Hallo zusammen,
ich hatte jetzt seit drei Tagen fiese Zahnschmerzen. Bin seit ca. 10 Jahren nicht beim Zahnarzt gewesen, weil ich mal ein traumatisches Erlebnis hatte und mich seitdem eben nicht mehr hingetraut hab. Total irrational, ich weiß.
Jetzt bin ich in der 34. Woche schwanger und vor 3 Tagen begannen die Zahnschmerzen. Ich habs mit Paracetamol versucht und die Schmerzen wurden geringer, gingen aber nicht ganz weg. Aber was solls - lieber ein wenig Schmerz als der Weg zum Zahnarzt.
In der letzten Nacht war es dann kaum noch auszuhalten, die Tabletten haben nicht mehr geholfen und ich bin vor Schmerz fast durchgedreht. Hab mich dann vor den PC gesetzt und ein bißchen gegooglet - nach "Hausmittelchen" und anderen Möglichkeiten, den Schmerz loszuwerden. In jedem Forum oder sonstigen Beitrag, der sich mit dem gleichen Problem wie meinem auseinandersetzte und den ich fand, stand: "Geh zum Zahnarzt!". Die einzige Alternative war Nelkenöl, weil das betäuben soll. Aber tief in mir drin wusste ich, dass der Weg zum Doc die einzig richtige Alternative war... *seufz*
Ich hab mir dann über das Internet die Adresse von einem Zahnarzt hier in Lübeck rausgesucht. Zufälig wusste ich, dass dieser ZA sehr einfühlsam und verständnisvoll sein soll. Ich habe also gewartet, bis die Praxis öffnete (an Schlaf war nicht mehr zu denken!) und habe sofort angerufen und mein Problem geschildert. Ich hab auch gleich gesagt, dass ich eine Wahnsinnsangst habe und mich schäme. Ich habe noch für den gleichen Nachmittag einen Termin bekommen.
Ich wurde total freundlich empfangen - was bei mir erstmal zu Paniktränen führte. Ich musste dann noch einen Patientenbogen ausfüllen und war anschließend sofort dran. Ich hab gezittert wie Espenlaub und war kurz davor, mich zu übergeben. Die Helferin, die mich aus dem Wartezimmer holte, nahm sofort meine Hand und redete mir gut zu, lenkte mich ab und ich saß schneller auf dem Stuhl, als ich gucken konnte. Der Doc war über meine Angst informiert und kam freundlich und verständnisvoll lächelnd rein. Ich bekam nochmal die Gelegenheit, mein Problem zu schildern und hab auch gesagt, dass es mir wahnsinnig peinlich ist. Denn nach 10 Jahren zahnarztfreier Zeit gab es natürlich ein, zwei "Baustellen" in meinem Mund. Er sah sich die Sache an und begann mit der Behandlung.
Ich will nicht ins Detail gehen, aber nicht mal die Betäubungsspritze tat weh. Der Doc war extrem vorsichtig, erklärte immer, was er tat und fragte regelmäßig nach, ob alles in Ordnung sei. Seine Helferin hielt mir dir ganze Zeit die Hand, bis ich mich ein wenig entspannte. Als der Zahn erstmal betäubt war, legte er den Nerv frei und entfernte diesen. Da ich schwanger bin, wollte/konnte er nicht röntgen. Daher hat er jetzt erstmal was provisorisches gemacht und ich muss in 2 Wochen nochmal hin, um dieses zu erneuern. Nach der Geburt wird dann die "richtige" Behandlung gemacht.
Ehrlich, ich hab mich sehr gefürchtet, aber DIESER Arzt ist großartig! Ich bin mit einem zufriedenen Lächeln aus der Praxis geschwebt. Die ganze Sache hat übrigens kaum 30 Minuten gedauert. Vermutlich darf ich hier im Beitrag keine Namen und/oder Adressen nennen, aber wer aus Lübeck kommt und einen guten Arzt sucht, soll mich anmailen, ich gebe gern die Adresse weiter... :)
Mein Fazit: mit dem richtigen Zahnarzt ist die Angst vor Schmerzen völlig unbegründet. Hätte ich das früher gewusst, wäre ich entsprechend früher zum ZA gegangen.
Viele lieb Grüße
Cosmilla