Wie erging es dir.....
.... wollte nochmal fragen wie es dir geht, da ich gerade vor der gleichen Entscheidung stehe.
Es fällt nicht leicht, aber wenn ich die älteren Paare aus unserem Bekanntenkreis betrachte spricht ehrlich gesagt mehr dagegen in dem Alter noch ein Kind zu bekommen.
Ich möchte betonen, dass es bestimmt nicht alle älteren Paare betrifft. Aber - leider kenne ich selbst kein Paar in dem die so späte Elternschaft "optimal" verlaufen ist. Gerade wenn die Männer dagegen sind.
Die ersten zwei Jahre. Bei vielen Glück und Sonnenschein. Aber - Kinder werden älter, anstrengender.
Meine Bilanz. Ich kenne nur Kinder von älteren Paaren, die in der Gesellschaft eine Ausseinseiterrolle haben "teilweise" auch verhaltensauffällig sind weil sie scheinbar mit irgendetwas nicht klarkommen.
Da ich nichts pauschalisieren will erläutere ich die Beispiele.
Bei drei Paaren tun sich die Männer nuuuuuur noch leid, saufen sich doch öfters mal abends weg und jammern dann. Einer lehnt seine Tochter extrem ab. Kümmert sich um gar nichts.
Die Mütter bei diesen Paaren reagieren so.
Die 1. ignorierts und lebt total auf in Ihren Kindern. Ist aber nervlich immer so am Ende, dass sie sich überhaupt nicht gegen ihren Jüngsten behaupten kann. Von klein auf schon tritt er seine Mutter und nennt sie dann auch Drecksarschmama.
Ich rede hier wohlbemerkt nicht von einer sozialschwachen Familie. Seit neuestem leidet der Junge unter unerklärlichen scheinbar psychischen Bauchsmerzen und hatte schon immer ein sehr hohes Agressionspotential. Er bekommt die Grenzen nicht, nach denen er bettelt.
Der 2. Mutti ist es bewusst dass alles kaputt ist und stöhnt nur noch unter der Bürde des sehr anstrengenden Nachzüglers. O-Ton Mutter:" Ich warte nur auf den Abend". O-Ton Vater: " Mir graut es vor jedem Morgen".
Die 3. geht vollzeit arbeiten und sieht das locker. Was das arme Kind durchmacht grenzt an Verwahrlosung. Ist sie mal nicht unordentlich zerzaust oder nass, weil sie mal morgens im Stress aus dem Auto bei strömendem Regen geschmissen wird(Vor die Schule) trägt sie Kleider die sie aussehen lassen wie Queen Mum.
Alle drei Kinder konnten sich leider nirgends integrieren und wurden auch teilweise schwerst gemoppt.
Den Paaren fällt es auch schwer Kontakte mit anderen Paaren zu knüpfen. D.h. fast kein Freundeskreis für die Kids.
Beim nächsten Paar ist es so, dass sie gefühlsmäßig abgeschaltet sind. Ihren Sohn der nicht so ist wie er sein soll (unkompliziert) mit sehr großer Gefühlskälte hinnehmen und auch stöhnen. Nur der Mann ist eher aussen vor und geht lieber seinen Hobbies nach.
Eine Bekannte stöhnt heute noch, dass sie das schönste Leben hätte, hätte sie die Kleine nicht bekommen und rechnet mir wieder vor wie alt die Kleine erst sein wird wenn sie 50 wird.
Sie ist finanziell gut versorgt und hat die komplette Unterstützung ihrer Eltern. Nur hat sie KEINE Nerven mehr. Dass endet damit dass der große leidet und sie letztens sogar einer Bekannten gegenüber angedeutet hatte, dass es öfters Backpfeifen rauscht.
So, die Reihe könnte ich noch mit 3 Beispielen komplettieren, aber sonst wird es zu lang. Positive Beispiele kenne ich persönlich leider keine.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wenn es das 1. lang ersehnte Wunschkind ist- meist ganz anders läuft.
Aber auch so ein Paar kenne ich, deren ersehntes Wunschkind wahnsinnig anstrengend ist und überall aneggt. Sie sitzen es geduldig aus. Nur einen begeisterten Eindruck machen die schon lange nicht mehr. :-(
Ich bewundere alle Eltern und beglückwünsche die, die diese Elternschaft "erfolgreich" meistern. Da gehört wahnsinnig viel dazu. Und es sind ja auch nicht nur die älteren.
In unserem Ort ist es gerade der Trend, schon kleinere Kinder alleine rumstromern zu lassen, damit zuhause Ruhe ist. Auch bei jüngeren Eltern. Wenn ich dann manchmal (als einzige Mutti) am Spielplatz sehe was die treiben. Da wirds einem übel dabei.
Und da bin ich doch eher der Meinung, dass man sich das vorher gut überlegen sollte. Denn wenn man ein Kind hat muss man mit ALLEN Konsequenzen dazu stehen. Nach meiner Meinung! So habe ich das mit meinem Kind immer gehalten.
Ein: DANN KOMMT ES HALT! DAS WIRD IRGENDWIE GROß!
toleriere ich nicht in keinster Weise. Wenn sie als fertige kleine Menschen da sind, haben sie den größten Respekt verdient und Führsorge.
Kann ich das nicht 100%ig garantieren finde ich den Abbruch eine bessere Lösung.
Ich hoffe dass du inzwischen dahinter stehst und nicht zu sehr leidest.
Habe auch unter Google Suche Erfahrungsberichte von Kindern alter Eltern gelesen und bin sicher, dass ich die richtige Entscheidung treffe.
Ich selbst hatte alte Eltern und frag nicht wie kompliziert mein Leben verlaufen ist. War eben auch noch eine andere Generation.
Aber Unterschiede sehe ich eben heute immernoch zwischen jungen und alten Eltern. Der Gipfel soll übrigens die Pupertät sein, wenn man selbst schon 60 ist. Ganz toll! Das stellt dann das bisherige nochmal in den Schatten. Am besten mann ignoriert sie dann und lässt die Kids halt machen ;-)
Und - um Himmels Willen 35 Jahre kann man nicht mit 42 vergleichen. Da hätte ich keinen Moment gezögert und hätte mich auf das Kind gefreut.
Gerade wenn dein Mann so garnicht wollte, denke ich war deine Entscheidung richtig. Und es betrifft doch immer zwei. Siehe meine ersten drei Beispiele. Mein Mann aktzeptiert beides aber ist über einen Abbruch doch sehr erleichterter.
Ich wünsch dir noch ein tolles Leben mit deinen Kindern.
Wir tragen nachher die Verantwortung alleine, wenn "Mann" resigniert, wir machen uns den Kopf und liegen wach während sie schlafen. Wir kümmern uns doch meistens, während sie eine Auszeit nehmen.
Und ein Kind vordert so viel, für das wir Sorge tragen müssen und garantieren müssen, dass es das bekommt.
Deshalb kann ich mich nicht für dieses Kind entscheiden. Bin übrigens in der 5. Woche.