hallo ihr alle!
ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie man sowas anfängt. der hauptgrund für mich hier zu schreiben ist, dass ich das gefühl habe, dass mir langsam mein leben entgleitet und ich jeglichen konsum nicht mehr unter kontrolle habe. ich hoffe, dass hier jdm ähnliche erfahrungen gemacht hat, und vielleicht tipps geben kann, um aus so einem tief wieder hoch zu kommen und sich selbst zu motiviern.


ich bin 20 jahre alt, studiere seit einem semester im ausland medizin (weil um in deutschland zu studieren mein abi zu schlecht war). seit einem jahr geht es bei mir kontinuierlich bergab. letztes weihnachten habe ich mich von meinem freund getrennt, mit dem ich drei jahre zusammen war und der für mich wirklich mein seelenpartner war. dann bin ich erst mal zuhause ausgezogen und habe auf gut glück irgend etwas studiert um nicht zuhause sein zu müssen. mein traum war aber schon immer das medizin studium, weswegen ich auch null wert darauf gelegt habe irgendwelche noten oder sonst was im letzten jahr zu erreichen. jedenfalls sah das jahr für mich so aus, dass ich nicht mehr schlafen konnte, und sehr sehr viel feiern war. ich habe wirklcih sehr nette und tolle leute kennen gelernt die ich auch zu meinen freunden zähle, ich war also nicht direkt einsam, aber dieser "seelenpartner" war eben weg.. im fazit war ich das letzte jahr, ohne zu übertreiben, 90% der tage betrunken. und nicht ein bisschen angetrunken sonder oft mit filmrissen und übergeben. außerdem hatte ich mehrer affairen, einfach um wieder jdm nahe sein zu können, und vorallem um nicht alleine schlafen zu müssen. die jungs warn mir egal, trotzdem bin ich jeden morgen heulend nach hause gelaufen.
so wie gesagt bin ich jetzt im ausland und meine freunde von zuhause und von der ersten studienstadt sind natürlich da geblieben. ich wohne hier alleine (vorher wg) und kann mit dem großteil der leute nicht viel anfangen. habe hier erst eine person kenne gelernt die ich wirklich mag. jetzt geht der prüfungsstress los und niemand hat mehr zeit. ich sitze alleine in meiner wohnung, weiß nicht wo mir der kopf steht (bin sehr faul und undiszipliniert.....), und hab kaum jdm zum reden, weil alle natürlich ihr leben zu hause weiterleben und mal ne halbe stunde am tag zeit haben (die ich dann nicht damit verbringen will immer das gleich zu erzähln, nämlich wie schlechts mir geht..). noch dazu kommt, dass ich praktisch keinen appetit mehr habe. seit ich hier bin habe ich bestimmt 5 kg abgenommen (seit 3 monaten hier), was zusätzlich noch so schwach macht. fazit ich fühle mich einsam und völlig dumm und hilflos, weil das mit der uni nicht klappt wie es sollte und auch körperlich nicht fit. ich rauche im mom ca. 1 1/2 päckchen zigaretten am tag (rauche seit ich 15 bin.. die letzen 2 jahre ca 1/2 - 1 päckchen am tag), alkohol trinke ich jeden tag mindestens 4 bier. selten allein. allerdings habe ich im letzten monat 3 mal alleine zu hause gesessen und eine flasche wein getrunken. heute schon wieder. (das erste mal richtig getrunken habe ich mit 13. und seit dem ist es eigentlich die regel, dass ich 2 mal die woche betrunken bin. ich weiß nicht wie oft ich schon gebrochen/filmrisse hatte). harte drogen nehme ich nicht. meine oma ist mit 50 gestorben, war alkoholikerin und kettenraucherin. meine eltern haben beide auch sehr stark geraucht in ihrer jugend. mein bruder hat eine zeit lang harte drogen genommen, was zum glück vorbei ist. aber ich habe das gefühl, dass dieses suchtverhalten in unsrer familie liegt.
ich weiß gar nicht wieso ich so viel schreibe. im endeffekt ist es so, das ich mich einsam fühle, allein, überfordert, schon wieder hier sitz und eine halbe flasche wein getrunken habe.


ich wäre euch echt dankbar, wenn jdm der vielleicht mal in einer ähnlichen situation gesteckt, oder sich ähnlich gefühlt hat, mal seinen kommentar dazu gibt und vllt ein paar tipps hat.
was ich vielleicht noch dazu sagen sollte, ist, dass es mir mitlerweile schon peinlich ist, wenn jemand mich alkohol trinken sieht. und ich möchte wirklich mit niemandem, den ich persönlich kenne, darüber reden..


also bitte meldet euch!

5 Tage später

Gleiche erlebnisse
Hallo du, mir gehts ungefähr seit längerem genauso( auch weg von zuhause in einem anderen Land), nur das ich mein Leben im Griff habe. Zumindest glaub ich das. alles ist o.k. der Job und das normale Leben läuft. Mein Freund weiss das ich gerne trinke, nur wünschte ich mir mehr Gegenwehr von ihm. ich habe Angst alkoholsüchtig zu werden bzw.zu sein......., doch ich weiss nicht an wen ich mich wenden soll da ich mich sehr dafür schäme. Bekannte trinke alle gern und ich glaub sie würden es nicht verstehen wenn ich morgen sage: ne heut möcht ich kein Bier! Du bist nicht alleine , keine Angst, bei mir geht das schon viel länger als ein Jahr!!!!! Ich weiss ich hab ein Problem, nur Hilfe will ich nicht von Bekannten, weil es dann jeder weiss. ich möchte es selber auf die Reihe bekommen. Wenigstens so rede ich mir ein, versuche ich es..........

10 Monate später

Angst vor Alkoholsucht
ihr lieben hier ...
euch antwortet eine trockene Alkoholikerin. gerade habe ich mein buch darüber veröffentlicht:
Trocken! ... wie die Sahara - Eine Alkoholikerin erzählt vom Entzug
(auf amazon erhältlich)
wenn der alkoholkonsum schon so hoch ist, wie bei euch beschrieben, kann ich euch nur dringend raten, endlich professionelle hilfe anzunehmen. ich selbst habe mich 5 monate wegsperren lassen und bin nun 6 jahre erfolgreich trocken durch die antrainierten verhaltensänderungen. das geht nicht "mal eben". ich habe wahnsinning viel gelernt und gebe etliches in meinem buch weiter ... was auch der sinn sein soll!
nehmt euer leben in die hand - momentan kann es nur besser werden. adressen sind ebenfalls im buch. jede diakonie hilft euch aber auch weiter!
ich wünsche euch viel glück !!!
iris bücker
http://iris-buecker.de