Ganz ehrlich, der Gedanke an eine Depression kam mir auch schon...
...ich habe ja mittlerweile einige Fachbücher gelesen, unter anderem auch welche für richtige Sexualtherapeuten, denn ich dachte mir, wenn sie keine Therapie machen will, dann muss ich mich eben dahingehend belesen. Dort wird auch sehr oft von Depressionen als Ursache gesprochen. Sie weiß, dass ich immer gerne mit ihr Sport machen würde, aber sie macht gar nichts.
Als sie mal operiert wurde, wachte sie aus dem Schlaf auf und war noch etwas benommen, sie war zuckersüß und versprach, dass jetzt wieder alles gut werden würde und wir auch öfters zusammen Sport machen würden. Leider konnte sie sich 1h später nicht mehr daran erinnern. ICh muss beim Schreiben fast eine Träne zerdrücken.
Irgendwas macht sie innerlich kaputt und fertig. Ständig macht sie Ärger, will mit dem Kopf durch die Wand - und merkt dabei nicht, dass sie zu den 0,5% der Weltbevölkerung gehört, die in der westlichen Welt leben, denen es gut geht, die gesund sind und gut aussehen. Ich glaube fast, sie kann nie zufrieden sein.
Im Grunde leben wir wie Brüderchen und Schwesterchen, uns geht es materiell gut, geregeltes Leben, liebe Kinder, zwar anstrengend, aber toll.
Wir machen viel Urlaub, erleben viel, aber meine Frau regt sich ständig wegen Kleinigkeiten auf. Meine Schwiegermutter hat Töpfe auf die Terrasse gestellt, da ist sie schon wieder ausgeflippt und hat sich 20min übers Telefon bei mir aufgeregt. Hat die Menschheit keine größeren Probleme, denkt man. Ich habe dann auch immer schlechte Laune, denn ich versuche immer wieder unser zartes Pflänzchen gegenseitiger Liebe wieder hochzupäppeln und jedes Mal haut einer mit der Patsche drauf.
Wie auch immer, immer soll alles nach ihrem Willen gehen und wenn das nicht geht, gibt es Terror. Das regt mich schon lange gewaltig auf.
Eine leichte Depression wäre durchaus eine der Möglichkeiten.
Also ich werde eigentlich permanent angeschnautzt, zu den Kids aber ist sie wirklich extrem lieb.
Manchmal denke ich, dass sie die Liebe zu mir einfach auf die Kinder übertragen hat. Will unser Ältester irgendwas - es dauert nicht lange, dann hat er es.
ICh komme wirklich ganz am Schluss.
Schade, dass es so gelaufen ist...
Das Problem ist einfach, dass meine Liebe auch langsam schwindet, denn fünf Jahre lang harte und teilweise grobe Zurückweisungen zu bekommen, die löschen einfach ab.
Es entzieht einem ein Stück Gemeinsamkeit.
Es kann sein, dass sie mal 10 Tage mit den Kindern bei den Schwiegereltern ist. Wenn sie zurück kommt und nur die kleinste Kleinigkeit nicht aufgeräumt ist, kippt die Stimmung gleich und sie pfeift mich an.
Das hat dazu geführt, dass ich mich schon gar nicht mehr darauf freue, wenn sie zurück kommt.
Vielleicht sollte ich ihr auch mal einen Brief schreiben, in dem ich alles auf einemal los werde. Wenn wir diskutieren, versucht sie immer, mit ihre Meinung aufzudrücken und das war es dann.
Interessant ist folgender Artikel:
Neueste Forschungsergebnisse (1), veröffentlicht im aktuellen Journal ofSex and Marital Therapy zeigen, dass Wellbutrin(R) SR (Bupropion) dieLibido bei denjenigen Frauen steigern kann, die ein vermindertes Verlangennach Sex haben. Bupropion ist auch der Wirkstoff des RaucherentwöhnungsmittelsZyban (R). Bei nahezu einem Drittel der weiblichen Studienteilnehmer nahmenwährend der Behandlung die sexuellen Phantasien, Erregung und dasVerlangen nach Sex deutlich zu. Bei Beendigung der achtwöchigenBehandlungsphase waren 39% der Frauen wieder mit ihrem Sexleben zufrieden.
