Ich mache schon seit Jahren Sport
und gebe in meiner Freizeit auch selbst 2x die Woche Kurse. Ich bin also fit und gesund und besitze schon Muskeln.
Das Training sieht wie folgt aus:
Man zieht eine Radlerhose und ein Tshirt an - beides bekommt man vor Ort. Dann wird eine Weste drüber gezogen und man erhält Gurte für die Beine, Arme und den Po. In den Gurten und in der Weste stecken die Kabel.
Gurte und Weste werden von innen mit Wasser nassgemacht, damit der Strom geleitet wird.
Es handelt sich um niederfrequentiertem Strom. Man spürt anfangs ein leichtes Kribbeln am Ganzen Körper, das Ganze kann man jetzt nicht mit dem Griff in die Steckdose vergleichen oder das Gefühl, wenn man eine gewischt bekommt!
Es ist eher ein Vibrieren am Körper. Man darf es auch nicht mit diesem ganzen Plastik-Müll-Geräten vergleichen, die einem nachts auf QVC angeboten werden. :)
Man wird also an diese Kabel angeschlossen und die Regler werden langsam aufgedreht. Das Kribbeln beginnt...die Muskeln fangen von alleine an zu kontrahieren. Man steht stramm und kann sich nicht dagegen wehren. Ist anfangs ein komisches Gefühl. Man geht leicht in die Hocke, das ist die Grundstellung.
Je mehr man den Körper anspannt, also GEGEN den Stromreiz arbeitet, umso angenehmer ist es. Nach ca. 5 Minuten hat man sich an das Gefühl gewöhnt und das Training beginnt. Es sind nur ganz leichte Übungen, die der Coach vormacht. Der Impuls kommt alle 4 Sek. und bleibt 4 Sek. Der Coach sagt einem dann immer "JETZT ausatmen und ALLES anspannen". wichtig ist immer nur, dass WENN der Impuls kommt, man auch tatsächlich alles anspannt, sonst ist der Reiz in der Muskulatur so stark, dass es in etwa so anfühlt wie ein leichter Krampf, also unangenehm. Spannt man an, ist es ok.
Ich denke einfach, dass ich es fürs 1. Mal übertrieben habe. Der Coach hat leider schnell gemerkt, dass ich selbst Trainerin bin, ich weiß, wie ich alles anspannen muss, daher hat dieser Arsch viel höher gedreht, als es vielleicht hätte sein müssen. Wenn es einem zuviel wird, kann er jederzeit runter regeln. Insofern ist es sicherlich auch irgendwo meine eigene Schuld, dass der Muskelkater so stark war.
Durch die Impulse werden ALLE Muskeln stimuliert und dadurch trainiert man eben auch Muskelgruppen, die tief innen liegen, die man sonst nur sehr schwer trainieren kann.
Der Coach hat zurzeit auch einen 65jährigen Opa, der aufgrund von Inkontinenz Binden tragen musste. Nach 8 Wochen EMS-Training ist Opas Beckenboden jetzt so stabil, dass er alles wieder halten kann und die Binden nicht mehr braucht.
Ich persönlich LIEBE Sport, ein Leben ohne wäre undenkbar, ich muss mich einfach bewegen, sonst kriege ich schlechte Laune. Insofern wäre EMS für mich nur eine Erweiterung, aber ich würde niemals auf "richtigen" Sport verzichten.