catie09Nochmal ich
Hallo!
Zu mir habe ich nicht so viel geschrieben, da mein Beitrag eh schon so lange geworden ist.
Nun stückle ich das aber gerne auf und schreibe es hier. Ich bin Mitte 42 und wäre dann 43 bei der Geburt. Mein Mann ist ein Jahr jünger und eh eher ein gemütlicher- was mich doch jetzt oft schon nervt. Unser Sohn ist jetzt neun und einfach wunderbar.
Nach seiner Geburt hatte ich eine heftige Wochenbettdepression die mit Antidepressiva behandelt wurde.
Der Horror wenn ich zurückdenke. Alleine schon das. Es sind Gedanken wo du im nachhinein froh bist, dass man noch lebt habt und du dein Kind nicht weggegeben hast, immer mit dem Gedanken verbunden eine schlechte Mutter zu sein.
Aber dann ging es nur aufwärts. Ich blieb zuhause und bin immernoch gerne leidenschaftliche Mutter und Hausfrau. Habe auch gerne die Kinder anderer hier (die manche ja nicht so gerne zuhause haben ;-) )
Diese Schwangerschaft war trotzdem der große Schock jetzt. Und ich traue mir das auch nicht mehr zu. Vielleicht nochmal die Depression und dann die Verantwortung meinem Sohn gegenüber. Dann kommt man ja auch noch evtl. bald in die Wechseljahre.
Und das alles, das eventuell danach sowas rauskommt wie bei meinen Beispielen. Dass alle Beteiligten leiden und nur noch aussitzen wie das kleine groß wird.
Klar sind sie einseitig meine Beispiele, aber leider habe ich sehr lange überlegt und kann euch leider kein besseres bieten.
Auch ich war oft mit Freunden oft auf Wald und Wiesen unterwegs, weil keiner meiner fünf Geschwister den nervigen Nachzügler dabei haben wollte.
Da wurde man auch noch auf der Straße groß- das war auch eine andere Zeit.
Aber wenn ich hier 7jährige - ohne Begleitung mit Roller oder Fahrrad alleine rumgurken sehe auf der Suche wo sie unterkommen können- auch sonntags. Da bekomme ich einen riesen Hals. Und zuhause hocken noch drei andere.
Ja, das gibt es auch bei jungen Eltern.
Und wenn was passiert ist das Geschrei immer groß danach.
Ich beglucke mein Kind nicht und er darf auch alleine mit Freunden auf den Spielplatz. Aber ich warte nicht wie andere bis es stockdunkel ist um dann mal um 19 Uhr rumzutelefonieren- oder auch nicht.
Aber bei jüngeren Eltern (dazu zähle ich auch die bis Ende dreißig) fallen mir eben doch auch ganz spontan ganz viele tolle Beispiele ein. Vielleicht auch weil der Prozentsatz höher ist. Sicher gibt es auch ganz tolle ältere Eltern wen BEIDE und alle dahinterstehn.
Das sehe ich bei uns nicht gegeben.
Übrigens. Habe heute erfahren, dass der Vater des erwähnten Wunschkindes im Alter von 64 Jahren einen galanten Abschied gegeben hat. Er ist ausgezogen und die Frau (48) ist nun mit ihrem zehnjährigen, sehr lebhaften und schwierigen Jungen alleine. Im nagelneu gebauten Traumhaus :???:
Ich finde es einfach immer wieder schlimm, dass Frauen die sich bewusst für einen Abruch entscheiden bekehrt und teilweise angeprangert werden.
Meine Moralvorstellung sind auch teilweise anders als bei anderen aber ich kekse Leute nicht ständig damit an.
Gibt eine Mutter oder ein Paar nach sechs Wochen das Kind ab weil beide wieder arbeiten gehen wollen, tut mir das in der Seele weh für das Kind. Auch kleine Kinder die im Hort bleiben müssen. Erstens geht es oft nicht anders und zweitens muss jeder für sich wissen was sie da tun.
Doch ich denke nur immer an den kleinen Kerl, als ich meinen Sohn geholt habe der mit traurigem Schnütchen gebrummt hat. "Ich muss noch bleiben.......leider"
Mich fragt doch da auch keiner ob ich oder dagegen bin, dass die dumme Nuss 3 Kinder gewollt in die Welt gesetzt hat und jetzt auf einmal wieder spontan Bock auf Studium hat.
Dann manche Zustände unter denen Kinder aufwachsen. Viel zu lange wird auch von den Ämtern toleriert, dass Kinder geschlagen und verwarlost sind. Wie kann man sein Kind schlagen, einsperren usw. seelisch misshandeln. Verstehe ich nicht. Und da schweigt die Gesellschaft- bis wieder was passiert. Das ist diese scheiss Einstellung: Ja, irgendwie werden die groß. Der Staat braucht Kinder. Zählt bei mir nicht.
Und genauso wenig werde ich je begreifen wie man als Vater sein eigen Fleisch und Blut einfach verlassen kann, beschließt es alle zwei Wochen zu nehmen oder garnicht und dann noch finanziell rumzuknausern.
Da frage ich mich auch. Was sind das nur für Menschen- aber damit muss ich und jeder selbst mit leben.
Und so muss es auch hier jede mit sich selbst ausmachen und Menschen für diese wirklich schwierige Entscheidung anzumachen finde echt taktlos. Wir sind nicht gewissenlos noch verantwortungslos. Das wollte ich einfach damit ausdrücken und wieviele Überlegungen einem in diesem Entscheidungsprozess durch den Kopf gehen und das sind bei weitem nicht alle, wo man doch weiss wie schön es sein kann ein Kind zu haben.
LG.