joakim_11852025;-) ER meldet sich auch nochmal zu Wort
Hallo Liebeszauber03,
hallo Knuet76,
erstmal Danke für eure Beiträge. Es gibt mir immerwieder Hoffnung, wenn ich neue Meinungen und Stellungnahmen höre!!
Aufgrund meiner etwas knappen Schilderung ist wohl ein Eindruck entstanden, der nur bedingt der Realität entspricht, aber ich verstehe voll und ganz, dass es den Anschein macht, den Du, Liebeszauber, wahrgenommen hast. Nichts desto trotz will ich kurz ein wenig korrigieren:
Das mit dem zu Tode analysiert hat seine Wahrheit; aber wir reden da nicht jeden Tag drüber.. Ich fange auch nicht alle 10 Minuten davon an.. Eigentlich beschränkt sich alles auf vielleicht 5 ausführliche Gespräche innerhalb von 7 Monaten.
Sie hatte auch nie schönen, ausgiebigen Sex. Sie fand es nur nicht so schlimm wie jetzt bzw. fand es schön, im Sinne einer Umarmung, also wegen der Nähe und nichtsexuellen Zärtlichkeit. Der Geschlechtsverkehr selbst ist für Sie ein Buch mit sieben Siegeln. Wir waren und sind auch beide nicht auf einen Orgasmus fixiert. Das wäre schon ein grober Anfängerfehler ;-) Du hast vollkommen recht, meiner Freundin fehlt es an Selbstbewusstsein, zumindest in der Beziehung und vor allem darauf bezogen, dass sie sich mit ihrer Sexualität, so gering sie auch zu sein scheint, auseinandersetzen muss: Sie geht fest davon aus, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie weiß nicht was, aber sie hat damit abgeschlossen. Sie meint, sie sei komisch, weil der Sex oder ihre Gefühle dabei nicht ihren Erwartungen entsprechen, wobei ich nicht weiß, was sie von sich selbst erwartet. Das Problem ist älter als unsere Beziehung und entgegen ihrer Annahme wird es nicht so einfach verschwinden, wenn ein neuer Partner in ihr Leben tritt. Aber das war ihre einzige Hoffnung.. Sie will nicht daran arbeiten, sie will nichts davon wissen, nie mehr damit konfrontiert werden und es vergessen. Der Aspekt der Beziehung wurde gelöscht, den gibt's nicht mehr. Und soweit hat das ganze gar nix mit mir zu tun, ausser, dass es mit mir genauso ist wie vorher auch, was ihr die Hoffnung raubt, es könnte normal werden oder sein. Ich habe auch oft das Gefühl, dass sie sauer auf mich ist, weil ich sie nicht normal mache, aber ich bin halt komplett anderer Meinung. Aus einer Studie habe ich erfahren, dass mehr als ein Drittel aller Frauen "sexuelle Störungen" haben, was die aussage ins ironische zieht. mann kann nicht von einer Störung reden, wenn so viele Menschen davon "betroffen" sind. Es ist eine eigene Sexualitäts-Klasse, die einfach komplizierter ist. Meine letzte Freundin konnte problemlos zum orgasmus gelangen. Ob mal schnell nach dem Aufstehen durch masturbation oder mehrmals beim Sex oder irgendwelchen anderen sexuellen Spielarten. Sie war halt so. Meine jetztige Freundin kann gar keinen Orgasmus erleben? Glaub ich nicht.. Ich denke nur, dass es Unterschiede gibt und dass es bei meiner Freundin einfach länger dauert, einem genauen Ablauf folgen muss, der richtige zeitpunkt, die richtige Atmossphäre etc. sein muss.
Kleine Geschichte am Rande: Viagra wurde als potenzsteigerndes Mittel für beide Geschlechter entwickelt. bei Männern erhält oder ermöglicht es eine Errektion. bei Frauen tut es dies auch, die Frauen, die ein solches Mittel benötigen und es dann testeten, sagten jedoch, dass es ihnen nichts bringt, wenn ihre Schamlippen anschwellen und sie feucht werden, da sie deswegen auch nicht mehr Lust auf Sex haben. Will heißen, dass bei vielen Männern ein Potenzproblem wohl wirklich auf eiene Errektionsstörung, also ein biologisch-körperliches Problem zurückzuführen ist, bei Frauen jedoch das Problem psychisch-neurologischer natur sein könnte. Und wenn ich Problem sage, meine ich Massenphänomen. Aber ich analysiere schon wieder..
Einer der größten Witze an der Geschichte ist, dass ich noch nie probiert habe, meine Freundin zum orgasmus zu bringen, weil sie es nicht zulässt. Für mich würde das nämlich mehr bedeuten, als die blose Penetration. Erstens denke ich, das für beide geschlechter der Kopf eine große Rolle beim Sex spielt, das jedoch häufig aber nicht nur die Männer auch ohne "psychische" Erregung zum Orgasmus kommen und das für viele Frauen schwerer ist. Es ist erwiesen, dass bei der Frau deutlich mehr regionen im gehrin während des Orgasmus deutlich aktiver sind, als beim mann.
