Unser Handeln ändert es natürlich nicht
Wie sollte es auch? Wir können nur so handeln wie wir handeln, besonders dann, wenn unser weg vorhersagbar ist.
Ob Gott nun unseren Weg und unser handeln bestimmt ist für die Überlegung ziemlich belanglos. Fakt ist aber, dass es, wodurch auch immer, vorherbestimmt ist, wenn es vorhersagbar ist.
Ein kleines Kind wird geboren, Gott schaut in desen Herz und weiß sofort, dass das arme Kind im alter von 14 Jahren auf dem Weg nach Hause von einem Auto überfahren wird und in folge dessen noch am Unfallort stirbt. Das Kind wird das Auto erfassen, weil es achtlos über die Straße rennen wird, ohne nach links und rechts zu schauen.
Würde das Kind am Straßenrand stehen bleiben und erst sorgsam den Verkehr beobachten, würde es überleben, aber wie soll das Kind diese Handlung vollführen, wenn Gott bereits weiß, dass es diese Handlung nicht unternehmen wird? Gott muss die Handlung dabei nicht selbst bestimmen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Gott ein Kind zu so einer Handlung leiten würde, aber wenn er es bereits bei der Geburt weiß, dann kann man nur von vorherbestimmung sprechen.
Eine solche Ansicht ist übrigens gar nicht mal so selten. Und schon oft wurde sie als Argument dafür verwendet sich von seiner Schuld, oder einem schlimmen unglück zu befreien. Meist wurde dabei allerdings tatsächlich von Gottes Willen und also einer tatsächlichen Bestimmung durch Gott gesprochen.
Mal ein anderes Thema. Ich werde in diesem Punkt anscheinend sowieso nicht mehr von meiner Überlegung abweichen ;)
Ich glaube immer noch an einen Gott, aber mitlerweile bin ich mehr und mehr davon überzeugt, dass wir über Gott eigentlich überhaupt nicht sprechen können. Jedenfalls nicht indem wir versuchen Gott zu beschreiben, oder sonst irgendwelche Urteile über ihn bilden. Wir scheinen dafür einfach nicht geschaffen zu sein. Es mag an unserer Unvollkommenheit liegen...
Und noch eine Überlegung zum Thema Paradis:
Es verwirrt mich sehr, dass sehr viele Religionen Enthaltsamkeit im Leben predigen und dann im Paradis mit weltlichen Gütern locken. Selbstverständlich müssen sie mit weltlichen Gütern locken, denn nur diese sind uns bekannt. Alles andere würde die Menschen wahrscheinlich überhaupt nicht bewegen. Aber erstens sind unsere irdischen Genüsse im ganzen betrachtet oftmals nur von kurzer Dauer und außerdem können wir sie auch in diesem Leben haben. Ich möchte ja jetzt wirklich nicht anmaßend sein, aber von einem Gott erwarte ich irgendwie mehr als das versprechen Flüssen aus Milch, Hönig und Wein, oder einer bestimmter Anzahl Jungfrauen. Davon abgesehen ist Genuss nur in verbindung mit Leiden vorstellbar. Die Zeit des Leiden und dasn befreit sein von Leid während des Genusses ist es doch, was ihn so kostbar macht. Wer also im Paradies genießen will, der wird dort auch leiden müssen. Eine Ewigkeit voll Heiterkeit halte ich für eine Illusion.