Hallo ihr Lieben!
Ich leide seit 1-2 Jahren an Bulimie und hatte schon davor kein gutes Verhältnis zu Essen (es war Belohnung/Bestrafung zugleich und bei Angst, Stress und Kummer neige ich dazu). Ich bin zurzeit nicht in Therapie, will aber bald wieder.
An sich hat sich vieles rapide gebessert in meinem Leben- und damit auch mein Essverhalten. Ich hab das Abitur hinter mir (was ein großer Stressfaktor war), Essen macht mir keine Angst mehr und hat auch an Stellenwert verloren. Früher hab ich ja quasi jede freie Minute an Essen gedacht; inzwischen ist es belangloser, was mich auch sehr freut, weil es mir zeigt, dass ich (auch innerlich) gesünder werde.
Nun ist es so, dass mein einziges Problem nur noch darin besteht, dass ich kein regelmäßiges Sättigungsgefühl spüre. Die Befriedigung, die sich bei anderen bei satt einstellt, kommt bei erst, wenn ich bis zum Platzen voll bin. Dies führt dazu, dass ich meist größere Portionen esse als andere. Dadurch habe ich in den letzten 9 Monaten auch wieder 10kg draufbekommen.
[Zurzeit wiege ich 70kg bei 168 cm].
Vom Wunsch nach einem Hungerhaken- Körper bin ich weg. Aber ich möchte gern wieder etwas abnehmen, sodass ich wieder in meine Klamotten von vor 1 Jahr passe. Und das soll sicher nicht durch eine Diät geschehen. Ich will einfach nur lernen, was es heißt, satt zu sein (ich glaube, der Rest wird sich in den nächsten Monaten dann nämlich von selbst einpendeln).
An Tagen wo es mir gut geht, kann ich mich auch gut zusammenreissen, sodass ich nicht zu viel, nicht zu wenig und ausgewogen und gesund esse (und auch mal Schokolade oder was anderes zum Genuss dabei ist).
Wovor ich Angst habe, ist das FSJ welches in einem Monat beginnt. Denn mit Stress komme ich nur ganz schlecht klar und ich habe große Angst, bei Überforderung alles wieder umzuleiten und wieder einer Depression zu verfallen.
Ich muss auch vom selbstverletzenden Verhalten wegkommen, aber das macht mir zurzeit weniger Sorgen als die Bulimie.
Die Frage ist nun, wie kommt ihr mit großen Druck/Stress klar? Ich meine jetzt weniger Yoga oder andere Freizeittipps, sondern mehr Dinge, die man in akuten Stresssituationen tun könnte. Ich bin dann meist wie paralysiert, kann mich kaum konzentrieren und fühle mich total eingeengt und eben nutzlos, überfordert etc.
So habe ich mich oft gefühlt. Als ich mich an den Führerschein gesetzt habe bei jeder einzelnen Fahrstunde (nach 1,5 Jahren habe ich abgebrochen), bei meinem Nebenjob beim Bäcker (wo ein ziemlich mieses Klima herrschte, ich dauernd nur kritisiert und zurechtgewiesen wurde, aber erst von Seiten meiner Familie aus nicht kündigen durfte und so das Gefühl hatte, alles ertragen zu müssen -> und das die anderen Recht haben) und in der Schule damals auch.
In meiner Freizeit schaffe ich es (zurzeit) oft gut, runterzukommen, mir etwas Gutes zu tun. Ich habe gelernt, mit mir selbst gut klarzukommen, was schon mal ein großer Schritt ist. Der nächste wäre nun, mit schweren Situationen klarzukommen, Stress zu ertragen und nicht alles persönlich zu nehmen.
Ich weiß ja selbst auch nicht genau, ob es dafür überhaupt Tipps gibt.. Aber vielleicht könnt ihr mir ja helfen?
Vielen Dank schonmal (und entschuldigt diesen Roman, ich bin sehr schlecht darin mich kurz zu fassen ;))