Ich hab gerade mal wieder meinen "Montagsblues". Ja, ich weiß, es ist Mittwoch. :mrgreen:
Ich hab ja eine Fernbeziehung und wir verstehen uns super. Klar ist eine Fisch/Waage-Beziehung nie ganz frei von Missverständnissen und unsere sprachliche Barriere ist auch nicht zu verachten, aber es klappt trotzdem super.
Nur heute vermiss ich den blöden Piranha mal wieder richtig schlimm. Das nervt mich so. Ich war jetzt 5 Tage bei ihm und dann ist das immer richtig schwer, weil wir uns einfach so gut verstehen und es Spaß macht mit ihm zusammen zu sein. Wir hocken dann 24 Std. aufeinander, weil ich in seinem Laden mitarbeite wenn ich da bin und je mehr wir zusammen glucken - umso besser läuft es.
Das Problem ist - ich kann nicht einfach meine Sachen packen und zu ihm ziehen. Soll ich meine Tochter aus allem rausreissen und sie in ein Land schleppen, in das sie nicht will? Das mach ich nicht.
Tja und er hat einen eigenen Betrieb mit mehreren Angestellten. Das war immer sein Traum und den soll und kann er nicht aufgeben. Bei mir würde er versauern. Außerdem spricht er nur brökeliges deutsch.
Ergo: Ich muss warten bis meine Tochter auf eigenen Beinen steht. Das ist frühestens in 6 Jahren und ob ich dann wirklich gehen kann sei noch dahingestellt.
Einerseits ist so eine Fernbeziehung natürlich sehr belebend. Man geht sich nicht auf den Keks, engt sich nicht ein und die Vorfreude auf den anderen bleibt erhalten. Das ist natürlich vorbei, wenn man sich jeden Tag sieht. Aber wenn ich hier so sitze und daran denke, daß ich noch mindestens 6 Jahre diesen blöden "Montagsblues" habe, weil ich Abschiede einfach nicht leiden kann, krieg ich die Krise. Außerdem hab ich Panik, daß wir das nicht schaffen so lange.
Dieses We fällt ganz aus, weil er von Samstag bis Sonntag mit seinen alten Schulfreunden wegfährt. Wegen einem gerade mal 24-stündigen Ausflug am We, sehen wir uns gleich 2 Wochen nicht. Das geht mir sowas von auf den Keks gerade.
Meine Tochter wird nie eine "normale" Familie haben, er lebt von Montag bis Freitag sein Leben und ich meins. Wir versuchen zwar den anderen so gut es geht zu integrieren, aber das geht halt immer nur per Telefon. Und außerdem nervt die ständige Fahrerei.
Wenn ich ohne Kind bei ihm bin, vermiss ich meine Tochter. Und wenn ich hier bin, vermiss ich ihn. Da meine Kleine oft keine Lust hat mitzufahren bin ich ständig damit beschäftigt irgendwie beides unter einen Hut zu kriegen.
Das ist wirklich das erste Mal in meinem Leben, daß ich absolut keine Lösung finde. Ich hab mich am Anfang darauf verlassen, daß ich schon einen Weg finden werde, weil ich den immer gefunden habe. Aber diesmal stoße ich an meine Grenzen.
Mein Bedürfnis nach "Normalität" wird immer größer je länger wir zusammen sind. Wir haben uns am Anfang gesagt, daß wir ein Jahr warten und dann sehen was wir tun können. Wenn wir uns dann immer noch so gut verstehen - zieht irgendeiner von uns zum Anderen. Tja.... ich hab keine Ahnung wie das gehen soll.
Hat von euch jemand ne Idee?