nkruma_12374376Liebe Divaqueen,
es ist prima, dass du dich in Therapie befindest, auch wenn du bisher noch keine Erfolge feststellen kannst. Bei einer Therapie ist es wie bei einem Mosaik. Im Anfang liegen nur wenige Steine und lassen kein Bild erkennen. Aber nach und nach ergeben sich dann doch klare Konturen. Es ist notwendig, deiner Therapeutin und dir einfach viel Zeit zu geben.Lass dich also weiterhin auf die Therapie ein.
Wenn deine Therapeutin zu dir sagt, dass du dir Gegengedanken zu deiner Angst machen sollst, ist das auch ein richtiger Stein (aus dem Mosaik), aber noch keine Gesamtlösung. Gemeint ist damit, dass du unter dem Einfluss der Anorexie stehst, dass dein Essverhalten davon gelenkt wird und dass du dich gedanklich dagegen zur Wehr setzt. Du sollst dich also nicht einer kranken Angst überlassen sondern Widerstand leisten.Um wieder gesund zu werden, musst du ausreichend essen. Das sagt dir deine eigene Vernunft. Die Anorexie und ihre Gewichtsphobie hindern dich am Essen. Du sollst aber nicht dieser Angst nachgeben sondern auf deine vernünftigen Gedanken hören und entgegen der Angst trotzdem ausreichend essen.
Divaqueen, dich trifft keine Schuld daran, dass du krank geworden bist und heute nicht richtig essen kannst. Wenn deine Mutter etwas anderes sagt, dann nur weil sie dein Krankheitsbild nicht so gut kennt wie ich und es einfach nicht besser weiß. Solche Vorwürfe kommen auch aus ihrer Hilflosigkeit, weil sie in großer Sorge um dich ist und nicht weiß, wie sie dir helfen soll. Das Problem ist auch, dass es keine schnelle Hilfe gibt. Die Heilung der Anorexie geht nur Schritt für Schritt.
LG Nus