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Hallo wunsch123,
habe deine Frage erst jetzt gesehen. Mittlerweile habe ich einen Partner und ich habe ein halbes Jahr fast "isoliert" gelebt. Ich bin von der Arbeit nach Hause gekommen, war alleine und dann bin ich wieder auf die Arbeit gegangen. Ich habe in dieser Zeit eigentlich auf meinen jetztigen Partner gewartet, da er noch verheiratet ist und es Zeit brauchte bis seine Frau ausgezogen ist. Das hat die Situation für mich doppelt erschwer hat: ich hatte Liebeskummer, wusste nicht, ob man mit mir spielt und ich war alleine, da ich nicht so viele Freunde habe, mit denen ich ständig was unternehme. Ich bin also von der Arbeit nach Hause gekommen und habe mich in meiner kleinen 45m Wohnung ziemlich isoliert und eingesperrt gefühlt. Es war niemand da, mit dem ich lachen oder reden konnte, niemand, den ich in den Arm nehmen und knuddeln konnte. Außerdem ist es auf der Arbeit auch nicht so toll gelaufen, weshalb ich eigentlich nur unglücklich und verzweifelt war. Ich muss dir ganz ehrlich gestehen, dass ich die ersten paar Wochen an mehreren Abenden alleine Alkohol getrunken und geraucht habe, um irgendwie mit dem Schmerz und mit der Einsamkeit umzugehen. Aber da ich wusste, das mir das auch nicht hilft, habe ich das auch sofort wieder gelassen. Ich schade mir ja damit im Gegenteil nur umso mehr. Ich habe im Internet nach dem Thema Einsamkeit gegoogelt oder Berichte über Menschen gesehen, die niemanden haben und deren Leben irgendwie sinnlos erscheint. Das hat mir erstmal die "Erleichterung" gegeben, dass ich mit dem Gefühl nicht total alleine bin. Dann habe ich angefangen einfach mal eine Runde spazieren zu gehen, damit ich mich nicht mehr so eingesperrt fühle und ein paar Menschen sehe. Solche kleinen Ausflüge (oder auch Fahrrad fahren durch den Wald, Inlinerfahren) geben mir immer unglaublich viel Kraft, da die Gerüche und die Dinge, die ich dann sehe, mir einen Sinn im Leben geben. Ich genieße es an einem Waldbach entlang zu laufen und das Wasser plätschern oder Vögel zwitschern zu hören. Warum mich das so positiv stärkt, kann ich dir nicht genau sagen und es ist sicher nicht bei jedem so. Aber ich bin in diesen Momenten einfach nur froh, so einen schönen Augenblick genießen und erleben zu dürfen. Außerdem merke ich dann, dass die Welt nicht so starr und leblos ist, so wie es in meiner kleinen Wohnung den Eindruck erweckt. Außerdem lese ich sehr gerne oder singe. Beides sehr schöne Hobbies, die ich alleine machen und wobei ich soviel lernen und auch entspannen kann. Also sobald dich das Gefühl packt, dass du jemanden zum knuddeln oder zum reden brauchst, gehe raus und mach einfach irgendwas. Der Schritt genau DAS zu tun, ist am schwierigsten. Lass dich nicht von deiner Hoffnunfslosigkeit bremsen! Du wirst sehen, dass du dieses Gefühl ganz schnell abstellen kannst, wenn du dir selbst sagst, dass du SO nicht mehr weitermachst und jetzt endlich wieder anfängst das Leben zu genießen. EGAL, was noch kommen mag. Stell dir die Frage: Wie kannst du aus der Situation kommen. Und nicht: WARUM ist diese Situation? Du wirst sehen, dass du bei der letzten Frage eigentlich immer nur in Selbstmitleid verfällst und du keine Antwort finden wirst.
Für dich heißt das, such dir einen Job und frage dich nicht ständig, warum du in deinem studierten Beruf nichts findest oder warum das Leben so sinnlos ist. Du hast dich wohl für etwas falsches entschieden, aber du hast noch sooo viele Alternativen. Und wenn du dann was hast, auch wenn die Arbeit schlechter bezahlt ist und du nicht das machen kannst, was du wolltest...sei froh, DASS du genau in diesem Moment diese Arbeit hast. Es ist immer noch besser als arbeitslos und einsam zu sein. Wenn deine Arbeitgeber merken, dass du gewisse Talente hast, dann wirst du auch nicht ewig "unten" sein...man hat überall Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Davon hat nämlich jeder Arbeitgeber was...vorallem du selbst...
und du musst dir eins merken, wenn du ein Zuneigungsdefizit hast. Du lebst nicht für andere, sondern für dich und deine schönen Momente!