delta_12359965Hallo du,
das was du beschreibst kenne ich zur Genüge und leider auch im Moment. War die letzten Tage auch viel dagesessen und habe drüber gegrübelt ob beziehungstechnisch bei uns vllt irgendwas im Argen liegt, weil mein Krebs im Moment auch recht distanziert und freudlos rumrennt.
Das Problem dabei ist leider, dass die soooviel mit sich selber ausmachen und man als Partner, das registriert aber nicht weiß was denn nun genau los ist. Fragt man bekommt man ein Nix oder "einfach viel Stress im Moment, bin kaputt". Mit derlei Aussagen kann man natürlich nicht viel anfangen vor allem wenn der Krebs dann eben nicht so liebevoll ist, sondern in sich gekehrt wirkt macht einen das regelrecht Angst.
Ich hab die Erfahrung mit meinem gemacht, so blöd dass es echt ist, aber reden und ausfragen hilft da nicht viel und betutteln und bemuttern schon gleich dreimal nicht. Damit kannst ihm leicht dann noch das Gefühl geben zu erdrücken.
Du in solchen Situation hab ich wie gesagt dieselben Gedanken wie du, ABER so nervenzerreissend es auch ist und so dumm das auch ist - ich zwinge mich dazu, absolut gar nichts zu machen oder zu fragen.
Ich lebe mein Leben einfach weiter und versuche nicht Nähe durch Liebesbekundungen oder übermäßige Anhänglichkeit auszubauen. Ich denke wenn sie drüber grübeln, ob Schluss sein sollte, dann sollten sie diese Entscheidung auch fällen. Wenn sie nicht mit dir drüber reden können, wenn was im Argen liegt sind dir eh die Hände gebunden.
Weißt ich hatte auch so eine Extremsituation vor ein paar Monaten. Gleiche Anzeichen wie jetzt (Stress, wenig Zeit füreinander, etwas Distanz weil wir beide total eingespannt waren...) und er hat Abstand gesucht und um eine Beziehungspause gebeten. Es war quasi kurz vor dem Aus.
Das geht mir heute noch nach und hat mich sehr verletzt, deswegen reagiere ich auch auf jetzige Situation natürlich auch sehr sehr sensibel und misstrauisch.
Aber zu einer Erkenntnis bin ich eben gekommen. ES kanns echt nicht sein, dass ich bei jedem Stress den wir haben und wo ich etwas Distanz sehe mir Sorgen mache und grübel. Und ich werd nen Teufel tun und da jetzt iwie nochmal versuchen was zu retten und einzulenken. Kommt er mir mit sowas nochmal ist es für mich vorbei und dann hätte es eh keine Zukunft gehabt.
Dh da stell ich ihn jetzt quasi auf die Probe, ob ich ihn wieder vertrauen kann indem ich eben absolut nichts mache.
Denn wie dus drehst und wendest lissiel, wenn eine Beziehung nicht für die Zukunft bestimmt ist, dann ist sie es einfach nicht und dann sollte man auch loslassen auch wenn man so sehr liebt.
Es wird einen dreckig gehen klar, aber auch das geht irgendwann vorbei.
Ich hab auch Angst - das gebe ich frei zu - aber ich versuche eben mit dieser fertig zu werden und möchte mich einfach nicht von ihr beherrschen lassen, denn Verlustangst ist die Schlimmste, sie macht abhängig und lässt einen sich selbst verlieren.
Eine Beziehung muss durch Gute wie schlechte Zeiten gehen können... und es kann nicht sein, dass immer nur einer schlechte Zeiten tragen muss, während der eine vor lauter Zweifel zerflisst (wenn es denn so ist, man kann es eben schwer einschätzen).
Wenn es also nur beruflicher Stress ist solltet ihr den überstehen, wenn nicht wird er dir das früher oder später sagen.
Alles Gute