Ich möchte auch noch meinen Beitrag dazu abgeben...
Hallo an Alle !
Leider habe ich erst jetzt diesen interessanten Beitrag gefunden.
Ich bin Besitzerin von 3 Hunden es sind Schäferhund-Riesenschnauzer-Labrador - Mischlinge.
Auch ich bin mit den Vor- und Nachteilen der Hundehaltung voll vertraut.
Ich bin seit ich denken kann, Hundnärrin und lebe seit 15 Jahren mit Hunden zusammen.
Als wir bis vor 6 Jahren in der Großstadt lebten hatten wir einen Hund, der die treueste Seele von Hund war, die man sich vorstellen konnte.
Er war ungefähr Schienbeinhoch und mochte Kinder über alles.
Wenn ich mit ihm durch die Stadt lief war er grundsäzlich nicht angeleint, weil er aufs Wort folgte und ich immer alles im Blickwinkel hatte. Er war auch so erzogen worden, daß er am Straßenrand anhielt bevor wir diese überquerten.
Er machte sein Geschäft grundsätzlich in ein Gebüsch und es war für ihn schlimm, wenn keines kam wo er doch nie auf harten Boden sein Geschäft verrichten konnte.
Wenn Kinder uns begegneten, pfiff ich ihn grundsätzlich zurück und leinte ihn an, denn ich wusste nie wie das Kind bzw. die Eltern auf den Hund reagierten. Es war schlimm für mich, wenn Eltern schon von vorneherein zu den Kindern sagten, geh weg der Hund beisst....
Aber andere widerrum fragten ob das Kind den Hund streicheln dürfe. Ich ließ ihn dann sitzmachen und er musste erst schnuppern, bevor das Kind den Hund anfassen durfte.
Ich habe dabei sehr viele gute Erfahrungen gemacht und war stolz darauf so einen Hund in einer Großstadt halten zu können.
Das gute an der Großstadt war, daß wir in unserer Nähe eine "Hundewiese" hatten, wo es geduldet worden ist, Hunde springen zu lassen. Die Aggressionen unter den Hunden hielt sich im Rahmen und es war immer eine tolle Sache, wie friedlich zum Teil 20 Hunde miteinander auskamen.
Als wir in eine Kleinstadt umzogen, starb in dieser Zeit, mein treuer Freund. Wir wussten daß er schwer krank war und nahmen sehr lange Abschied von ihm.
Einige Wochen später bekamen wir 2 Hunde, weil wir a) den Platz dafür hatten und b) weil wir durch den Umzug weniger Zeit hatten für den Hund und ich nicht wollte, daß er alleine war und c) weil ich mich nie mehr so sehr an einen Hund binden wollte.
Aber erst in unserer Kleinstadt wurde mir klar wieviel Hundehasser es gibt.
Wir leben an einer Hauptverkehrsstrasse und dadurch ist unser Grundstück stark befahren und stark mit Fussgänger vertreten.
Wenn meine Hunde mittlerweile seit 4 Jahren 3 Stück, auf dem Hof liegen und dösen, wird gepfiffen so daß die Hunde an den Zaum rennen, dann werden sie von Idioten geärgert und bespuckt, obwohl sie nicht aggressiv oder sonstige Macken haben. Habe es nie für möglich gehalten, daß erwachsene Menschen so dummdreist sein können. Ich warte jeden Tag darauf, daß sie und Gift in den Hof schmeissen.
Vielleicht liegt es an der Farbe ( SChwarz ) und an ihrer Größe, daß die Leute damit ein Problem haben.
Unsere Hunde haben sehr viel Auslauf und machen nach Veterinärischen Gutachten keinen gestörten Eindruck und auch der Platz ist absolut ausreichend.
Ja, unsere Mitbürger haben uns angezeigt, "wegen unhaltbaren Zuständen".
Ich habe mich sehr lange mit dieser Tierärztin unterhalten und sie sagte zu mir, daß es durch die Kampfhundehysterie, schlimm geworden ist was die Anzeigen anbelangen.
