Hallo!
Ich hatte das in deinem Alter extrem! Ich ließ mich auf Kehlkopfkrebs, Darmkrebs, Leukämie und regelmäßig auf HIV untersuchen... Der Höhepunkt meiner Hypochonder-Karriere war, dass ich den Notarzt und 3 Uhr morgens kommen ließ, da ich dachte, ich hätte einen Infarkt... Der Notarzt war mehr als nur verständnisvoll und unterhielt sich mit mir bis 6 Uhr morgens...(war damals schon privat versichert ;-))
Ich habe mich kaum getraut meinen Körper anzufassen, da ich die Befürchtung hatte, ich würde Tumore ertasten.
Ich bin nun Mitte 30 und seit meinem Kind ist es etwas besser geworden... Doch manchmal habe ich immer noch Angst vor Krankheiten, wenn es zieht und zwickt. Besonders schlimm ist es bei mir in der Badewanne. Wenn mir zu heiß wird, dann kommt wieder ein hypochondrischer Schub. Ironie des Schicksals: Ich bin aus der Badewanne, bin die Treppen runter und rutschte mit meinen nassen Füßen aus, fiel die Treppen hinab - ich wollte nach Symptomen von Lymphdrüsenkrebs online schauen, in meiner Panik, die sich wieder in der Wanne entwickelt hatte...
Bei mir ist die Karzinophobie besonders ausgeprägt. Kurz bevor ich meine Tage bekomme, falle ich wieder in dieses Muster und traue mich nicht meine Brust zu berühren, aus der Angst heraus, ich ertaste etwas.
Ich glaube man wird das nie ganz los...
Ein befreundeter Psychiater sagte mir mal: "Mach dir keine Gedanken - Hypochondrie ist die harmloseste Art des Irreseins". Ein gern zitierter Spruch unter "Irrenärzten"...
Es beeinträchtigt aber auf alle Fälle die Lebensqualität...
Vor meinem Kind verberge ich meine Ängste, weil ich ihn nicht neurotisieren will...