an0N_1212478399zHallo Schanta,
Deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich weiß nicht, ob es sich bei Dir genauso verhält wie bei meinem Cousin, aber bei ihm war es zumindest das gleiche Ergebnis. Wie ich es bei mir selbst erfahre und auch hier in den verschiednen Foren lese, geht vielen Frauen zwischenzeitlich die Lust (wegen Kindern, Haushalt etc.) abhanden. Da die Frauen das Sexmonopol besitzen (klingt blöd, ich weiß, trifft es aber) findet dann kein Sex mehr statt. Viele Männer tun sich sehr schwer das zu verstehen und sind verletzt und auch verärgert. Sie fühlen sich wie ein Gegenstand, der bei Bedarf aus der Ecke geholt wird und danach wieder für zwei, drei oder mehr Monate in die Ecke gestellt wird. Viele fühlen sich schlechter behandelt als Hund oder Katze, die sich trotz aller anderer Arbeit ihre Portion Aufmerksamkeit und Liebe brutal einfordern - und auch bekommen. Ich rede hier nicht nur um Sex, sonst auch um Aufmerksamkeit und emotionale Nähe ("Du hast mich gezähmt und bist damit eine Verpflichtung eingegangen").
Einige Frauen haben hier geschrieben, dass es ihnen im Rückblick leid tut, aber sie eben die Nähe des Mannes nicht wollten in dieser Phase. Als Mann muß ich versuchen das zu verstehen, das Ergebnis beliebt jedoch (trotz Verständnis?)unbefriedigend.
Bei meinem Cousin war es so, dass wenn sie dann mal Sex hatten sie alles bestimmt hat. Wann, wo, wie, wie lange etc. Ds ist ja in vielen Beziehungen der Fall. Da sie auch sonst eher die Hosen an hatte, hatte er das Gefühl von ihr komplett dominiert zu werden. Besonders auf dem für das männliche Ego wichtigenm sexuellen Gebiet. Er fühlte sich nach dem seltenem Sex eher schlechter als vorher. Irgendwann stellte er den Sex ein/hatte auch wirklich keine Lust auf diese Art von Sex. Sein Selbstbewußtsein, insbesondere sein sexuelles war auf dem Nullpunkt. Manche Männer gehen in dieser Situation fremd, andere wie er, stellen die Aktivität zumindest vorübergehend ein. Je mehr sie dann gedrängt und gefordert hat, desto mehr hat er sich zurückgezogen, vielleicht auch deswegen, weil er nun "die Macht" hatte und sich "rächen" konnte. Klingt blöd und albern, war aber so.
Überprüfe doch mal, wer bei Euch die Hosen an hat. Bist Du auch im Alltag die Dominierende ?? Sein sexuellen Verhalten ist vielleicht nur ein Syntom für ein viel größeres Problem in Euerer Beziehung. Du beschreibst ihn ja eher als ruhigen, zurückhaltenden (schüchternen?) Mann. Wenn ja, versuche doch sein Selbstbewußtsein wieder aufzubauen. Nicht nur im Bett. Überlass ihm doch mal die Regie, wann, wie und wo ohne Kommentare, Anweisungen oder Verbesserungsvorschlägen.
Ein vielleicht etwas unkonventioneller Vorschlag. Klingt vielleicht komisch, aber schenke ihm doch einen Gutschein für eine Nacht, wo er bestimmen kann oder alles mit Dir machen kann, was er will. Du bist passiv, wie gesagt ohne Anweisungen. Das sollte natürlich langsam vorbereitet werden. Nicht unter dem Motto: Ich bestimme jetzt, dass Du heute Nacht der Aktive bist.
Wenn es funktioniert und er mitmacht, schau Dir geanu sein Verhalten an, daraus kannst Du einiges sehen.
Vielleicht verhält es sich bei Dir auch ganz anders oder nur ein bißchen so. Das weiß ich nicht. Aber vielleicht kannst Du aus der Geschichte meines Cousinsetwas mitnehmen.
Viel Glück