Sauberfrau
"weil es hier bessere arbeit und bildung gibt...."
als die ersten ausländer in den 60ern/70ern zum arbeiten nach deutschland kamen, hätten sie NATÜRLICH wieder zurück in die heimat kehren können...einige haben es auch getan, doch einige sind eben auch geblieben. ich würde sagen, dass die 1. generation es hier in deutschland ganz schön schwer gehabt hat! die deutsche regierung LEUGNETE kurz nach dem "aufschwung", dass es JEMALS gastarbeiter gab. ausländer, insbesondere natürlich türken, wurden angeschaut und behandelt, als ob sie was schlechteres wären. da du die 70er sicher aktiv miterlebt hast, wirst du es bestätigen können.
bevor jetzt wieder kommt: "oh ihr armen ausländer... die deutschen haben euch gezwungen zu kommen..." hier meine antwort: SICHER, sie sind FREIWILLIG geblieben, aber versetzt euch in ihre situation; ihr kommt aus einem armen land, müsst eine familie ernähren, wollt euren kindern eine gute zukunft ermöglichen....was im heimatland nicht möglich ist, also nimmt man jegliche art der diskriminierung in kauf. vielleicht kann man sich das nicht vorstellen, da deutsche (meine wenigkeit ebenfalls) einen gewissen lebensstandard von der wiege auf kennen.
wieso sollen sich die blöden ausländer verp*ssen, nachdem sie zum industriellen aufbau ihren beitrag geleistet haben?? sie haben den deutschen geholfen, natürlich auch sich selbst (und wer adam smith kennt, weiß, dass das streben nach dem eigenen wohl auch dem allgemeinwohl zunutze kommt!)
wieso ich freiwillig hier lebe? wieso nicht?! ich bin hier geboren, vielleicht hättest du meine großväter fragen müssen. mich stören die "ungläubigen" oder "andersgläubigen" nicht. ich weiß genau so wenig wie du, wie es ist, auf eine türkische schule zu gehen oder dort zu arbeiten... wenn es darum geht, bin ich ein deutscher, genau wie du
wieso die integration nicht klappt? nun ja... das spielt sich beidseitig ab. der ausländer muss sich anpassen (d.h. die sprache lernen, die kultur und die "regeln" akzeptieren etc) was nicht heißt, dass er seine eigene kultur/tradition vergessen muss! und der "gastgeber" muss dem ausländer die gleichen rechte, möglichkeiten geben. der ausländer sollte sich "willkommen" fühlen, dh kein rassismus, keine diskriminierung etc
naja, da fangen ja auch schon die ersten probleme an! viele ausländer fühlen sich nicht willkommen. oder würdest du dich irgendwo auf der welt wohl fühlen, wenn du denkst, du bist unerwünscht?? ich denke nicht. das ist einer der gründe, warum die leute sich in "klein istanbuls" zurückziehen. rechte haben sie, möglichkeiten EIGENTLICH auch. doch rassismus ist immer noch aktuell... siehe gofeminin.de/kulturforum ;)
ein großes problem einiger ausländer ist, dass sie ZU sehr an ihren -wenn auch schon längst nicht mehr vorhandenen- traditionen festhalten. die türken in der türkei, sind stets bestrebt nach VORNE zu schauen, wohingegen die türken hier eher ein, zwei schritte zurückgehen. (nostalgie???!!!) jeder der mal länger in der türkei war, und sich damit beschäftigt hat, dem wird das aufgefallen sein.
es ist eben ein teufelskreis... wenns vorne nicht stimmt, stimmts hinten auch nicht... aber wer kann schon sagen wo vorne ist? wer ist schuld? die ausländer? die deutschen? schuldzuweisungen finde ich lächerlich. wenn mal jeder anfangen würde, vor seiner eigenen haustür zu kehren, wäre schon ein großer schritt getan. aber nein, den buhmann der gesellschaft zu suchen macht mehr spaß! :D
"Ich meine, die Integration von Seiten der zu Integrierenden.Es wird sich nämlich gar nicht angepasst"
wie schon oben gesagt: eine integration findet nur dort statt, wo integriert werden kann. das gefühl des nicht-könnens reicht in dem fall aus, wie du merkst. und das GAR NICHT angepasst wird, ist absoluter non-sens. da du auch eine meisterin des pauschalisierens zu sein scheinst, unterstelle ich dir einfach mal, dass du entweder oberflächlich oder unwissend bist. darfst es dir aussuchen.
es gibt viele (leider nicht genug) ausländer, die sich bemühen und um jede art von anerkennung kämpfen, was nicht gerade einfach ist, wenn man schwarze haare hat ;) und zackzack wird es ganz schnell durch solche aussagen wie deine ZUNICHTE gemacht. ich hasse diese ausländer, die alles dafür tun um "unseren" ruf in den dreck zu ziehen (siehe 8-jährigen kindern das schwimmen verbieten). die können abhauen, hab ich kein problem damit.
religion ist wieder ne andere baustelle. araber ist nicht gleich moslem. türke ist nicht gleich moslem. viele (sowohl deutsche, als auch moslems) machen den fehler, religion und tradition zu mixen, so entstehen FALSCHE eindrücke. ich glaube auch an Gott, aber mein leben unterscheidet sich nicht großartig von dem des hans-peter oder franz, so viel ist sicher. oh ja, ich bin gläubig UND integriert. na sowas. aber bestimmt bin ich kein "richtiger" moslem, ne? sonst wär ich ja gewalttätiger, radikaler und aggressiver. und huuuuuch!!!! ich beherrsche die deutsche sprache besser, als viele deutsche selbst!!!!
nachwuchs.... weiterpflanzen.... ja da ist durchaus was dran! wenn der nährboden schei*e ist, kann nur sche*ße daraus entwachsen, abgesehen von wenigen ausnahmen.
von einer erwachsenen frau und mutter von 2 kindern hätte ich etwas mehr erwartet. wenn du deinen kindern diese einstellung weiter vermittelst (siehe nährboden) trägst du ja schön zum teufelskreis bei. wie gesagt... vor der eigenen tür fängts an.
ich hoffe meine moslemisch-türkische antwort war einigermaßen zufriedenstellend.
eine gute nacht wünsch ich