Bei uns ist, 2 Strassen weiter, das Schulzentrum mit Fußballplätzen und Wiesen. Da steht ein riesen Schild : Hunde bitte an der Leine führen. Mein Sohn weigert sich mittlerweile dort Fußball zu spielen, weil er nicht in die Hundehaufen fliegen möchte. Denn dort werden sämtliche Hunde die es bei uns gibt Gassi geführt und die Bauern die ringsrum ihre Wiesen haben, können das Gras nicht mehr verwerten, weil es voller Hundehaufen ist.
Sollte aber bei uns auf dem Hof die Hinterlassenschaften unserer Hunde mal nicht sofort weggeputzt werden, werden wir als Asozial bezeichnet, denn schließlich hat man keine 3 Hunde.
Da ich eine sehr verantwortungsbewusste Hundehalterin bin, frage ich mich was jetzt eigentlich schlimmer ist ? Der verschissene Bolzplatz und Schulanlage oder die Hundehaufen, die regelmäßig entfernt werden ?
Mir ist noch nie soviel Haß entgegengesprungen, nur weil wir 3 Hunde haben !
Bevor wir umzogen klapperten wir sämtliche Tierheime in unserer Gegend ab und suchten einen Hund. In einem Tierheim habe ich ein Kampfhundepäärchen gesehen, wo es mir schier mein Hundeherz zerriss, die beiden standen am Zaum und wimmerten mich an ich solle sie mitnehmen. Ich werde diese Augen nie wieder vergessen, den es tat mir unendlich weh, daß ich sie nicht mitnehmen konnte, weil ich ihre Vergangenheit nicht kannte und wir 2 kleine Kinder hatten. Wenn ich diese nicht gehabt hätte wäre es für mich keine Frage gewesen, aber so war mir das Risiko einfach zu groß.
Ich denke, nach all meinen Erfahrungen, daß es diese Kampfhunde an sich nicht gibt. Sondern daß sie entweder nur in den Köpfen der Hundehasser gibt oder daß sie von ihren Besitzern als Waffe missbraucht werden.
Ich muß zugeben, daß ich vor diesen Tieren auch Respekt, aber keine Angst habe.
Ich halte es für absolut möglich, daß diese Hunderassen ausgesprochene Familienhunde sein können, wenn sie von anfang an richtig sozialisiert werden ! Ich habe bereits 4 mal eigene Würfe hochgezogen und ich kann es mir nicht vorstellen, daß diese Tiere das " Böse " schon von Geburt an haben. Außer natürlich, wenn man diese dementsprechend züchtet. Unsere 8 Welpen wurden im Rudel erzogen und waren in unserer Familie integriert. Es machte einen heiden Spass diesen kleinen Kerlchen zuzuschauen.Gott sei dank kann ich auch sagen, daß alle Hunde in eine Familie mit Haus und Garten kamen und dort ein prächtiges Hundeleben führen.
Ich weiß nicht, ob man etwas mit dem Hundeführerschein richten kann. Denn ich kannte einen der mit seinem Rottweiler auch diesen Schein machte, und dennoch der Hund auffällig wurde.
Ich meine, daß die lieben Komunen, es eigentlich schaffen müssten eine Hundewiese auszuweisen, wo sich Einzelhunde mit anderen Treffen könnten und dort die Rangordnung bestimmen können. Denn wenn Hunde nur an der Leine den anderen beschnuppern können ist das nämlich auch nix.
Zur Thema Hundeerziehung kann ich Euch ein fabelhaftes Buch empfehlen, daß mir und vielen meiner Bekannten sehr viele Aha Erlebnisse bereitet hat. Es heißt " vom Strolch zum Freund "
von John Fisher.
Da werden sehr viele Fallbeispiele genannte und wirklich akzeptabele Lösungen unterbreitet.
Eigentlich sollten es gerade auch die lesen, die vor Hunden Angst haben denn so lernen sie die Hunde zuverstehen.
Denn nicht der Hund macht die Fehler sondern der Mensch.
Nur begreifen das sehr wenige...
In diesem Sinne viele liebe Grüße Ester21