Für meine Freundin ist alles sexuelle ekelig, schlecht, unangenehm.. Aber, um es in einer kleinen Analogie auszudrücken, wenn ich jedesmal, wenn ich schlittschuh gelaufen wäre, auf die Fresse gefallen wäre, wollte ich bestimmt auch nicht mehr auf s eis.. Ihr erster freund hat sie zum ersten Mal gedrängt, ein freund, mit dem sie ein paar mal in der Kiste war, war da wohl nicht sehr feinfühlig ("falsches loch erwischt" und auch sonst wohl sehr rücksichtslos..). Ich kann mich da sehr wohl reindenken, aber das löst keine Problem. Klappe zu, Affe tot ist für mich keine Lösung!!
Aber was ich an Deinem Beitrag ganz deutlich von mir weisen muss, ist die Massage-Bemühungen-Sex-These. Ich massiere meine Freundin oft genug, ohne dass ich auch nur im geringsten beabsichtige mit ihr zu schlafen, ohen jede Andeutung, Anmache oder ähnliches. Und auch sonst, meine Bemühungen binde ich ihr nicht jeden Tag, manche sogar gar nicht auf die Nase. ich sage ihr nur, dass es so für mich nicht ok ist. Ich habe auch von Anfang an gesagt, dass sie alle Zeit der Welt hat und nicht mit mir schlafen soll, weil sie sich verpflichtet fühlt, dass es für mich nicht auf den Sex ankommt, sondern lediglich darauf, dass unsere Beziehung irgendeinen sexuellen Aspekt hat und dass mir dieser es nicht wert ist, dass sie sich zu irgendwas zwingen muss und sich selbst betrügt. Wenn mich jemand fragt, ob ich jeden tag an sex denke: ja, tue ich. Wenn jemand fragt, ob ich jede nacht frustriert einschlafe, weil ich gerne mit meiner freundin schlafen würde: ja, meistens. Aber deswegen werde ich noch lange nicht zum ... und verlange das von meiner Freundin. ich mach gar nix. ich deute nix an, fordere nix, leg mich einfach hin und schlaf und das schon seit April.
Du hast recht, es erfordert selbstbewusstsein, aber ich habe meine Erwartungen und Bemühungen eingefroren und es passiert gar nix. Und das ist nicht erst seit ner Woche oder nem Monat so.. Und sie setzt sich nicht damit auseinander. Sie macht gar nix.
Knuet76, ich danke dir für deine Argumentation bzw. Verteidigung!
Wir reden schon drüber und wir reden nie nach einem Versuch drüber, weil meine Freundin sobald sie irgendwo liegt, einschläft. Das ist so ne Eigenart, die aber auch nicht schlimm ist und das schließt ohne mein zutun schon aus, dass wir uns im bett über irgendwas unterhalten, was aber auch ok ist. ich finde es, wie du ja auch sagst, besser, nüchtern und in ruhe zu reden, als im "eifer des gefechts".
ich glaube, dass sie keine Lust, Phantasien, Wünsche hat (in Sachen Sex). Ich will zwar von dem Normal-Abnormal/Gesund-Krank-Ding weg, weil ich, wie gesagt, denke, dass menschen verschieden sind und ihre Sexualität genauso, aber das ist mit sicherheit das Problem.
ich hab da nochmal so nen gedanken gesponnen: ich hab irgendwann mit 14 oder so angefangen zu masturbieren. Einfach von mri aus, ist halt passiert. Niemand hat mich dazu gezwungen, niemand hat mich unter Druck gesatzt oder mir gesagt, was normal ist und was krank ist. ab da habe ich mich dann darauf gefreut, einmal mit einer Frau zu schlafen, weil ich Frauen attraktiv fand, weil ich wissen wollte, wie es ist, wie es sich anfühlt. ich wollte auch auf jeden Fall mit der richtigen Frau schlafen und nicht mit irgendeiner eventuell noch betrunken in irgendeinem Busch. Alles war so, wie ich es wollte und ich war dazu bereit. Bei meiner freundin war alles anders. Sie hatte und hat keinerlei Erfahrungen damit, wollte es nie so wirklich sondern hat eher dem Druck des Partners oder dem eigenen Erwartungsdruck nach gegeben und mitgemacht. Vom ersten mal bis heute. Ich denke einfach, dass das eine maßgebliche Rolle bei der entwicklung der sexualität spielt. Vielleicht sind Männer, verallgemeinerd gesprochen, frühreifer und frauen werden deswegen häufig zu früh zu einer Sexualität gedrungen, die sich noch nicht entwickelt hat. Ist wie gesagt, recht pauschal ausgesprochen und deswegen mit sicherheit nur sehr begrenzt zutreffend, wenn überhaupt, aber interessant find ich es dennoch.
Aber nochmal an Liebeszauber03: Was soll ich den sonst machen bzw. hätte ich machen sollen? ich wollte ihr und uns helfen und hab deswegen all das gemacht. Hättest Du einfach gewartet und geschaut was passiert? Knuet76 hat ja schon gesagt, man(n) hat halt bedürfnisse (und frau sicher auch) und mal ein paar Monate darauf verzichten, kein Problem. Aber ein Leben mit der Erwartung zu führen, nie mehr vernünftigen Sex zu haben, das geht für mich nicht. Und für mich gehört in einer Beziehung auch, dass man selbst etwas für den anderen tun will und damit meine ich nicht, mit ihm schlafen, sondern sich mit den gemeinsamen Problemen zu beschäftigen.
Harald