ginny_12261389Es ist gar nicht so leicht, das zu beschreiben...
Liebe mimamo, ich glaube, um das zu beschreiben muss ich weiter ausholen. Wir sind zusammengekommen, eben unter der Prämisse, keine Kinder, keine Heirat. War damals auch ok so. Dann war ich eben sehr jung. Ich hatte damals gar keinen Platz in dieser Familie. Er hatte seine Kinder, seine Ex, seinen Ex-Freundeskreis. Alles. Ich bin dann eben dazugekommen. Anfangs war die Ablehnung mir gegenüber immens, ich war aber nicht der Trennungsgrund gewesen. Die Frau hatte sich getrennt. Ich bekam diesen Mann auch mit all den Ängsten, Altlasten, Problemen, die ein geschiedener Mann eben hat. Nur, konnte ich das damals nicht richtig zuordnen. Er wollte sich eigentlich gar nicht binden damals, wir hatten uns kennengelernt, da war er noch mit seiner damaligen Freundin (nicht Frau) zusammen. Er wollte sich gar nicht auf eine Frau einlassen, so glaube ich heute. Sagte eben auch ständig, nein, er wisse nicht, wie geht das weiter mit uns, seine Eltern sagen, es wäre besser wir trennen uns, etc. Wollte mich dann über die Wochenenden nicht sehen, ging viel allein aus mit seinem Freund, da waren dann auch andere mädels dabei, flog allein auf Urlaub etc. Dann kamen eben seine Kinder, da musste ich mich auch anpassen. Und habe eben angefangen mir meinen Platz zu "erarbeiten". Ich habe angefangen, ganze Bibliotheken voller Selbsthilfebücher zu lesen, um seine Situation zu verstehen und damit umzugehen. Dann immer wieder die vehemente Ablehnung, von wegen heiraten, anfangs war nicht mal ein Gespräch darüber möglich, zusammenziehen wollte er auch wegen meinem Kind nicht. Als meine Tochter kleiner war, wollte er auch nicht mit ihr Urlaub fahren, weil sie zu "stressig" für ihn war. Ich musste mein Kind bei der Oma lassen, war immer hin- und hergerissen, konnte nicht so mit mit ihm. Bei Festen, stand ich dann oft allein mit meiner Tochter am Spielplatz während er mit seinem Freund woanders war. Das war der Anfang unserer Beziehung. Nix mit großer Romantik, nix mit Unbeschwertheit. Vielmehr immer Angst, meinerseits, ihn zu verlieren, wenn ich nicht so mitkonnte, mit meiner Tochter, etc. etc. Dann eben seine Kinder die immer kamen, mit denen ich auch einen Weg finden musste, was nicht immer leicht war, ich habe wirklich alles getan, dass die kinder es schön haben, dass sie sich zugehörig fühlen, es ihnen an nix fehlt.. Ich kann es nicht beschreiben, und viele denken, ich bin undankbar, dass lese ich auch so raus. Dauernd höre ich nur, sei doch froh, dass die Kinder, sei doch froh, dass die Ex....aber der Weg dahin war harte Arbeit. Und nicht für die kinder, oder die Ex...sondern für mich. Jeder hat immer nur für Ex und Kinder Verständnis, kaum jemand für den Part der neu dazukommt. Alle andern sind immer so traumatisiert und scheidungsgebeutelt, aber glaubt mir, das war ich am Anfang dieser Beziehung auch. Weil ich nichts darüber wusste, wie diese Dinge laufen, weil ich naiv da hineingegangen bin, weil ich allen ein schönes Leben machen wollte. Und ich habs mir wirklich vorgenommen gehabt und jetz fühl ich mich einfach nur leer. Und verzweifelt, weil ich diese leere hab, weil ich negative Gefühle hab, weil ichs nicht richtig schaffe. Weils vielleicht auch unfair ist.
Schoki