Ich saß da an der Mauerecke und überlegte, ob ich mir noch ein Wasserpfeifchen schmöken sollte, als 2 Bekannte vorbei kamen.
1. Mann: "Jo, Alder, was geht ab?"
Ich:"Hi. Ich habe geträumt, die Frauen sollen ihren Schmuck bedecken!"
2. Mann: "Krasser Traum. Wie meinste das?"
1. Mann: "Meine Frau hat keinen Schmuck, ich spare alles für einen 2-PS-Eselskarren."
Ich: "Ja, Mann. Hat sie Haare? Nicht auf den Zähnen, auf dem Kopf. Das kann doch auch ein Schmuck sein."
1. Mann: "Geile Idee. Dann soll sie also ein Kopftuch aufsetzen!"
2. Mann "Meine Alte bräuchte ein Kopftuch, das bis zu den Füßen reicht. Dann muss ich sie mir nicht immer anschauen."
Ich: "Dann sag ihr doch, dass sie ein Ganzkörperkopftuch tragen soll. Vom Scheitel bis zur Sohle."
Und schon war eine neue Tradition geboren.
Das soll nicht lästerich klingen, was ich sagen will ist, dass alle religiösen Niederschriften von Menschen stammen und von Menschen ausgelegt wurden und werden.
Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, dann hat der andere Möglichkeiten, um seine Botschaft in die Herzen der Menschen zu bringen. Der benötigt keinen Menschen, der die Botschaft nicht einmal direkt aufschreibt sondern nur weitererzählt.
Hast du mal stille Post gespielt? Kein Wunder, dass Bibel und Koran so viele widersprüchliche Zitate enthalten.
Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, dann wäre dessen Botschaft wahr, perfekt und unveränderlich. Warum wurde der Koran dann geändert? Wenn er von Gott kam, dann war er vorher richtig. Gott macht keine Fehler, er vergisst auch nicht ein paar Gesetze, die ihm dann erst ein paar Jahre später wieder einfallen. Warum haben Menschen also diese Botschaft verändert und behaupten jetzt, das sie dem göttlichen Willen entspringen würde?
Wenn Gott seinen Willen wirklich nur einem Propheten mitteilen wollte, dann hätte er es sicher so getan, dass es die Menschen auch verstehen. Den Anspruch hat der Koran ja sogar. Trotzdem wird von Religionsführern vorgegeben, was man wie zu verstehen hat.
Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, dann hat er etwas Unbegreifliches erschaffen. Er hat Macht über die Unendlichkeit, er hat mit dem, was wir Urknall nennen, etwas in Gang gesetzt, was allen Naturgesetzen widerspricht. Als allmächtiger Gott kann er das, keine Frage. Aber glaubst du im Ernst, dass sich ein solches Wesen dafür interessieren würde, ob einer von uns, ein lächerliches Nichts auf einem seiner Millionen Planeten für ein paar Jahres des Daseins ein Kopftuch trägt?
Der Schöpfer hat ganz andere Sorgen. Da geben sich die dummen Menschen alle Mühe, das natürliche Gleichgewicht auf diesem Planeten zu zerstören. Sie bringen sich gegenseitig um und behaupten dann noch, dass das in seinem Namen geschähe. Und da soll er sich dafür interessieren, dass irgendwer deine Haare gesehen hat?
Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, dann ist das für dich Allah, für einen Juden Jehova, für mich Gott, für andere Buddha, Krischna, die Sonne etc.
Wer hat nun den richtigen Gott? Jeder ist überzeugt, dass nur er Recht hat. Entscheiden wir das demokratisch? Der christliche Gott ist der wahre Gott, weil er die meisten Menschen überzeugen konnte?
Vielleicht ist ja auch immer ein und dergleiche Gott gemeint. Du nennst ihn Allah, ich nenne ihn Gott, ein Jude nennt ihn Jehova... In jeder Kultur haben sich Geschichten um die Regeln und Gesetze dieses Gottes gebildet und wenn man die Schriften auf die ganz grundsätzlichen Aussagen reduziert, sind sie identisch. Es geht immer darum, für das Gute im Menschen zu kämpfen und sich nicht nur einen lauen Lenz auf Erden zu machen.
Toll, dann sind wir alle gleich, aber dann wäre es eine große Sünde, andere als Ungläubige zu bezeichnen. Dann ist es zweifellos auch eine große Sünde, Menschen durch Folter und psychischen Druck zur Einhaltung von Glaubensregeln zwingen zu wollen.
Wenn es keinen allmächtigen Gott gibt, machen Religionen natürlich trotzdem Sinn. Der Glaube ist eine große moralische Instanz und dazu gehört natürlich auch ein gewisses Maß an Gehorsam. Aber es darf kein blinder Gehorsam werden. Das ist die Gefahr bei allen Religionen und das ist die Gefahr, der der Islam völlig erlegen ist.