Capuccine
Du nur versuchen, den Vermieter dazu zu bewegen, Dich bei Auszug aus dem Mietvertrag zu entlassen. Zur Not verzichte auf die Kaution, lass da lieber 5e gerade sein und denk daran, dass Du dafür langfristig Rechtssicherheit gewinnst.
Wenn Dein Freund die Miete einfach nicht zahlen würde - und das ist bei Spielertypen wahrscheinlich, ich kenne das Milieu von früher her ein wenig - dann könnte der Vermieter sich wahlweise auch bei dir schadlos halten, solange er Dich nicht aus dem Vertrag entlassen hat.
Ich kann Dir nur folgendes raten:
Mietet die Wohnung nur auf einen Namen, und derjenige, auf den sie läuft, stellt auch die Kaution und alle Einbaugegenstände, die man bei Auszug eh schlecht mitnehmen kann (Küche, Lampen, Gardinen, Schränke, etc.)
Der andere kauft nur die beweglichen Gegenstände.
Bewahrt alle Kaufbelege auf, am besten jeder bei seinen Eltern oder in einem nur ihm zugänglichen Banksafe (wo man auch Arbeitszeugnisse, Rentenbelege und andere schwer wiederbeschaffbare Unterlagen bunkern kann).
Haltet Eure Konten getrennt. Tauscht die PINs nicht aus. Sparbücher im Wertfach aufbewahren, alternativ mit Stichwort versehen, so dass wirklich niemand ausser Euch rankommt.
Festnetztelefon ist ein grundsätzliches Risiko, selbst wenn es nur auf einen Namen läuft.
Strom, Hausratversicherung, auf den Namen desjenigen abschliessen, der iim Mietvertrag steht.
Schliesst einen Untermietvertrag miteinander, mit Kündigungsfrist, so dass der Hauptmieter den Untermieter nicht von heute auf morgen vor die Tür setzen kann.
etc. etc. - das sind jetzt nur die gröbsten Punkte.
Wenn Du ganz auf Nr. sicher gehen willst, solltest Du Dir das mit dem Zusammenziehen lieber nochmal überlegen. Ich habe nie recht verstanden, warum soviele Menschen es eilig mit haben. Man kann einander auch sehr gut kennenlernen, wenn man in zwei getrennten Wohnungen lebt und sich einfach häufig sieht, oder regelmässig miteinander Wochenenden und Urlaube verbringt.
Wenn jemand in Deiner Wohnung leben will, ist er rasch drin... aber ihn wieder rauszubugsieren, geht erheblich schwieriger.
Das sollte man sich wirklich gut überlegen, und ich finde es vorbildlich, dass Du Dir da so gründlich Gedanken machst.
Ich war übrigens immer megamisstrauisch, wenn jemand regelrecht darauf zu drängen fing, bei mir einziehen zu dürfen. Mir ist es wichtig, dass mein Partner eigenständig ist und zur Not auch allein klarkommen kann. Wer so anlehnungsbedürftig daherkommt, der hat in meinen Augen ein Problem mit sich selbst und wird früher oder später zum lästigen Klammeraffen.
Meine Frau ist gut situiert, so wie ich auch. Entsprechend gelassen ging sie mit der Wohnungsfrage um. Wir waren über drei Jahre zusammen, bis wir beschlossen haben, dass wir ein Leben lang zusammenbleiben wollen und sie in mein Haus gezogen ist. Schon vor Einzug haben wir mit den Hochzeitsvorbereitungen begonnen, uns aber noch ein halbes Jahr Zeit gelassen, bis wir zum Standesamt sind. Es war so eine Art letzte "Generalprobe", wobei ich betonen möchte, dass ich einen grossen inneren Widerwillen dagegen verspüre, einen Menschen "auszuprobieren". Für uns beide stand fest, dass schon schwerwiegende Ueberraschungen eintreten müssen, um uns jetzt noch auseinanderzubringen.
Auf die warten wir bis heute zum Glück vergeblich.
Ich wünsche Dir, dass auch Du soviel Glück erleben wirst dürfen wie ich.
Karino