mignon_12964762Guten Morgen und Buhu...
@Yvonne: Bitteschön. Solang die Liste halbwegs hilfreich ist, dann freut es mich.
Mir hat sie geholfen, da ich dann gezielter bzw. in einem Schwung einkaufen konnte... so habe ich mir dann die Zeit erspart in den verschiedenen Läden zu stöbern und am Ende doch mit dem Falschen oder dem Zu Teurem da zu sitzen... :)
@Stè: Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es oft eine Zerreißprobe ist, wenn man hier ist. Für mich ist es manchmal so, wenn ich auf das Forum "Kinderwunsch" klicke, dass ich mir denke "Mensch, stimmt ja jetzt nicht mehr ganz" würde manchmal viel lieber auf Schwangerschaft klicken. Bisher dachte ich aber danach für mich "obwohl ich jetzt schwanger bin, habe ich ja immer noch diesen Kinderwunsch"; also passt es im Grunde auch wieder. ;)
In dich persönlich reinfühlen, fällt mir schwer, da wir uns noch nie persönlich getroffen haben. Was ich aber nachfühlen kann, ist die gesamte Hibbelphase. Das Auf und Ab, das Jauchzen und Frohlocken kurz vor dem Eisprung, weil da die Hoffnung am größten ist... das nervöse innere Ticken und die unglaublich gewaltige Angst in den Tagen vor den Tagen.
Ich habe den Kinderwunsch schon seit Jahren. Im Grunde habe ich nicht letztes Jahr im August mit dem Hibbeln angefangen, da habe ich nur die Pille abgesetzt... aber psychisch habe ich schon lange davor angefangen. Das sind jetzt mit Sicherheit 3 Jahre, in der ich aktiv am Kinderwunsch dran bin. Sicher, vor 3 Jahren hat es bei mir lebenstechnisch absolut nicht gepasst. Ich find meine Ausbildung an, ich hatte kaum Geld (sondern nur das, was ich zum Leben brauchte), war dabei mein Leben erstmal zu finanzieren, ich bin mit meinem jetzigen Freund zusammen gezogen und wir haben begonnen ein altes Fachwerkhaus zu renovieren.
Vom logischen und vernünftigem Denken her absolut keine günstigen Bedingungen, um ein Kind in die Welt zu setzen. Aber der Wunsch, der war da, den hatte ich. Und zwar ganz tief in mir drin und so fest verankert, dass er nicht einfach so wieder weggegangen wäre.
Und obwohl mein Freund ich damals noch verhüteten, war die Zeit vor der Menstruation immer etwas schlimm für mich. Sicher, zu 99% kommt keine Schwangerschaft während einer Pilleneinnahme vor... aber gehofft und gebangt habe ich dennoch immer.
Komisch eigentlich, oder? ;)
Als ich Anfang letzten Jahres schwanger wurde (unverhofft, nicht geplant, Unfall an Sylvester) waren wir erstmal geschockt. Die ersten Wochen nach dem Test war ich wie gelähmt. Sollte es jetzt wirklich passiert sein? Jetzt schon? Und wie hätten wir das schaffen sollen? Das Haus war noch nicht mal ansatzweise fertig, wir waren noch beide in der Ausbildung, unsere Jobs waren nicht sicher, unsere finanzielle Situation war nicht sicher... und dann ein Kind??
Wir waren etwas überfordert, aber während eines Gespräches mitten in der Nacht. Es war Ende Januar und es stürmte draußen, haben wir uns beide für das Kind entschieden.
Auch wenn es sehr hart für uns geworden wäre, wir hätten es schon hinbekommen.
Ungefähr eine Woche später bekam ich Blutungen, sehr heftig, mit sehr großen Schmerzen. Ich war knapp in der 11. Woche, das Herzchen hat schon geschlagen.
An die folgenden zwei Monate kann ich mich nur schwer erinnern. Es war eine harte Zeit, für mich und für meinen Freund. Es hat also doch nicht sein sollen und so verblieben wir erstmal. Konzentrierten uns auf den Abschluss unserer Ausbildung, auf das Haus.
Im Sommer aber, als wir mehr und mehr Erfolge hatten - sowohl am Arbeitsplatz als auch am Haus - entschlossen wir uns die Verhütung ganz abzuschaffen. Bis in den letzten November + Dezember hinein hatte ich kaum einen regelmäßigen Zyklus.
Und fast zum Jahrestag meiner Fehlgeburt hatte ich einen Termin bei meinem alten Frauenarzt, der mir die Diagnose stellte "PCO - polyzystisches Ovarsyndrom" und mittlerweile mit keinerlei Eisprung.
Weißt du, Stè, für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich fuhr nach Hause und habe stundenlang, fast die ganze Nacht, durchgeweint. Selbst mein Freund konnte mich kaum beruhigen. Und er hat es versucht, er hat es versucht.
In der Zeit, die danach folgte, muss ich nicht viel hineininterpretieren. Ich wurde, trotz Diagnose des Arztes und keinerlei medikamentöser Behandlung: schwanger!
Was soll ich davon halten?
Meine Mutter, mit der ich ein sehr intensives + ernsthaftes Gespräch führte, kam zu dem Schluss, dass es ein Wunder sei.
Es ist ein Wunder, dass ich jetzt dennoch ein Kind empfangen habe und es jetzt immer noch austrage. Trotz der Diagnosen (kein Aufbau der Schleimhaut, unregelmäßiger Zyklus, kaum ein Eisprung, kaum Gelbkörper).
Ich habe jetzt, auch wenn ich mich bemühe, jeden Tag Angst, dass mein Kind wieder in mir stirbt. Ich habe jeden Tag Angst, dass ich nicht fähig bin, dieses wachsende Leben in mir heranwachsen zu lassen; dass ich nicht fähig dazu bin, dieses Kind auf die Welt zu bringen.
Aber weißt du was? Ich glaube daran!
Ich glaube, dass ich all das mache, was in meinem Möglichen liegt, um mir meinen Wunsch zu erfüllen.
Ich lese hier von so vielen Schicksalsschlägen, von so viel Trauer und von so viel Angst, dass es nie klappt. Ich habe kein Erfolgsrezept für das Gelingen oder einen Ratschlag oder einen Tip, bei dem es auf Anhieb klappt mit dem Schwangerwerden, dem Schwangerssein oder dem "Gelassen durch die Kinderwunschzeit gehen"...
Das, was in meinem möglichen Bereich liegt, ist meine Erfahrung mit anderen zu teilen. Meine Meinung zu sagen, Verständnis zu zeigen, offen zu sein, zuzuhören.
Genauso möchte ich aber auch selbst verstanden werden.
Ich habe hier jetzt sehr viel von mir, wirklich, persönlich geschrieben. Das mache ich nicht sehr oft; etwas von mir ganz intern preis geben. Aber ich möchte dir damit vermitteln, dass du nicht allein bist in deinen Nöten, in deiner Sorge oder deiner Angst.
liebe Grüße,
Kathrin