Ich möchte eure Meinung wissen, denn auch wenn ich, 29, schon zwei lange Beziehungen in meinem Leben hatte, komme ich mir vor als ob ich gerade bei Adam und Eva anfange.
Die Frage ist: wie toll muss man einen Menschn wirklich finden, um mit ihm in einer Beziehung zu leben bzw. eine solche anzufangen?
Ich bin Idealistin. Ich wünsche mir einen Partner, bei dem ich denke, der ist klasse, da will und brauche ich nicht mehr weitersuchen. Zu einem gewissen Grad muss da Bewunderung sein und sexuelles Verlangen nach ihm bzw. ich muss ihn gerne um mich haben und auch vermissen können.
Ich erlebe gerade in meinem Bekanntenkreis allerdings viele Situationen, in denen sich Menschen mit viel weniger als diesem zufrieden geben. Bsp.:
- ein Kumpel ist seit 1,5 Jahren mit einer Frau zusammen, will diese aber nur am WE sehen, spricht nie von ihr (ich wusste lange nichts von der Beziehung) und macht mich und andere Frauen mit anzüglichen Schäkersprüchen an. Auf meine Frage, warum das alles so ist und warum er nicht mit ihr zusammenziehen will, sagt er, er vermisst sie nicht genug, aber hat sie halt gerne. Ich: Liebst du sie? Er: Weiß nicht Ich: War da wenigstens am Anfang mehr Prickeln? Er: Noch nie so ganz.
- ein anderer Kumpel scheint an mir interessiert zu sein, aber sagt offen, er habe für keine Frau, die er kennt Gefühle. Er ist 32 und hat wohl etwas Torschlusspanik. er meldet sich ständig bei mir, aber nach dem was er sagt, geht es wohl nicht um mich, sondern darum, einfach mal wieder jemandem zu haben.
- noch ein anderer Bekannter will sich auch oft mit mir treffen. Frage ich aber gemeinsame weibliche Bekannte, so erfahre ich, dass er es bei ihnen gleichsam versucht. Auch hier geht es wohl nicht darum, dass er an einer Frau im Speziellen interessiert ist, sondern es scheint relativ egal zu sein - Hauptsache 'ne Frau.
- eien Freundin erzählt mir zum dritten Mal, dass sie glaubt, dass sie und ihr Freund nicht zusammenpassen (v.a. wegen Interessen und unterschiedlichem Bildungsgrad). die beiden sind seit 7 Jahren zusammen. Immer wieder ist sie unglücklich... aber trennt sich nicht.
- noch ein Bekannter ist vor 4 Wochen mit einem Mädel aus ner Partnerbörse zusammengekommen und bezeichnet sich als Vernunftpaar. Er will mit ihr nun zusammenziehen. Die Gründe die er nannte, man müsse schnell rausfinden ob das passe und - ja - man spare ja viel Geld durch eine Miete.
Leute ich frage mich: Ist das wirklich alles was man erwarten kann, ein Sich-ganz-ok-finden, ein Sich-Arrangieren? Auch mit 29 empfinde ich keine Torschlusspanik, sondern möchte einfach das Gefühl haben, dass ich nicht mit Irgendjemandem zusammen bin, sondern dass dieser Mensch etwas Besonderes für mich ist. Klar, ist das immer subjektiv, aber es reicht ja, wenn ich es so sehe. Liege ich damit falsch?
Und warum geben sich die oben genannten Menschen mit sowas zufrieden? Ich weiß, Angst vor dem Alleinsein... aber für mich.. nee, ich kann so nicht leben.
Bin gespannt, wie ihr das seht.
Vielleicht erklärt ja die Häufigkeit dieser So lala-Beziehungen auch die bestehende Scheidungsrate? Dann braucht man sich ja nicht zu wundern...
... und nein, ich bin nicht so naiv, dass ich nicht wüsste, dass die Schmetterlinge im Bauch auch mal weniger werden... aber wenn sie nie da waren? :-((( Das fänd ich traurig - man hat doch nur ein Leben?!