Wellbutrin(R) ist ein Antidepressivum und seit Anfang der neunziger Jahre in den USA auf dem Markt. Einige Studien deuteten bereits auf einen möglichen günstigen Einfluss von Bupropion auf sexuelle Funktionsstörungen hin (2), wie sie zum Teil bei anderen Antidepressiva beobachtet werden. Diese Studie untersuchte erstmals die direkte Wirkung von Bupropion auf das sexuelle Verlangen und die sexuellen Funktionen bei Frauen, die nicht depressiv sind.
Den Autoren der Studie zufolge ist die beobachtete Zunahme der Libido und des sexuellen Verlangens nicht auf die antidepressive Wirkung des Medikamentes zurückzuführen, da die teilnehmenden Frauen nicht unter Depressionen litten; vielmehr scheint es sich um einen unabhängigen Effekt zu handeln.
"Diese vielversprechenden Ergebnisse sind bereits zwei Monate nach Behandlungsbeginn mit Bupropion aufgetreten - das ist eine positive Entwicklung für Frauen, die unter einem verminderten Verlangen nach Sex leiden. Natürlich müssen diese Ergebnisse weiter erforscht werden", sagt die Studienleiterin Dr. Taylor Segraves, MD, Professor of Psychiatry at Case Western Reserve University School of Medicine and Chair of the Department of Psychiatry am MetroHealth Medical Center.
Die Erkrankung "Hypoactive Sexual Desire Disorder", abgekürzt HSDD, ist charakterisiert durch mangelnde oder fehlende sexuelle Phantasien und Verlangen nach Sex. Im deutschen Sprachraum heißt die Erkrankung "Störung mit verminderter sexueller Appetenz". Frauen sind häufiger davon betroffen, nach Schätzungen leiden in den USA allein 20% aller Frauen unter HSDD (3) . Die Steuerung der sexuellen Funktion ist sehr komplex, es ist aber bekannt, dass noradrenerge und dopaminerge Neurotransmitter bei der sexuellen Erregung eine Rolle spielen. Die Autoren der Studie meinen, dass die positiven Effekte auf den Angriffspunkt von Bupropion im Gehirn beruhen könnten.
Studienergebnisse
Von den 51 weiblichen Teilnehmern, die an der Behandlungsphase teilnahmen, reagierten 29 Prozent auf die Behandlung mit Bupropion, das heißt, es kam zu einer Erhöhung verschiedener Messparameter für die Libido; dazu gehören verstärkte sexuelle Phantasien, Erregung und das Verlangen nach Sex. Die erste Wirkung wurde bereits zwei Wochen nach Behandlungsbeginn beobachtet.
Studiendetails
Die Studienteilnehmer waren nicht depressive Frauen mit Hypoactive Sexual Desire Disorder. Die Diagnose musste seit mindestens sechs Monaten bestehen. Ausschlusskriterien waren Partnerschaftskrisen und akute Probleme, die auf die Lebensumstände zurückzuführen waren. Die Frauen waren im Durchschnitt 42 Jahre alt (23 bis 65), die Mehrheit befand sich vor der Menopause. Alle Teilnehmerinnen wurden zunächst über vier Wochen mit Placebo behandelt, um einen Ausgangswert für das sexuelle Verlangen zu erhalten. 51 Frauen wurden dann in die aktive Behandlungsphase aufgenommen und erhielten erst eine Woche lang Bupropion SR 150 mg pro Tag und dann für sieben Wochen 300 mg Bupropion täglich.
Bupropion ist der Wirkstoff des Raucherentwöhnungsmittels Zyban(R) und des Antidepressivums Wellbutrin(R). Zyban(R) ist seit dem 15. Juli 1999 als Raucherentwöhnungsmittel in Deutschland auf Rezept erhältlich. Aufgrund der geringen Patientenzahl in dieser ersten Untersuchung kann noch keine Behandlungsempfehlung für den Einsatz von Bupropion bei HSDD gegeben werden. Weder in den USA noch in Europa ist Bupropion für diese Indikation zugelassen.
Quellen: 1. Segraves, R. T., Croft H. Kavoussi. R. et al (1999) Bupropion Sustained Release (SR) for the Treatment of Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD) in Nondepressed Women. J Sex and Marital Therapy 2. Walker, P. W., Cole, J. O et al. (1993) Improvement in fluoxetine-associated sexual dysfunction in patients switched to bupropion. J Clin Psychiatry 54, 459-465. 3. Laumann, E. O., Paik, A., Rosen, R. C. (1999). Sexual dysfunction in the United States. JAMA 281 (6), 537-544.