Hallo liebes Forum,
wo fange ich nur an....ich weiß, dass ich an meiner Lage selbst die Schuld trage und dass das, was ich getan habe. sowas von dämlich war aber ich konnte einfach nicht anders.
Ich bin seit 5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Wir kennen uns schon seit Kindertagen. Unsere Beziehung war noch nie von großer Leidenschaft und wildem Herzklopfen geprägt. Es ist eher eine ganz solide, bodenständige Beziehung, die viel Sicherheit (manchmal vielleicht zu viel?) gibt und in der man sich schon recht stark an den Anderen gewöhnt hat und gut miteinander auskommt. Wir haben eine 3jährige Tochter, die mein ganzes Glück ist. Nach außen hin stellen wir das tolle Pärchen dar. Alle denken, ich hätte einen humorvollen, lockeren, tüchtigen Partner...aber ganz so ist es nicht. Für ihn gibt es nur die Arbeit und den Fußball. Wir zwei Mädels laufen für ihn so nebenher mit und ich bin für ihn diejenige, die alles, was mit Kind und Haushalt zu tun hat, abnimmt. Ich bin selbstverständlich geworden. Mir fehlt aber so viel: Liebe, Zärtlichkeit, nette Worte, Komplimente, Zuneigung, Leidenschaft, Erotik, Gleichberechtigung. Ich habe ihm das schon so oft gesagt...aber er winkt da nur ab und lässt das gar nicht an sich heran. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich emotional neben ihm verkümmere. Wenn ich ihn küssen will, oder kuscheln....er lässt sich 0 darauf ein. Er sagt dann immer, dass ich mir einen Anderen suchen müsse wenn ich mit ihm nicht zufrieden sei und dass er keine 12 mehr sei und dieses Rumgeknutsche nur was für Teenies ist. Auch der Sex ist alles andere als erfüllend. Einmal in der Woche...immer am Wochenende. Und dann auch nur Hose runter, rein, raus...fertig. Vorspiel findet er unnötig.
Tja, und dann gibt es da jemanden, mit dem ich vor 10 Jahren mal zusammen war.In diesen Mann war ich so dermaßen verliebt, mit Haut und Haaren. Wir hatten tollen Sex, haben immer und viel geknutscht. Es war eine tolle Zeit. Leider haben wir uns wegen verschiedener Arbeitsstellen irgendwann aus den Augen verloren und der Kontakt war weg. Vor zwei Monaten trafen wir uns zufällig auf der Straße. ( Er wohnt 3 Autostunden entfernt und war zufällig in seiner alten Heimat bei seinen Eltern) Wir tauschten Nummern aus und es ergab sich ein reger SMS- und Mailkontakt. Auch er ist vergeben...mehr oder weniger glücklich. Von ihm bekam ich alles, was ich schon so lange vermisst habe: Komplimente, liebe Worte, er hat sich stets nach dem Befinden meiner Tochter erkundigt, mir mit Rat zur Seite gestanden als es meinem Vater nicht so gut ging. Wir trafen uns beim Einkaufen wieder. Er schrieb mir danach, dass ich immernoch genauso aussehen würde wie vor 10 Jahren und genauso riechen würde. Und was er nur all die Jahre ohne mich gemacht hätte.
Naja, und wie man es sich schon denken kann...wir verabredeten uns als er jetzt wieder zu Besuch bei seinen Eltern war...heimlich. Es war schön. Wir saßen auf einer Bank am See, unterhielten uns und küssten uns irgendwann auch. Er sagte, dass es sich wirklich so anfühlt als hätte sich zu damals nichts verändert und fragte mich ob ich ein schlechtes Gewissen hätte...ich konnte es nicht richtig sagen. Ich hatte Schuldgefühle bei dem Gedanken daran, dass ich vielleicht gerade meine kleine Familie zerstöre, meinem Kind den Vater nehme.
Er fuhr mich nach Hause und wir verabredeten ein weiteres Treffen für den übernächsten Tag. Ich schwebte zwischen Himmel und Hölle...wusste weder ein noch aus.
Dann der nächste Morgen. Eine kurze SMS von ihm: Guten Morgen. Du wirst mich jetzt sicher hassen. Ich habe wegen dem, was gestern zwischen uns passiert ist, ein schlechtes Gewissen und denke, dass ich das nicht kann mit unserem Treffen morgen.
BUMM....
Seitdem herrscht Funkstille, ich habe seine Nummer gelöscht und obwohl ich weiß, dass ich gar kein Recht dazu habe und ich es auch nicht anders verdient habe...aber ich fühle mich so verar*t.
All seine Worte der letzten Monate, der Kuss am See...alles keine Bedeutung? Nur leere Worte?
Und was hab ich meiner Familie damit angetan? Ich hätte mich niemals so von meinen Gefühlen leiten lassen dürfen. Warum schreibe ich das? Weil ich es sonst niemandem erzählen kann und es mich innerlich auffrisst. Ich bin so tief traurig.
Malinnia