prema_12140623@engel051
Hallo Nicole,
wenn ich mich jetzt recht erinnere habe ich auch schon auf Deinen Thread geantwortet.
Ich gehe mal davon aus, dass Du medizinisch soweit abgecheckt bis, das man organische Ursachen für Dein *dünn* sein ausschließen kann, oder?
Was man bei Angst -und Panikattacken nicht vergessen darf, ist dass man ja enorm viel Energie verbraucht. Die muss der Körper sich ja auch irgendwoher herholen.
Wenn bei Dir nicht eine Form von Magersucht oder Anorexie vorliegt. ( Ich hoffe ich habe das jetzt nicht verwechselt). Aber da gibt es einen Unterschied.
Wenn man sich mal überlegt, dass man die ganze Zeit unter *Hochspannung* steht, ist es nicht verwunderlich, das der Körper *ausgezerrt*ist. Das man müde und kaputt ist.
Hinzu kommt häufig auch, dass wir Ängstler nicht wirklich Hunger haben ( ich habe seltener von dem anderen Fall gehört, gibt es aber auch.
Mein größtes Problem ist, dass ich nicht gut mit mir allein sein kann. Ich rauche dann zuviel(leider), trinke zuviel Kaffee ( was die Unruhe natürlich noch verstärkt).
Und wenn ich dann esse, dann meistens Dinge, die zwar kurzfristig viel Energie liefen, aber nicht wirklich gesund sind.
Ich lese viel, setzte mich mit meiner Angst auseinander, aber das Umsetzen ist sehr sehr schwer, auch für mich.
Gerade die Sache mit dem Loslassen, das wird wohl mein *Hochschulabschluss*ach was sag ich, meine *Lebensaufgabe* werden. Aber ich bin dabei, ich brauche auch Dinge an die ich mich halten kann.
Ich weiß wirklich ziemlich gut, wie schwer es ist sich seiner Angst zu stellen, aber es ist der erste Schritt.
Man, ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich krank bin. Nein ich doch nicht, ich habe alles im Griff, ich bin nicht krank. Ich wollte es auch nicht wahr haben, dass ich Angst habe, ich wusste ich habe Angst, aber das ich *Angst-krank* bin das wollte ich nicht wahr haben. Somit bin ich immer weiter dagegen an gegangen, habe enorme Energien und Kräfte aufgewendet, habe es verleugnet, wollte nicht hinsehen die ganze Palette eben.
Ich möchte ein kurzes Beispiel geben: Wenn ich mit der Bahn irgendwo hinfahren muss, und ich habe vorher schon Angst das ich wieder ne *Attacke* bekomme, werde ich diese Attacke auch ganz sicher bekommen.
Wenn ich aber sage, ach Bahn fahren macht mir nichts aus, oder ich versuche es einfach weil ja gar nichts los ist, und ich mich nicht auf meine Angst konzentriere, werde ich sicherlich weiter kommen als nur bis zu nächsten Haltestelle. Solange ich immer wieder im Kopf bin, und meiner Angst diese Macht gebe, werde ich nicht die Möglichkeit haben, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Das kostet enorm viel Energie.
Wenn ich mich aber hinstelle, und mir sage, ich weiß ich habe Angst, aber wenn ich nicht in diese Bahn steige, habe ich mich wieder selbst blockiert durch meine Angst. Und ich komme nicht dahin wo ich hin will/muss, habe ich meiner Angst wieder mal die Führung überlassen.
Im Grunde genommen lebe ich meine Angst und blockiere mich dadurch selbst.
Weil ich von vornherein meine Intelligenz in Frage stelle.
Wir machen im Alltag viele Dinge ohne darüber nachzudenken, warum nicht auch Bahn fahren ? Das Leben hat eindeutig mehr zu bieten als *nur* Angst, besser gesagt:
Ich lebe nicht, wenn ich immer nur Angst habe, weil ich mich selbst blockiere, ich vertraue mir nicht, habe Misstrauen in meine eigenen Fähigkeiten. Wenn ich aber langsam, es geht wirklich nur langsam, wieder anfange mir zu vertrauen, dass ich es schaffen kann, fange ich an zu leben. Ich muss mich nicht hinter meiner Angst verstecken und mir immer wieder sagen ich kann das nicht.
Noch ein kurzes Beispiel: Solange ich mich blockiere bleibe ich stehen und nichts bewegt sich. Da gibt es den Ausspruch: Wer rastet der rostet. Solange ich roste, werde ich nicht in Bewegung kommen. Wenn ich mein Leben aber in Bewegung bringen möchte, muss ich das Alte loslassen, und das kann ich nur indem ich das Festgehaltene loslasse, in meinem *unseren* Fall die Angst. Dann kann ich mein Leben leben. Und das ist es doch im Prinzip. Boah klingt das einfach.
Wir müssen lernen, unsere Angst wirklich anzunehmen. Das kann ich aber nur, wenn ich anfange mir selbst zu vertrauen.
Es ist das SELBSTVERTRAUEN. Ich muss lernen mir selbst zu vertrauen.
Wenn ich anfange mir selbst zu vertrauen, wird das andere auch nach und nach kommen. Und hier liegt der Hund begraben, wenn dann wieder mal eine *Kleinigkeit* nicht klappt, sind wir Ängstler immer schnell dabei und sagen uns, ich habe es ja gewusst. Aber, Rückschläge haben nicht nur wir *Angstkandidaten*, Rückschläge erleben alle Menschen in ihrem Leben.
Puh, ich hoffe ich konnte es einigermaßen gut erklären.
Es gibt immer einen Weg, und man kann es lernen. Vielleicht nicht so schnell wie wir es immer gern hätten, aber schau auch immer hin, dass ein kleiner Schritt schon ein enormer Fortschritt sein kann.
Gib nicht auf, es lohn sich. ES IST DEIN LEBEN und Du bist STARK.
Denn Du hast immerhin schon Angst und Panikattacken ausgehalten.
Lieben Gruß