Hallo,
ich arbeite in einem jungen Unternehmen und fühle mich dort insgesamt sehr wohl.
Allerdings gibt es Probleme mit zwei Kollegen, was zunehmend auf die Motivation und das Betriebsklima Auswirkungen hat.
Ein Kollege hat aufgrund psychischer Probleme Konzentrationsschwierigkeiten, kommt früh nicht aus dem Bett und macht seine Arbeit nicht gründlich. Er ist auch sehr häufig krank geschrieben, kommt ungepflegt und völlig neben sich stehend auf Arbeit. Er ist schon seit fast 3 Jahren bei uns angestellt und es wird immer schlimmer. Geht mich normalerweise nichts an, ist ja Sache der Geschäftsführung ob sie ihn weiter beschäftigen oder nicht. Und rein privat mag ich diesen Kollegen auch sehr gern. Allerdings werden meine andere Kollegin und ich in letzter Zeit vermehrt dazu angehalten seine Arbeit nochmal zu kontrollieren, seine Aufgaben mit zu übernehmen und ihm quasi wie eine "Mutti" zu sagen, was er zu tun hat. Dazu muss man sagen, dass er auch noch mehr Geld als wir bekommt und uns stößt dieser Zustand langsam sehr sauer auf. Wir wissen, was er für eine Erkrankung hat und bis zu einem gewissen Grad hab ich da auch vollstes Verständnis. Allerdings äußerte er vor ein paar Tagen, dass er sich gelegentlich auch mal darauf ausruht. Und ich bin jetzt an der Grenze der Akzeptanz angelangt.
Das zweite Problem betrifft eine unserer beiden Sekretärinnen. Gelegentlich arbeite ich im Sekretariat mit bzw. übernehme die Urlaubsvertretung für eine von beiden. Auch sie mag ich privat sehr gern, man könnte fast sagen, wir sind befreundet. In letzter Zeit fällt mir auf, dass sie ihre Arbeit nur noch halbherzig tut, schwerwiegende Fehler macht, allerdings dafür vom Geschäftsführer nicht belangt wird. Er weist dann uns an, ihre Fehler wieder auszubügeln bzw. überträgt uns neuerdings sogar große Teile ihrer Aufgaben. Durch einen dummen Zufall habe ich Emailverkehr zwischen ihr und dem Geschäftsführer gesehen. Eindeutige Emails. Ok, die beiden haben eine Affäre, rein privat geht mich das nichts an, auch wenn ich als ihre Freundin schon ein wenig enttäuscht von ihr bin. Rein arbeitstechnisch gesehen habe ich den Eindruck, dass sie dadurch aber Vorteile genießt, während die Belastung für die anderen immer größer wird.
Demnächst stehen wieder Mitarbeitergespräche mit dem 2. Geschäftsführer, welcher für das Personal zuständig ist, an. Ich bin da jetzt in einer ziemlich großen Zwickmühle. Einerseits möchte ich niemanden in die Pfanne hauen, andererseits bin ich der Meinung, dass es so nicht weiter geht. Hat jemand eine Idee, wie man möglichst diplomatisch diese ungerechte Behandlung ansprechen könnte, ohne dass das jemand in den falschen Hals bekommt?