Was ist daran so schlimm
wenn das Thema Hochzeit der Auslöser für diese Gefühle ist? :???:
Fakt ist, es fällt nicht allen Menschen so leicht, von den anderen Möglichkeiten des Lebens Abschied zu nehmen (vor allem wenn er gar nicht weiß, wie diese aussehen könnten)!
Da mein Text gerade verschwunden ist, hier ne gekürzte Variante: ich hatte auch mal so eine Phase, als unser Haus fertig wurde und ich da saß und das neue Leben Gestalt annehmen sah: Dorf, Haus mit Garten. Hatte das Gefühl alle warten jetzt nur auf Kinder und Hochzeit (oder andersrum hihi). Geriet echt in Panik, ob es das jetzt für den Rest meines Lebens sein soll? Und es hatte nichts mit meinem Schatz zu tun, das habe ich später begriffen. Ich habs wirklich fast hingeschmissen und es hat ne Weile gedauert, dieses *aaaaaaaaaaahhhhh, Hilfe* Gefühl zu überwinden. Mein Fehler war, NICHT darüber zu reden, weil ich ihn in der stressigen Bauphase nicht belasten wollte. Nur wurde das Gefühl dadaurch immer schlimmer. ER hat mich dann angesprochen, ob ich kalte Füße bekomme, weil es mir schlicht beschissen ging. Kaum noch schlafen könne, 5 Kilo weniger, keine freude mehr (fast wie ne Depression)...
Und OHNE die geduld meines Partners das auszuhalten, hätte ich das nie geschafft! Ich bin ihm unendlich dankbar, dass er so stark war, eine solche für ihn sicher sehr unangehme Unsicherheitsphase durchzustehen. Ich weiß, hätte er mir die Pistole auf die Brust gesetzt (so wie ihr es einige vorschlagen), ich wäre weg gewesen. Und im Nachhinein betrachtet wäre das unendlich dumm gewesen, weil ich mir seit überwinden dieser Panikphase umso sicherer bin, das ist mein Mann fürs Leben. Schon weil er sowas aushalten kann (und ihm ging es auch nicht gut dabei, das weiß ich!). Bei mir ging es zwar nicht um sexuelle Abenteuer, einfach weil es eben nicht mein erster Mann war, sondern um das Gefühl, sich jetzt hier ganz spießbürgerlich und für immer niederzulassen. Das Gefühl alt zu werden und nur noch eingeschränkte Möglichkieten zu haben (zumindest damals fühlte ich so). Warum sollte also bei ihm der Trigger für ein solches Gefühl nicht das Thema Hochzeit sein?
Ich bin da mit Steine werfen also sehr vorsichtig, das Leben (und vor allem Gefühle) besteht mehr als aus schwarz und weiß. Deswegen denke ich, dass Druck hier rein gar nichts hilft, hier hilft Geduld, aushalten und viel reden und vielleicht eben ein bisschen zu ZWEIT rumexperimentieren. Den Rest muss er mit sich ausmachen, wie ich damals. Mein Partner konnte mir nur helfen, indem er mir Zeit gibt und mich nicht drängt. Und Gsd hat er das auch nicht. :AMOUR:
Lg