich gut.