Kiffen...
... verursacht keine körperliche Abhängigkeit, wie viele meinen. Natürlich kann es trotzdem sein, dass man 'Entzugserscheinungen' bekommt, diese sind allerdings auf jeden Fall erträglich. Wichtig ist, dass er es wirklich möchte und es nicht irgendwem recht machen muss, denn so funktioniert das nicht.
Tetrahydrocannabinol, der Wirkstoff in Cannabis, ist nicht sonderlich lange im Urin nachweisbar (je nach Häufung des Konsums bis zu 6 Wochen), ein Bluttest sollte sogar deutlich schneller negativ sein (48 Stunden). In den Haarwurzeln allerdings ist der Konsum über Jahre erkennbar. Allerdings werden (zumindest für den Straßenverkehr) keine Haarwurzeltests gemacht, schon aus Kostengründen. Einen Urintest sollte man grundsätzlich bei einer Verkehrskontrolle ablehnen (ja, der ist freiwillig), da diese sehr ungenau sind und auch mal positiv sein können, ohne dass der Kontrollierte etwas konsumiert hat. Dann ist der Lappen weg, bis der (dann sowieso folgende) Bluttest ausgewertet ist.
Dein Freund soll sich ablenken, unternimm etwas mit ihm. Einfach um auf andere Gedanken zu kommen, das sollte helfen. Frische Luft ist gesund und macht müde, wenn man mag und Spaß daran hat, wäre Sport sehr zu empfehlen. Wenn nicht, dann aber nicht! Wichtig für dich zu wissen ist, dass auch wenn keine körperliche, sehr wohl eine psychische Abhängigkeit entstehen kann. Das Rückfallrisiko ist nicht zu unterschätzen, das wird wohl leider wahrscheinlich auch passieren. Vorwürfe bringen in diesem Fall dann aber weder dir, noch deinem Freund etwas. Er wird es zur Not einfach heimlich machen, wenn du ihn damit unter Druck setzt, also mach auch du dich bereit für den Fall des scheiterns. Versuche verständnisvoll zu sein, auch wenn dieses Verständnis schlicht nicht vorhanden sein kann, ohne selbst mal in einer ähnlichen Situation gesteckt zu haben. Der innere Schweinehund wird größer als jeder Elefant, es erfordert einfach Disziplin und Ausdauer. Sei aber auch nicht zu verständnisvoll, wenn die Sache anfängt, dich persönlich auf irgendeine Weise zu sehr mitzunehmen (sei es emotional, oder dass er für eine Zeit anders wird, eventuell sogar gereizt oder aggressiv) musst du die Bremse drücken!
Okay, davon wollen wir aber nicht ausgehen, im allgemeinen ist das Aufhören zu Kiffen mit dem von Zigaretten zu vergleichen, wobei ersteres schon ein wenig intensiver werden KANN. Körperliche Entzugserscheinungen à la Gliederschmerzen, Schweißausbrüchen, Schüttelfrost und gleichzeitige Ruhelosigkeit und Antribslosigkeit werden nicht einsetzen, solange dem Cannabis nicht über Jahre hinweg irgendwas ekliges beigemischt wurde...
Gut wäre auch, das mit einem Arzt abzusprechen. Auch wenn man sich komisch vorkommt, wo der Arzt ja schon eine große Autoritätsperson ist, er unterliegt der Schweigepflicht, darf also NIEMANDEM auch nur ein Wort davon sagen.
Von Nahrungsergänzungsmitteln und sonstigen Helfern halte ich nichts. Einzig viel trinken kann nie schaden, es wird ihm merklich besser gehen, wenn der Körper ausreichen mit Flüssigkeit (am besten (Zitronen-)Wasser, Tee (kalt oder warm) oder Saftschorlen, wobei bei letzterem auch keine 50:50 Mischung gemacht werden muss.
Ich drück euch die Daumen, du kannst uns ja auf dem Laufenden halten!