Hmmm....
Ich gebe dir im Großen und Ganzen recht, aber was den Kapitalismus betrifft, bin ich nicht ganz so pessimistisch.
Kapitalismus völlig ohne Regulierung ist natürlich gefährlich: Monopole, Preisabsprachen, stürzende Löhne etc.
Aber es gibt auch zu viel Regulierung: Warum wird z.B. der Kohleabbau noch subventioniert? Oder die Landwirtschaft? Bauern produzieren subventionsbedingt einen Milchüberschuss, den sie nicht mehr zu vernünftigen Preisen loswerden können!
Was soll die Alternative zu einem dezent regulierten Kapitalismus sein?
Was den Aktienmarkt betrifft, sind wir in der Tat mächtig auf die Nase gefallen. Aber auch dieses System ließe sich optimieren, vor allen Dingen, wenn der Aktien-Käufer der eigentliche Kunde wäre und nicht die Firma hinter den Aktien: Prozentuale Beteiligung am Gewinn des Aktienkäufers würde Aktienbetrug verhindern. Nix mehr mit Pauschalen für das Pokern mit Rentner-Rücklagen!
Oder kurz: Mythen sehe ich auf beiden Seiten.
Kapitalismus ist eine Kraft, die sicherlich gezähmt werden muss. Aber gezielt. Und dabei sollte es eben nicht um Bauernfang unter den Wählern gehen (wir retten einen Betrieb wie Opel, weil man auf diese Arbeitsplätze so gut mit nur einem Finger zeigen kann ("DIESE Arbeitsplätze haben wir gesichert, genau die!"), die ganzen diffus verteilten Kollateralschäden in der gesamten Wirtschaft haben eben Pech gehabt....).
LG
Ele